Crämer, Thorsten
Thorsten Crämer ( 31. Januar 1975 in Lich, Hessen) ist ein deutscher Politiker, der einige Jahre in der NPD Nordrhein-Westfalen aktiv war. In dieser Zeit wurde er zum Spitzel und Verräter.
Politischer Werdegang
Thorsten Crämer war von 1987 bis 1998 Mitglied der Deutschen Volksunion (DVU) und von 1998 bis 2012 Mitglied der NPD.[1]
Im Jahre 2002 erlangte Thorsten Crämer bundesweite Bekanntheit, da er im Zuge des laufenden NPD-Verbotsverfahrens vom damaligen CDU-Innenexperten Wolfgang Bosbach als V-Mann enttarnt wurde. Dies war von besonderer Brisanz, da Thorsten Crämer ein Jahr zuvor dreizehn Kameraden zu einem Überfall auf die Gedenkstätte des Konzentrationslagers Kemna angestiftet hatte.[2]
Im Mai 2005 ist auf dem nationalen Nachrichtenportal widerstand.info eine Stellungnahme von Freien Nationalisten erschienen, in der u. a. die Entfernung von Thorsten Crämer aus der NPD und der Ausschluß von allen Aktivitäten des Nationalen Widerstandes gefordert wird. Hintergrund ist neben seiner VS-Tätigkeit, daß Crämer verschiedenen Aktivisten Homosexualität und sexuelle Belästigung vorgeworfen hat (ohne dafür Beweise erbracht zu haben) und durch diese und andere Verleumdungen das Verhältnis zwischen der NPD und Freien Kameradschaften belastet hat.[3]
Im Frühjahr 2008 warnte auch das Aktionsbüro Norddeutschland vor dem, so wörtlich, Agent provocateur Thorsten Crämer [4].
Im April 2010 erhob der Vorsitzende der islamkritischen Partei pro NRW, Markus Beisicht, den Vorwurf, Thorsten Crämer würde im Auftrag des „Verfassungs“-Schutz Kundgebungen zum selben Thema zeitgleich mit Kundgebungen von pro NRW anmelden, um seine Demonstrationen zu diskreditieren.[5]
Überdies wurden Anfang 2011 Ermittlungsakten veröffentlicht, die belegen, daß Crämer beim damaligen Verfahren gegen seine Mittäter ausgesagt und diese umfangreich belastet hatte.[6] Im März 2012 gab der NRW Innenminister Ralf Jäger bekannt, daß alle V-Leute aus Führungsebenen der NPD abgeschaltet wurden [7] (Thorsten Crämer war zu dieser Zeit Mitglied des nordrheinwestfälischen Landesvorstandes), kurz darauf trat Thorsten Crämer aus der NPD aus, offiziell wegen „parteiinterner Differenzen“[8]. Seine neue politische Bleibe fand er in der von ihm gegründeten Schwelmer „Sozialen Heimat Partei“ (SHP). Sein im August 2009 für die NPD erlangtes Mandat im Kreistag des Ennepe-Ruhr-Kreises übte Crämer weiterhin aus.[9]