Mayer, Tobias

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Tobias Mayer - Mondkarte.jpg

Tobias Mayer (Lebensrune.png 17. Februar 1723 in Marbach am Neckar; Todesrune.png 20. Februar 1762 in Göttingen) war ein deutscher Astronom, Kartograph und Mathematiker.

Leben

Er wuchs als Waisenkind auf, entwarf Stadtpläne und Landkarten und veröffentlichte grundlegende Werke zur Geometrie. Ohne jemals studiert zu haben wurde er dann im Alter von 28 Jahren als Professor auf den Lehrstuhl für Ökonomie und Mathematik der Universität Göttingen berufen, wo er 1753 ordentliches Mitglied der Göttinger Gesellschaft der Wissenschaften wurde und 1754 die alleinige Aufsicht über die Universitätssternwarte erhielt. Im selben Jahr wurde ihm eine Professur in Berlin angeboten, die er jedoch nicht annahm. Auch einen Ruf an die Petersburger Akademie lehnte er ab.

Er löste das Problem der Längengradbestimmung anhand der Mondposition. Posthum wurde er dafür mit dem bereits 1714 ausgelobten Preis des britischen „Board of Longitude“ ausgezeichnet, dessen Dotierung gemessen an der Kaufkraft, selbst einen Nobelpreis der heutigen Zeit deutlich übertraf. Zu seinen wichtigsten Werken zählen zudem seine Mondkarte, die erst später im Druck erschien und die „Mappa Critica“, die bis dahin genaueste Deutschlandkarte ohne das deutsche Ordensland, die kritisch die Abweichungen der verschiedenen Meßverfahren aufzeigte. Tobias Mayer starb bereits im Alter von 39 Jahren an Typhus. „Meer und Erd' und den grenzenlosen Himmel hast du, Mayer, gemessen[1] – mit diesen Worten, angelehnt an Verse des Horaz – begann der Mathematiker Abraham Gotthelf Kästner die Gedenkrede auf seinen verstorbenen Kollegen Tobias Mayer. Sein Farbendreieck wurde ebenso erst nach seinem Tode im Jahre 1775 durch den Göttinger Physiker Georg Christoph Lichtenberg veröffentlicht. Tobias Mayers Sohn Johann Tobias Mayer war ebenfalls Wissenschaftler.


Kurzbiographie:[2]

Portraits der berühmtesten Geographen Tobias Mayer1.jpg Portraits der berühmtesten Geographen Tobias Mayer2.jpg Portraits der berühmtesten Geographen Tobias Mayer3.jpg


Werke (Auswahl)

  • Bericht von den Mondskugeln, welche bey der kosmographischen Gesellschaft in Nürnberg, aus neuen Beobachtungen verfertiget wurden, 1750 (PDF-Datei)
  • Theoria lunae juxta systema Newtonianum, 1767 (PDF-Datei)
  • Tabulae Lunares ad Meridianum Paris, 1763 (PDF-Datei)
  • De refractionibus obiectorum terrestrium quaedam proponit, simulque lectiones suas publicas et privatas hoc semestri aestivo in academia Georgia Augusta habendas, 1751 (PDF-Datei)
  • Germaniae Mappa critica
  • Tobias Mayer's Sternverzeichniss. Nach den Beobachtungen auf der Göttinger Sternwarte, Ausgabe 1894 (PDF-Datei)

Literatur

  • Johann Friedrich Benzenberg: Erstlinge von Tobias Mayer. Nebst einigen Nachrichten von seinen Erfindungen und seinem Leben, 1812 (PDF-Datei)
  • Abraham Gotthelf Kästner: Gedenkrede auf Tobias Mayer (Göttingen 1762)
  • Bernhard Weißbecker: Die Vermessung des Meeres, der Erde und des Himmels. Von der Seefahrt, der Mondtheorie, den Längengraden und den unglaublichen Leistungen des Tobias Mayer zur Zeit der Aufklärung, BoD 2013, ISBN 978-3-7322-2635-1 (eingeschränkte Voransicht auf Google-Bücher, Bestellmöglichkeit)

Verweise

Fußnoten

  1. zitiert in: Bernhard Weißbecker: Die Vermessung des Meeres, der Erde und des Himmels. Von der Seefahrt, der Mondtheorie, den Längengraden und den unglaublichen Leistungen des Tobias Mayer zur Zeit der Aufklärung, BoD 2013
  2. Friedrich Justin Bertuch: Portraits der berühmtesten Geographen, Seefahrer, Reisebeschreiber und anderer um die Erd- und Länderkunde wohlverdienter Männer: mit kurzen biographischen Notizen von ihnen, Bände 1-2, Land-Industrie-Comptoir, 1808 (PDF-Datei)