Tonmeister

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Der Tonmeister beim Studium des Drehbuchs
Das Mikrophon auf dem Bahnsteig
(Aufnahmen zu Hitlerjunge Quex)
Aus den Aufnahmen zu „Flüchtlinge

Tonmeister ist ein künstlerischer Studienberuf. Ein Tonmeister fungiert in Musik- und Wortproduktion als künstlerisch-technischer Aufnahmeleiter, seine Arbeit ist das Bindeglied zwischen der Darbietung der Musiker und der technischen Umsetzung und Speicherung. Arbeitsbereiche für Tonmeister sind abseits der Musik auch audiovisuelle Medienproduktionen, sowie die Beschallung von Konzert- und Theaterveranstaltungen. Voraussetzungen für die Tätigkeit sind musikalisches Verständnis, Kreativität, Einfühlungsvermögen, ausgezeichnetes musikalisches Gehör sowie fundierte Kenntnisse auf dem Gebiet der Audiotechnik. Ein Tonmeister ist somit ein gleichermaßen technisch wie künstlerisch qualifizierter Aufnahmeleiter.

Wissenswertes

Was ein Tonmeister ist, erklärte 1934 Walter Rühland, der Tonmeister vieler UFA-Tonfilme:

„Früher nannte man diese Kategorie von Menschen ‚Tonmixer‘. Diese Bezeichnung bringt einem den Begriff schon etwas näher. Man ist als Tonmeister ein Tonmischer. — — Was der Operateur für die Kamera und für das Optische bedeutet, ist der Tonmeister für das Mikrofon und das Akustische.“

Rühland erklärte weiter, woraus seine Arbeit bestand:

„Bisher saßen wir Tonmeister in einem besonderen Raum oberhalb des Ateliers. Neuerdings richten wir es aber so ein, daß wir mit unserer Apparatur, selbstverständlich im abgeschlossenen Raum, direkt im Atelier sitzen. Wir haben auf diese Weise viel engeren Kontakt mit der Szene und vereinfachen die Arbeitsweise. — — — In Abhörraum hören wir den Ton so, wie er nachher im fertigen Film tatsächlich kommt. Es ist nun natürlich unsere Aufgabe, Regisseur, Schauspieler und Musiker aufmerksam zu machen auf Fehler und Nachteile ünd andererseits die Stimmen, also den Ton, möglichst vorteilhaft für das Ohr zu formen. Daher ist es wohl selbstverständlich, daß der Tonmeister an allen Regiebesprechungen teilnimmt, das Manuskript und auch die Musik genau kennen muß. Der Tonmeister muß auch die Fähigkeiten der Darsteller kennen, um dann tonlich das mögliche aus der Stimme herauszuholen. Es ist auch unsere Sache, alle Geräusche, die während eines Spielfilms aus der Szene heraus entstehen, klangrein abzustimmen.
Nun, ich meine damit z.B., wenn eine Tür geschlossen wird. Im Atelier ist es vielleicht ein ganz natürliches Geräusch, im Abhörraum kann es wie ein Kanonenschlag wirken. Seufzer, Flüstern, Lachen, die in einer Szene vorkommen, im Atelier wirkungsvoll und natürlich klingen, wirken im Abhörraum oft ganz anders. Es ist komisch, aber sogar das zu laute Knistern eines Seidenkleides kann, durchs Mikrofon gehört, so stark sein, das es geradezu stört.
Im Atelier kann man das natürlich nicht bemerken. Wir müssen nun als Tonmeister gewissermaßen die einzelnen Geräusche filtrieren. Selbstverständlich setzt es da manchmal harte Kämpfe zwischen Darstellern, Komponisten und dem ‚bösen Tonmeister‘. — — — Mit der Zeit lernt man aber, die Eigenarten der einzelnen Schauspieler und Sänger kennen, man paßt sich, soweit möglich, den Auffassungen des Regisseurs an und einigt sich — alle in dem Bestreben, ein gutes, reines Klangbild zu erzielen — — letzten Endes doch immer auf friedlichem Wege.“[1]

Siehe auch

Fußnoten