U 47

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21. Oktober 1939, Ankunft von U 47 in Kiel nach dem spektakulären Einbruch in Scapa Flow in der Nacht vom 13. auf den 14. Oktober. Die Besatzung steht an Deck. Im Hintergrund ist die „Scharnhorst“ zu sehen.

U 47 war ein deutsches U-Boot vom Typ VII B, das unter Günther Prien das britische Schlachtschiff der Royal Navy HMS „Royal Oak“ in Scapa Flow versenkte. Der erfolgreiche Einbruch von U 47 in den britischen Flottenstützpunkt Scapa Flow gehört zu den spektakulärsten Einzelaktionen des Zweiten Weltkrieges und gilt seit dem 7. bzw. spätestens 8. März 1941 als verschollen.

Technische Daten

Die siegreiche U 47 kurz vor Kiel

Das Boot wurde am 21. November 1936 in Auftrag gegeben, die Kiellegung erfolgte am 1. April 1937, der Stapellauf am 29. Oktober 1938 und die Indienststellung am 17. Dezember 1938.

  • Verdrängung: 753 t (857 t)
  • Breite: 6,2 Meter
  • Länge 66,5 Meter
  • Tiefe: 4,7 Meter
  • Antrieb: 2 x 1400 PS Diesel; 2 x 375 PS Elektro
  • Treiböl: 108 t
  • Geschwindigkeit: 17,2 Knoten, 8 Knoten
  • Fahrbereich: 6500 Seemeilen bei 12 Knoten
  • Besatzung: 42 bis 46 Mann
  • Bewaffnung: 4 Bugtorpedorohre (BTR), 1 Hecktorpedorohr (HTR), 14 Torpedos, 1 88-U-Bootgeschütz, 12 cm Flak

Zehn Feindfahrten

Die Hauptkampfräume des Bootes „U 47“ lagen im Nordatlantik, einem großen Raum des Ozeans, und Feindfahrten führten die Bootsbesatzungen oft Tausende von Seemeilen vom heimatlichen Stützpunkt entfernt. Am Anfang des Krieges fuhren die Boote meist nicht weiter als bis 20 Grad westliche Länge hinaus. Dabei beschränkten sich ihre Operationen auf das Seegebiet westlich Frankreichs und zu Zeiten britischer Konvoi-Bildung dann auch einschließlich das Seegebiet westlich Irlands und südlich Islands.

Im weiteren Kriegsverlauf und mit verbesserter U-Boot-Technik erstreckte sich der Operationsraum bis vor die Küsten Nord- und Südamerikas. Bis zum Verlust am 7. März 1941 fuhr U 47 auf 10 einzelnen Feindfahrten an 238 Seetagen. In diesem Zeitraum wurden 32 Schiffseinheiten mit rund 175.000 BRT versenkt[1] (alleine 28 unter Prien), von denen 31 Handelsschiffe waren. Acht weitere Schiffe mit 62.751 BRT wurden beschädigt.

Zweite Feindfahrt

Freitag, 13. Oktober 1939, 23.31 Uhr: U 47 bewegte sich, unter dem Kommando von Kapitänleutnant Günther Prien, langsam in Richtung des stark gesicherten Kirk Sundes, durch den es unbemerkt in den Hafen von Scapa Flow schlüpfen will - den als uneinnehmbar geltenden Hauptankerplatz der Royal Navy in dem ein Großteil der britischen Marine liegen sollte.

Dieser Auftrag da der Hafen schwer gesichert war und einen überwachenden Leuchtturm hatte. Bereits im Ersten Weltkrieg waren zwei deutsche U-Boote (SM U 18 und SM UB 116) bei ähnlichen Versuchen versenkt worden. Der Angriff war auf Grund der starken Strömung und der geringen Wassertiefe nur in Überwasserfahrt möglich. Doch kurz nach Mitternacht war das nahezu Unmögliche geschafft.

U 47 schoß zwei Torpedos auf das Schlachtschiff „Royal Oak“ ab, die aber nicht explodieren. Es gab keine Reaktion auf die Torpedos des deutschen U-Boots. Aus knapp 1.500 m Entfernung ließ der Kapitän des U 47 erneut auf die „Royal Oak“ schießen - mit den erwarteten Folgen; ein Torpedo durchbohrte die Munitionskammer, das feindliche Schlachtschiff sank dreizehn Minuten nach den Treffern. 833 Seeleute fanden den Seemannstod. Ein anderes Schiff konnte beschädigt werden. In dem Chaos danach konnte U 47 dem Gebiet unbehelligt entkommen.

Als es am 17. Oktober 1939 gegen 11 Uhr im Heimatstützpunkt Wilhelmshafen einlief, trug U 47 am Turm den vom I.WO Endrass entworfenen „Stier von Scapa Flow" als (inoffizielles) Bootsabzeichen – das Symbol einer Legende war geboren. Erich Raeder und Karl Dönitz erwarteten die rückkehrenden Helden an der Schleuse. An Bord erhielt Günther Prien das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes, der Erste Wachoffizier Oberleutnant zur See Engelbert Endrass sowie die restliche Besatzung erhielten das Eiserne Kreuz, II. Klasse.

Der Führer ließ die gesamte Besatzung mit einer Focke-Wulf Fw 200 „Condor“ und einer Ju 52 von Wilhelmshaven nach Berlin-Tempelhof fliegen. Sie waren in die neue Reichskanzlei zum Mittagessen eingeladen. Vorher mußte die ganze Besatzung zu einer kleinen Feier vor Hitler antreten. Später gab es eine Einladung in das Propagandaministerium, es waren viele Geschenke sowie Spenden für sie eingetroffen.

U 47 wurde zum Mythos, es war den Deutschen Reich gelungen, die zur See übermächtigen Briten in einer Anlage zu treffen, deren Sicherung als unüberwindbar galt.

In der Bucht von Scapa Flow, hatten sie schon einmal eine weltweit bekanntgewordene Blamage erlitten als sich 20 Jahre zuvor die deutsche kaiserliche Flotte durch Selbstversenkung der Enteignung durch Briten entzog.

Unternehmen Weserübung

Bei der Invasion in Norwegen und Dänemark ab dem 9. April 1940 kam es auf Grund fehlerhafter Torpedos zur Torpedokrise. Als Prien einen britischen Transportverband mit acht Torpedos angriff und dabei sämtliche Aale versagten, nahm er kein Blatt vor den Mund und beschwerte er sich in einem Bericht an den BdU, daß er mit solchen Torpedos nicht mehr ausfahren wird.

Letzte Fahrt

Am 20. Februar 1941 lief Günther Prien mit U 47 zu seiner zehnten Feindfahrt aus. Am 26. Februar 1941 konnte es ein schwedisches, ein norwegisches und ein britisches Schiff versenken sowie ein weiteres britisches Schiff, das Motortankschiff, „Diala“, schwer beschädigen. Am 28. Februar 1941 konnte ein britisches Schiff versenkt und am 7. März 1941 ein britisches Schiff, das Dampffrachtschiff „Terje Viken“ mit 20.638 BRT, schwer beschädigt werden. An diesem Tag ging noch eine Funkmeldung an den BdU, ein zweiter, der erwartet wurde, erfolgte nicht mehr. Seitdem gelten das U-Boot und seine Besatzung vor Island als verschollen. 45 Mann blieben auf See.

Bildergalerie

Verfilmung

Literatur

  • Otto Mielke, Vizeadmiral a. D. Walter Lohmann: „U 47“ - Günther Prien: der Stier von Scapa Flow (= SOS Schicksale Deutscher Schiffe, Nr. 16), Arthur Moewig Verlag, München, c 1953.

Verweise

Fußnoten