Scapa Flow

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Scapa Flow ist eine Bucht im Norden Schottlands. Die britische Marine richtete sowohl im Ersten Weltkrieg als auch im Zweiten Weltkrieg hier den Hauptstützpunkt ihrer Flotte ein. In beiden Weltkriegen drangen deutsche U-Boote in die Bucht ein.

Plan von Scapa Flow

Geschichte

Gedenkblatt unserer in Ehren versenkten deutschen Flotte in Scapa Flow
Untergangszeiten

Die Helden von Scapa Flow

Nach dem Ersten Weltkrieg mußte die gesamte deutsche Kriegsflotte auf Grund des sogenannten Versailler Vertrages dort abgeliefert werden.

Die Aufsicht über die deutsche Flotte, die am 21. November 1918 im Firth of Forth, der Bucht von Edinburgh, eintraf, hatten die Alliierten dem Oberkommandierenden der Grand Fleet, Admiral Sir David Beatty übertragen. Der gestaltete den Empfang der deutschen Schiffe zu einer großen Siegesparade mit einem gigantischen Flottenaufgebot: 90.000 Mann auf 370 Schiffen – eine „sichtbare Demonstration“ (Beatty) des Kriegbeitrags der Grand Fleet, die es tatsächlich nicht vermocht hatte, die deutsche Hochseeflotte zu besiegen.

Die internierte Flotte

Am 27. November trafen die letzten Schiffe des Überführungsverbands in Scapa Flow ein und gingen für die kommenden sieben Monate vor Anker – gemäß Waffenstillstandsvertrag mit reduzierten Besatzungen. Von insgesamt 20.000 Mann wurden im Laufe des Dezembers 15.000 Mann nach Kiel und Wilhelmshaven überführt.[1]

Die Flotte bestand aus

Die Selbstversenkung

Dort kam es in einem letzten Aufbäumen gegen die Feinde Deutschlands zur Selbstversenkung der Flotte unter dem Kommando von Konteradmiral von Reuter. Innerhalb weniger Stunden versenkten am 21. Juni 1919 zur Sommersonnenwende die Kommandanten von 74 deutschen Kriegsschiffen ihre schwimmenden Festungen vor den Augen der völlig verdutzten Engländer; das Fluten der Schiffe war die größte Selbstversenkung einer Kriegsflotte in der Geschichte. Rund 400.000 Tonnen Schiffsmaterial versanken ohne Feindeinwirkung auf den Meeresgrund und waren damit dem Zugriff der Siegermächte entzogen. Auf deutscher Seite gab es zahlreiche Tote und Verletzte.

„Die Siegermächte, allen voran Frankreich, setzten ein Ultimatum und drohten mit erneuten Kriegshandlungen. Am 20. Juni 1919 lehnten Reichskanzler Philipp Scheidemann und Außenminister Ulrich Graf von Brockdorff-Rantzau die Unterzeichnung des Vertrages ab und traten zurück. In der Bucht von Scapa Flow befahl am 21. Juni 1919 Konteradmiral Ludwig von Reuter der internierten deutschen Flotte die Selbstversenkung, da er annahm, die Kriegsschiffe würden bei einer Weiterführung des Krieges gegen Deutschland eingesetzt. Tatsächlich sollte das ‚Pfand der deutschen Friedensbereitschaft‘ laut Artikel 184 des Versailler Vertrages an die Siegermächte fallen. In Wut über die Selbstversenkung eröffneten Briten das Feuer auf die unbewaffneten Deutschen – neun deutsche Seeleute verloren ihr Leben; sie fielen entweder im Handgemenge mit britischen Marinesoldaten (wie der Kommandant der SMS ‚Markgraf‘) oder wurden in ihren Rettungsbooten erschossen. Es waren die letzten deutschen Kriegstoten des Ersten Weltkriegs.“[2]

Da dies drei Tage vor der eigentlichen offiziellen Übergabe geschah, hat sich die kaiserliche Flotte de facto niemals ergeben. Von deutschen Marinehistorikern wurde die Selbstversenkung als eine heroische Tat bewertet. Es sei ein Gebot der Ehre gewesen, die Schiffe nicht dem Gegner zu überlassen. In deutschen Militärkreisen feierte man sie darüber hinaus als eine Tilgung der „Schmach“ vom Herbst 1918, als Matrosen der deutschen Hochseeflotte in Kiel durch ihre Rebellion die Novemberrevolution eingeleitet hatten. In den vaterländischen Medien nannte man die 1.773 deutschen Offiziere und Mannschaften, die beteiligt waren, die „Helden von Scapa Flow“.

Kriegsgefangenschaft

Konteradmiral Ludwig von Reuter, der die Heldentat befahl und verantwortete, wurde des Vertragsbruches beschuldigt und in Kriegsgefangenschaft genommen, während die Offiziere und Mannschaften der Rumpfbesatzungen verschleppt und in England als Kriegsgefangene interniert wurden. Dennoch waren die Briten über die Selbstversenkung insgeheim nicht traurig, hatte doch hinter den Kulissen unter den Siegermächten längst das Tauziehen um die Kriegsbeute begonnen. Bei einer Aufteilung der deutschen Flotte hätte Großbritannien zudem seine Rivalen zur See gestärkt, was nicht in seinem Interesse liegen konnte.

Rückkehr der Helden

Von der Deutschen Reichsregierung wurde die Versenkung nachträglich gebilligt. Die zurückkehrenden Offiziere und Mannschaften wurden in Deutschland mit Jubel begrüßt, von Reuter am 31. Januar 1920 in Wilhelmshaven als Held gefeiert, der die Ehre der deutschen Flotte gerettet habe.

Bericht über die Versenkung und den Mord an deutsche Matrosen

Zwischenkriegszeit

Adolf Hitler begrüßt in der Neuen Reichskanzlei die tapfere Besetzung des U-Bootes, das das englische Schlachtschiff „Royal Oak“ und den Schlachtkreuzer „Repulse“ torpediert hatte. Neben dem Führer Kapitänleutnant Prien, ganz links Großadmiral Dr. h. c. Raeder

Ludwig von Reuter wurde 1939 am Tannenbergtag von Adolf Hitler den Charakter als Admiral verliehen, er hatte somit den Rang eines Admirals und das Recht, die entsprechenden Rangabzeichen zu tragen, ohne jedoch die Aufgaben oder Bezüge eines Admirals zu haben.

Der Stier von Scapa Flow

Im Zweiten Weltkrieg war Scapa Flow Kriegshafen und der Hauptstützpunkt der „Home Fleet" der Royal Navy. Nach der englischen Kriegserklärung an Deutschland drang im Jahre 1939 das deutsche U-Boot U 47 der Kriegsmarine unter Kapitänleutnant Günther Prien in den schwerbewachten Hafen ein und versenkte das Schlachtschiff HMS Royal Oak. Diese von Karl Dönitz initiierte Einzelaktion war als „Sonderunternehmung ‚P‘“ bekannt. Prien wurde nach dieser spektakulären und erfolgreichen Feindfahrt in den deutschen Medien als „Held von Scapa Flow“ aber auch „Stier von Scapa Flow“ gefeiert.

Kulturelle Würdigung

Literatur

Verweise

Fußnoten