Bossi, Umberto

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Umberto Bossi (Lebensrune.png 19. September 1941 in Cassano Magnago in der Provinz Varese) ist ein italienischer Politiker; Minister für Reformen und Föderalisierung; ehemaliger Parteivorsitzender der separatistischen Lega Nord (Rücktritt im April 2012). Seit Mai 2008 ist er zum zweiten Mal Reformminister in der Regierung Silvio Berlusconis.

Werdegang

Umberto Bossi wurde am 19. September 1941 als Arbeitersohn in Cassago Magnago in der Provinz Varese nahe der Schweizer Grenze geboren. Bossi unterbrach die Schule mehrfach. Nach der Hochschulreife absolvierte er die Ausbildung zum Elektrotechniker und studierte in Padua Recht und in Pavia Medizin; er legte aber keine Examina ab.

Wirken

Umberto Bossi hatte schon früh den Lebensunterhalt selbst verdient und war dann als Automechaniker, Radiotechniker sowie als Nachhilfelehrer (Mathematik, Physik) tätig und trat unter dem Namen „Donato“ als Boogie-Woogie-Sänger auf. Als Elektrotechniker arbeitete er im medizinischen Sektor.

Entwicklung eines regionalistischen, populistischen Profils Politisch engagierte sich Umberto Bossi zunächst für die Linke, darunter die kommunistische PCI. Das Gefälle zwischen Nord- und Süditalien, der verkrustete Zentralismus sowie kulturelle Unterschiede führten ihn dann aber zu dem in Italien allenfalls von Minderheiten wie den Südtirolern gepflegten Thema regionaler Identität.

Zentraler Programmpunkt der Partei ist die Verlagerung von Kompetenzen des Italienischen Zentralstaates auf die Regionen („Devolution“). Daneben wird Bossi bekannt durch seine oft scharfe Polemik gegen Rom als Zentrum der Korruption, gegen die Bürokratie und den italienischen Süden überhaupt. Dem setzt er die Vision eines unabhängigen, norditalienischen Staates entgegen, den er Padania (Padanien) nennt.

Anfang der 1990er Jahre wird während des Untergangs des politischen Systems der ersten Italienischen Republik die Lega Nord im Norden zur Massenpartei. Nach dem Wahlsieg der Rechtsparteien im Jahre 1994 tritt Bossis Bewegung in die erste Regierung von Ministerpräsident Silvio Berlusconi ein.

Ab Mitte der 1990er Jahre verstärkt Bossi in der Opposition seine separatistischen Bestrebungen (Einsetzung eines Parlaments von Padanien; Ausarbeitung einer padanischen Ideologie, die sich am antiken Keltentum inspiriert; Fest des vergöttlichten Flusses Po, mit dessen Wasser Bossi jedes Jahr an der Quelle eine Phiole füllt und danach in Venedig ins Meer schüttet, als Symbol der „Reinheit“ des Nordens). Zudem wird ein neuer Schwerpunkt des Parteiprogramms der Kampf gegen die Immigration in Italien, was der Partei großen Zuspruch bringt, und gegen die Europäische Union.