Kesselschlacht

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Bei einer Kesselschlacht (oder Umfassungsschlacht) handelt es sich um ein Gefechtsszenario, in dem eine Kriegspartei den Gegner völlig mit seinen Truppen umschlossen hat. Im Gegensatz zu einer Belagerung findet eine Kesselschlacht auf großräumigem, meist offenem Terrain und oft auch völlig überraschend statt, so daß die Eingeschlossenen nur selten die Möglichkeit haben, sich hinter befestigten Stellungen zu verschanzen, und auch nur über einen mangelhaften Vorrat an Versorgung verfügen, insbesondere wenn es dem Angreifer gelang, sie von allen Versorgungseinheiten und -zentralen abzuschneiden. Der eingeschlossene Verband versucht hingegen meistens, diesen Kessel zu sprengen, um einer völligen Niederlage zu entgehen, wobei ein solcher Ausbruch meistens nur bei einem gleichzeitigen, gegen die gleiche Stelle des Kessels gerichteten Angriff (Entsetzungsversuch) der außerhalb des Kessels befindlichen verbündeten Einheiten eine reale Aussicht auf Erfolg hat.

Meistens geht einer Einkesselung ein Angriff an einer oder an beiden Flanken des gegnerischen Verbandes voraus, um an der Flanke des Gegners eine Ausgangsposition für die Einkesselung und eine zumindest zeitweilige notwendige Überlegenheit zu erringen. Alleine schon eine solche Offensive von der Flanke her kann für den Angegriffenen eine fatale Auswirkung haben, da die meisten militärischen Formationen auf den Frontalkampf spezialisiert und auf eine derartige Situation kaum vorbereitet sind, so daß sie in einer solchen Lage stark desorganisiert werden können.

Ist eine Einheit von allen Seiten, nur nicht im Rücken, vom Gegner umgeben (häufig in der Form einer Frontausbuchtung), dann ist sie eingekeilt, was eine bereits sehr ungünstige Situation darstellt. Eine Einkeilung endet meist entweder mit einem chaotischen, häufig verlustreichen Rückzug oder mit einer vollständigen Einkesselung.

Für die eingekesselten Truppen ist die Umklammerung eine existentielle Bedrohung, da die Truppe vom Nachschub aus der Etappe abgeschnitten und in chaotischer Weise desorganisiert ist. Die Bildung einer neuen effektiven Formation ist für einen eingeschlossenen Verband kaum möglich, da jeder Versuch, sich neu zu formieren durch Angriffe von allen Seiten zu einem noch größerem Durcheinander führen kann. Ein Angriff im Rücken einer gerade erst eingekesselten Truppe hat fast immer einen Überraschungseffekt, so daß die erfolgreiche Einkesselung selbst mit für die Eingeschlossenen verlustreichen Kämpfen einhergeht. Nicht zuletzt hat eine eingeschlossene Streitmacht eine sehr schlechte Kampfmoral. Eine Versorgung wäre noch über eine Luftbrücke möglich oder ggf. auch über See. Eine Luftbrücke stellt aber gerade bei größeren Verbänden, aufgrund des enormen Nachschubbedarfs an Ersatz, Kriegsmaterial und Nahrungsmitteln usw., ein fast aussichtsloses Unterfangen dar. Darüber hinaus sind derartige Versorgungsversuche oft verlustreich, insbesondere wenn der Gegner über dem Kessel eine Luftüberlegenheit hat. Kesselschlachten sind daher zumeist mit sehr großen Verlusten oder auch mit der völligen Vernichtung der eingeschlossenen Partei beendet worden.

In der Kriegsgeschichte ist der Gedanke der vollständigen Vernichtung einer feindlichen Armee erst Ende des 19. Jahrhunderts wieder aufgegriffen worden. Als klassisches Beispiel galt die Schlacht von Cannae. Daher spricht man in Fachkreisen bei einem Kessel oft von einem „Cannae“. Nachdem im Ersten Weltkrieg aufgrund der technischen Entwicklung Kesselschlachten kaum stattgefunden haben (Stellungskrieg), schuf die Entwicklung der Panzerwaffe vor dem Zweiten Weltkrieg die Voraussetzungen für schnelle Operationen tief im Rücken des Feindes, so daß damals viele Kesselschlachten geschlagen wurden. Die Wortprägung „Kesselschlacht“ stammt ebenfalls aus dieser Zeit.

Der Name einer Kesselschlacht bezieht sich immer auf die betroffene Region bzw. auf eine gegebenenfalls miteingeschlossene oder in der Nähe des Kessels gelegene, größere Stadt.

Bedeutende Kesselschlachten