Volkskunde

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Die Volkskunde ist die Wissenschaft von den geistig-seelischen und dinglichen Gütern eines Volkes, die zusammen sein Volkstum bestimmen. Die Bezeichnung ist keinesfalls gleichbedeutend mit Ethnologie (= Völkerkunde). Volkskunde umschließt Volksglaube und autochthones Volksrecht, Brauchtum, Dichtung, Hauswirtschaft und Hausrat, Gerät und Tracht, Volkskunst usw. Akademisch wird Volkskunde heute zumeist unter den Bezeichnungen Europäische Ethnologie oder auch Kulturanthropologie geführt. Ferner verweist der Ausdruck „Volkskunde“ auch auf die arteigene Gestaltung der Feste, Feiern und des Alltags.

Erläuterung

Volkskunde behandelt dabei das „Bewegliche“ und das „Bleibende“ im Volksleben der Gesamtheit oder der Einzelgruppe. Die Volkskunde hat das Volksleben in seiner geschichtlichen Entwicklung wie in seinen Wechselbeziehungen zu den Schöpfungen führender Geister und den Kulturleistungen der Nation zu zeigen.

Geschichte

Begriff

Der Begriff Volkskunde wurde erstmalig von Wilhelm Heinrich Riehl im Jahre 1814 angewandt. Im 20. Jahrhundert war einer der zu seiner Zeit einflußreichsten Volkskundler Will-Erich Peuckert.

Volkskunde im Nationalsozialismus

Die Bedeutung der Volkskunde wurde nach dem Ende des Feudalzeitalters in Europa mehr und mehr anerkannt. Besonders nachdem die nationalsozialistische Weltanschauung allem Wissen vom Volke als der Grundlage nationaler Selbstbesinnung entscheidenden Wert beimaß, konnte von einer epochalen Festigung volkskundlicher Wissenschaft gesprochen werden.

1937 wurde – wegen der Wichtigkeit der Volkskunde, die als Grundwissenschaft angesehen und der praktische Bedeutung beigemessen wurde – für die Schulungs- und Erziehungsarbeit der NSDAP von den Reichsleitern Darré, Hierl, Himmler, Rosenberg und von Schirach eine „Arbeitsgemeinschaft für deutsche Volkskunde“ gegründet. Diese beschäftigte sich mit Forschungsaufgaben (u. a. der Trennung von Arteigenem und Artfremdem im Sinne nordischer Überlieferung). Für die Förderung der deutschen Volkskunde im Dritten Reich sorgten zahlreiche Vereine und Zeitschriften.

Volkskunde in der BRD

Die Volkskunde (an Hochschulen im deutschen Sprachraum auch unter den völlig willkürlichen Bezeichnungen „Europäische Ethnologie“, „Populäre Kulturen“, „Empirische“ bzw. „Vergleichende Kulturwissenschaft“ oder „Kulturanthropologie“ geführt) ist heute ein akademisches Fach, welches sich systematisch – und insofern singulär im Vergleich zu anderen Fächern – mit der Kultur der mittleren und unteren Sozialschichten beschäftigt, und über die Analyse kultureller Massenphänomene Erkenntnisbeiträge zur Gesetzmäßigkeit kultureller Prozesse anstrebt. Sie hat in dieser „reformierten“ Form mit der klassischen Volkskunde nahezu keine Gemeinsamkeiten mehr.

Siehe auch

Literatur

  • Christian Böttger: Ethnos – Der Nebel um den Volksbegriff, Lindenbaum Verlag, 2014, ISBN 978-3-93817-650-4 [408 S.]
  • David M. Wilson (Hg.): Die Geschichte der nordischen Völker – Die Welt der Germanen, Kelten, Wikinger, Slawen, Orbis Verlag, München 2003, ISBN 978-3-572-01462-X [Lizenzausgabe der Beck’schen Verlagsbuchhandlung, München, deutsche Ausgabe erstmals 1980; Originalausgabe: London 1980; zahlreiche großformatige Abbildungen]