Rosenberg, Alfred

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Dipl.-Ing. Alfred Rosenberg
Rosenberg, Alfred-unterschrift.png

Alfred Ernst Rosenberg (Lebensrune.png 12. Januar 1893 in Reval, Estland; Todesrune.png 16. Oktober 1946 ermordet in Nürnberg) war ein deutscher Architekt, Philosoph, Schriftsteller, Lehrer, Maler, Graphiker, NSDAP-Politiker, seit 1930 Mitglied des Reichstages, Reichsleiter und Chef des Außenpolitischen Amtes der NSDAP, Reichsminister für die besetzten Ostgebiete sowie SA-Obergruppenführer. Er gehört zu den bedeutendsten Vordenkern und Vorkämpfern der nationalsozialistischen Bewegung.

Nach der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Streitkräfte am Ende des 1939 von England entfesselten europäischen Krieges, der durch den Eintritt der USA zum Weltkrieg wurde und an dessen Entstehung das organisierte Weltjudentum beteiligt war (→ Jüdische Kriegserklärungen an Deutschland), töteten die Kriegssieger weitere Millionen Deutsche (→ „Höllensturm – Die Vernichtung Deutschlands, 1944–1947“). Eine Zielgruppe bildeten politische Führungspersonen, die überlebt hatten.

Die Feindmächte kleideten ihr Vorgehen teilweise in Formen des Rechts. So wurde Alfred Rosenberg 1946 einer von 24 Angeklagten in einem illegalen Schauprozeß in Nürnberg.[1] Am 1. Oktober 1946 ließen sie von ihren in Roben gekleideten Helfern gegen ihn einen Todesspruch fällen, der in der Nacht vom 15. auf den 16. Oktober 1946 im Wege eines Justizmordes durch Strangulierung ausgeführt wurde.

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Herkunft, Familie und Jugend

„Mythus des 20. Jahrhunderts“

Alfred Rosenberg wurde in eine deutschbaltische Familie am 12. Januar 1893 in Reval (heute Tallinn) geboren, das damals zum Russischen Kaiserreich gehörte. Sein Vater Woldemar Wilhelm Rosenberg war ein wohlhabender lettischer Kaufmann, seine Mutter Elfriede Caroline Siré war Estin aus einer hugenottischen Familie. Rosenberg studierte am Technischen Institut Riga sowie an der Moskauer Universität Architektur, allerdings ohne anschließend jemals in seinem Beruf tätig zu werden.

1917 floh Rosenberg vor der Oktoberrevolution zunächst nach Paris. Kurz darauf siedelte er nach München um. Hier bewegte er sich in den radikal antibolschewistischen Zirkeln der russischen Emigranten, wo er rasch eine Erklärung für die von ihm als Katastrophe empfundene Oktoberrevolution fand: Die Verschwörung der Juden.

Alsbald trat Rosenberg der Thule-Gesellschaft bei, einem völkisch-okkultistischen Geheimbund. Im Herbst 1919 lernte er über den völkischen Schriftsteller Dietrich Eckart, für dessen Zeitschrift Auf gut Deutsch er schrieb, Adolf Hitler kennen. Kurz darauf trat Rosenberg der NSDAP bei.

Rosenberg heiratete 1915 Hilda Leesmann, die Ehe wurde 1923 geschieden. 1925 heiratete er Hedwig Kramer. Aus dieser Ehe entstammten die Tochter Irene (1930–2019) und ein Sohn, der kurz nach der Geburt verstarb.

Weimarer Republik

Politischer Schriftsteller

Bald tat sich Rosenberg mit Schriften wie „Die Spur der Juden im Wandel der Zeiten“ (1919), „Das Verbrechen der Freimaurerei. Judentum, Jesuitismus, Deutsches Christentum“ (1921) oder „Börse und Marxismus oder der Herr und der Knecht“ (1922) hervor, in denen er die Theorie einer jüdisch-freimaurerischen Weltverschwörung verbreitete, die es darauf abgesehen habe, die Existenz anderer Völker zu unterminieren.

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Zu diesem Zweck hätten die Freimaurer die Revolutionen in Europa herbeigeführt. Zu ihnen gehören u. a. die Französische Revolution von 1789, unter dem Leitsatz der Gleichheit aller Menschen, die Russische Revolution 1917 und das Ziel einer Bolschewisierung der Welt, sowie die Novemberrevolte in Deutschland 1918.

Bei allen Revolutionen wurde die Monarchie als Staatsform abgeschafft. Auch der Erste Weltkrieg sei besonders von englischen Hochgradfreimaurern geschürt worden. Kapitalismus und Kommunismus seien nur scheinbare Gegensätze, in Wahrheit handele es sich um ein und dieselbe Zangenbewegung, mit der das internationale Judentum den „Eine-Welt-Staat“ errichten wolle („Die Hochfinanz als Herrin der Arbeiterbewegung in allen Ländern“, 1924).

Verbotsphase der NSDAP

Rosenberg nahm 1923 am „Marsch auf die Feldherrnhalle“ teil, wurde aber im Gegensatz zu anderen Teilnehmern nicht angeklagt. Während Hitler seine Haftstrafe in Landsberg am Lech absaß, betraute er Rosenberg mit der Führung der NSDAP, einer Aufgabe, der sich Rosenberg jedoch kaum gewachsen sah. Er gründete die Großdeutsche Volksgemeinschaft (GVG) als Ersatz für die zu dieser Zeit verbotene NSDAP, konnte jedoch die Zersplitterung der volkstreuen Kräfte nicht verhindern.

Kampfbund für deutsche Kultur

1927 wurde Rosenberg von Hitler mit der Gründung eines nationalsozialistischen Kulturverbandes beauftragt. Obwohl ursprünglich offenbar als Kulturverband der Partei gedacht, trat der Verband erst 1929 als vorgeblich überparteilicher Kampfbund für deutsche Kultur an die Öffentlichkeit. Hier wurden verschiedene Erscheinungsformen der klassischen Moderne wie die Architektur des Bauhaus, der Expressionismus und die Abstraktion in der Malerei oder die Zwölftonmusik als Kulturbolschewismus entlarvt und bekämpft.

„Der Mythus des 20. Jahrhunderts“

Das 1930 erschienene Buch „Der Mythus des 20. Jahrhunderts“ war als Fortsetzung von Houston Stewart Chamberlains Werk „Die Grundlagen des 19. Jahrhunderts“ gedacht. Eine neue „Religion des Blutes“ sollte laut Rosenberg das Christentum ersetzen, indem eine neue „Metaphysik“ der Rasse und des ihr innewohnenden „kollektiven Willens“ dieses abzulösen in der Lage sei. Das Buch, als Hauptwerk Rosenbergs, ist bis heute Standardwerk der nationalsozialistischen Weltanschauung. Die katholische Kirche setzte das Werk 1934 auf den Index.

Ursprung der Arier und Rassenlehre nach Rosenberg

Rasse stellt Rosenberg als eigenständigen Organismus mit einer kollektiven Seele, der „Rassenseele“, dar; alles Individuelle sollte dem untergeordnet sein.

Die einzige Rasse, die in der Lage sei, kulturelle Leistungen hervorzubringen, ist nach Rosenberg die arische Rasse. Rosenberg sieht, nach Hermann Wieland, als Ursprung der Arier das untergegangene Atlantis, das er im Norden ansiedelt. Im Gegensatz zur jüdischen Religion, die Rosenberg als teuflisch und zerstörend ansieht, wohne den Ariern etwas Göttlich-Schöpferisches inne. Christus wird in Rosenbergs Werk zur „Verkörperung der nordischen Rassenseele“ und könne dementsprechend kein Jude gewesen sein.

Stellenwert des Willens

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Im Vorwort des „Mythus“ führt Rosenberg u. a. aus:

„Denn ein Chaos wird nie von Mutlosen gebändigt
und noch nie ist von Feiglingen eine Welt gebaut worden.
Wer vorwärts will, muß deshalb auch Brücken hinter sich verbrennen.
Wer sich auf eine große Wanderung begibt, muß alten Hausrat liegen lassen.
Wer ein Höchstes erstrebt, muß Minderes beugen.
Und auf alle Zweifel und Fragen kennt der neue Mensch des kommenden
Ersten Deutschen Reichs nur eine Antwort:
Allein: Ich will!“

Christlichkeit

Rosenberg zeigte sich in seinem vielschichtigen Buch „Der Mythus des 20. Jahrhunderts“ als Bewunderer des Jesus von Nazareth, als Gläubiger der „Frohen Botschaft“[2] und als dem christlichen Mystiker Meister Eckart zugetan. Dagegen polemisierte er stark gegen die Kirchen und Konfessionen, besonders gegen den Jesuitismus. In einer Fußnote meinte er ohne Begründung, Jesus von Nazareth sei kein Jude gewesen.[3]

Er hielt eine erneute Reformation der christlichen Kirche für wünschenswert und möglich. Ein beispielsweise vom Sünden- und Opferkult gereinigtes, sozusagen mit germanischen Werten gestärktes Christentum wollte er in eine „Deutsche Kirche“ überführen, was bedeutet, daß er das Christentum – in dem von ihm für wertvoll gehaltenen Wesensgehalt – und den Nationalsozialismus letzten Endes für vereinbar hielt. (→ Deutsche Volkskirche) „Deutsche Christen“ sollten „mit allen staatlichen Mitteln vor Verfolgung“ bewahrt werden.[4] Das jüdische Narrativ – nach seinem Wunsch zukünftig mit Schwerpunkt auf den Phantasien und fiktiven Gestalten des Neuen Testaments – war für Rosenberg als dem führenden Theoretiker der nationalsozialistischen Bewegung gleichbedeutend mit „Religion“.

Damit empfahl er einen aus dem Judaismus kommenden und mit ihm untrennbar verwobenen Kult aus Asien, d. h. Mythen, (Glaubens-)„Helden“, Gebote und Erzählungen aus dem Orient den Nachfahren der zwangschristianisierten Germanen auch für alle weitere Zukunft als Religion. Die deutschen Christen sollten wie in der Vergangenheit einem außer- und antieuropäischen Kult anhängen, dessen geistiger Prägung unterliegen und wie in den letzten über tausend Jahren den Gott der Juden anbeten.

Pfeil 2 siehe auch.pngSiehe auch: Adolf Hitler über das Christentum

Abgeordneter im Reichstag

1930 wurde er als Abgeordneter der NSDAP im Wahlkreis Hessen-Darmstadt in den Reichstag gewählt, wo er sich vor allem im Auswärtigen Ausschuß engagierte.

Drittes Reich

Außenpolitisches Amt

1933 wurde Rosenberg zum Leiter des Außenpolitischen Amtes der NSDAP ernannt. Zugleich hatte Hitler Joachim von Ribbentrop zu seinem außenpolitischen Berater gemacht, der nun mit dem Auswärtigen Amt, Hermann Göring und Reichsbankpräsident Hjalmar Schacht um Mitsprache und Einfluß in der Außenpolitik rivalisierte. In diesem Kompetenzenwirrwarr vermochte Rosenberg weder in der Konzeptionierung noch in der praktischen Umsetzung der Außenpolitik eine Rolle zu spielen. Dementsprechend unzufrieden war Hitler. Am 28. Juli 1933 notierte Joseph Goebbels:

„Er [Anm.: Hitler] spricht scharf gegen Rosenberg. Weil er alles und nichts macht. V. B. ist saumäßig. Er sitzt in seinem ‚Außenpolitischen Amt‘, wo er auch nur Murks macht.“

Reichsleiter und Amt Rosenberg

Im Juni 1933 ernannte Hitler neben 16 weiteren NSDAP-Funktionären Rosenberg zum Reichsleiter. Im Januar 1934 wurde er auf Vorschlag von Robert Ley von Hitler zum „Beauftragten des Führers für die Überwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Schulung und Erziehung der NSDAP“ – kurz: „Dienststelle Rosenberg“ (DRbg), dem späteren „Amt Rosenberg“ (ARo), das eng mit der neu errichteten NS-Kulturgemeinde zusammenarbeitete – ernannt. Doch auch hier blieb sein Einfluß gering: Rosenbergs Idee einer nationalsozialistischen Universität, der Hohen Schule der NSDAP, die als Zentrum der nationalsozialistischen ideologischen und pädagogischen Forschung gedacht war und durch Hermann Giesler gebaut werden sollte, wurde ab Kriegsbeginn nicht mehr umgesetzt.

Kulturfunktionen

Reichsleiter Alfred Rosenberg
Reichsleiter Rosenberg (im Vordergrund) läßt sich von Dr. Hans Reinerth am 25. Juli 1937 die Grabungen am Barkhauser Berg erläutern.
19. November 1941: Wilhelm Weiß sitzt während einer Pressekonferenz rechts neben Alfred Rosenberg, der anläßlich der öffentlichen Bekanntgabe seines neuen Amtes als Ostminister an einem Tisch steht und spricht. Links neben Rosenberg sitzt dessen Vertreter Alfred Meyer.
Alfred Meyer (rechts) und Alfred Rosenberg (groß in der Bildmitte) in der ukrainischen Stadt Kiew, Juni 1942. Zwischen den beiden ist der Reichskommissar für die Ukraine, Erich Koch, halb im Profil zu sehen.
Reichsleiter Alfred Rosenberg, Reichsminister Dr. Hans Heinrich Lammers und Adolf Hitler

Wichtiger für weltanschauliche Schulung und Erziehung im Nationalsozialismus blieben weiterhin neben Rosenbergs „Amt Rosenberg“ das bestehende Schul- und Hochschulwesen, Baldur von Schirach und seine Hitlerjugend, Robert Ley als Chef der Deutschen Arbeitsfront und des Kulturwerkes Kraft durch Freude sowie nicht zuletzt Joseph Goebbels als Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda.

1937 wurde Rosenberg mit dem Deutschen Nationalpreis für Kunst und Wissenschaft ausgezeichnet.

Zweiter Weltkrieg

Wirklichen Einfluß auf die Politik des Deutschen Reiches übernahm Rosenberg erst im Verlaufe des Zweiten Weltkrieges. Rosenberg wurde damit beauftragt, ein Institut zur Erforschung der Judenfrage zu errichten. Ziel war die Erstellung eines „Handbuches der Judenfrage“, bestehend aus einem „Talmud-Lexikon“, einem „Lexikon der Juden in der Musik“ und einem „Lexikon jüdischer Schriftsteller“. Zu diesem Zweck ließ Rosenberg aus Bibliotheken und Archiven in ganz Europa Material zusammentragen. Die zunächst auf 300.000 Bände angelegte Sammlung wuchs bis Kriegsende auf knapp zwei Millionen an. Ab Oktober 1940 leitete er den Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg (ERR).

Nach dem Rußlandfeldzug 1941–1945 wurde Rosenberg 1941 zum Reichsminister für die besetzten Ostgebiete (Baltikum, Weißruthenien und Ukraine) ernannt und war mitzuständig für die Zusammenfassung der Juden in eigenen Ghettos.

Am 28. März 1941 hielt Rosenberg einen Vortrag mit dem Titel „Die Judenfrage als Weltproblem“, in dem er die drei aus seiner Sicht bestehenden Alternativen diskutierte: Assimilation, Ghettoisierung oder Aussiedlung. Er lehnte die beiden ersten Alternativen ab und sprach sich vielmehr – im Einklang mit den deutschen Zionisten – für die letztere Lösung aus. Von einer Vernichtung der europäischen Juden als „Endlösung“ ist nicht die Rede; die später gegen ihn erhobenen Vorwürfe sind also nachweislich haltlos.

Nach Kriegsende

Alfred Rosenberg (sitzend) und Alfred Jodl, Nürnberger Tribunal

Bei Kriegsende fiel die einzigartige Sammlung des „Instituts zur Erforschung der Judenfrage“ alliierten Plünderern in die Hände und größtenteils zum Opfer. 1,6 Millionen z. T. unersetzliche Werke wurden als vermeintlich deutsches Kulturgut mutwillig zerstört. Die restlichen ca. 400.000 Bände wurden geraubt und an die kriminelle Jewish Cultural Reconstruction Organization verschoben. Von dort gelangten sie später auf unbekannten Wegen nach Israel. Eine Rückgabe wird mit der Begründung abgelehnt, es handele sich um „symbolische Wiedergutmachung“.

Gefangennahme

Rosenberg wurde von den Alliierten bei Kriegsende in Flensburg gefangengenommen, kam vor das sogenannte Nürnberger Kriegsverbrechertribunal, wo er wegen angeblicher Verschwörung, „Verbrechen gegen den Frieden“, „Planung, Eröffnung und Durchführung eines Angriffskrieges“, Kriegsverbrechen sowie „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ angeklagt, für „schuldig“ befunden und zum Tode verurteilt wurde. Das rechtswidrige Urteil stützte sich bezüglich der „Verschwörung“ auf Rosenbergs Funktion als „anerkannte[r] Parteiphilosoph“ und bezüglich der „Verbrechen gegen den Frieden“ auf Rosenbergs Tätigkeit als Leiter des Außenpolitischen Amtes. Er war maßgeblich am Unternehmen „Weserübung“ beteiligt, dem Einmarsch in Dänemark und Norwegen. Die deutsche Besetzung Norwegens war bekanntlich eine Reaktion auf die bereits angelaufene englischen Besetzungspläne. Vor einem objektiven Gericht wäre somit Churchill anzuklagen gewesen. Bezüglich der „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ bezog sich das Gericht auf Rosenbergs Funktion im Einsatzstab Reichsleiter und im Ostministerium. Zudem wurde ihm angeblich die Mittäterschaft bei der Beschaffung von Zwangsarbeitern nachgewiesen. Auch hier wurde mit zweierlei Maß gemessen, es fand sich kein Gericht, das die Verschleppung Deutscher in die Sowjetunion zur Zwangsarbeit, noch nach dem Krieg, verurteilt hätte. Rosenberg hatte als seinen Verteidiger Dr. Alfred Thoma ausgewählt.

Rosenberg war bis zum Schluß Anhänger der Idee des Nationalsozialismus. Noch im Gefängnis schrieb er:

„Der Nationalsozialismus war eine europäische Antwort auf die Frage eines Jahrhunderts. Er war die edelste Idee, für die ein Deutscher die ihm gegebenen Kräfte einzusetzen vermochte. Er war eine echte soziale Weltanschauung und ein Ideal blutbedingter kultureller Sauberkeit.“

Schlußwort

Pfeil 2 siehe auch.pngSiehe auch: Kategorie: Schlußwort im Nürnberger Prozeß

Alfred Rosenberg vor dem Nürnberger Tribunal (110. Tag). Das Schlußwort vor dem Nürnberger Tribunal in Auszügen:[5]

„Die Ankläger haben über die Wiederholung der alten Beschuldigungen hinaus in stärkster Weise neue erhoben; so seien wir alle ‚zu geheimen Beratungen zugelassen‘ gewesen, um einen Angriffskrieg zu planen; ferner sollen wir die behauptete Ermordung von zwölf Millionen Menschen befohlen haben. Man hat alle diese Anklagen unter dem Worte ‚Genocidium‘, Völkermord, zusammengefaßt. Hierzu habe ich folgendes zu erklären:
Ich weiß mein Gewissen völlig frei von einer solchen Schuld, von einer Beihilfe zum Völkermord. Statt die Auflösung der Kultur und des nationalen Gefühls der Völker Osteuropas zu betreiben, bin ich eingetreten für die Forderung ihrer physischen und seelischen Daseinsbedingungen, statt ihre persönliche Sicherheit und menschliche Würde zu zerstören, bin ich nachgewiesenermaßen gegen jede Politik gewaltsamer Maßnahmen mit ganzer Kraft aufgetreten und habe mit Schärfe eine gerechte Haltung der deutschen Beamten und eine humane Behandlung der Ostarbeiter gefordert. Statt ‚Kindersklaverei‘ zu betreiben, wie man sagt, habe ich Jugendlichen aus kampfgefährdeten Gebieten Schutz und besondere Pflege angedeihen lassen. Statt die Religion auszurotten, habe ich durch ein Toleranzedikt die Freiheit der Kirchen in den Ostgebieten wieder hergestellt. In Deutschland habe ich in Vertretung meiner weltanschaulichen Überzeugungen Gewissensfreiheit verlangt, jedem Gegner zugebilligt und nie eine Religionsverfolgung veranlaßt.
Der Gedanke an eine physische Vernichtung von Slawen und Juden, also der eigentliche Völkermord, ist mir nie in den Sinn gekommen, geschweige denn, daß ich ihn irgendwie propagiert habe. Ich war der Anschauung, daß die vorhandene Judenfrage gelöst werden müsse durch Schaffung eines Minderheitenrechtes, Auswanderung oder durch Ansiedlung der Juden in einem nationalen Territorium in einem jahrzehntelangen Zeitraum. Wie geschichtliche Entwicklungen früher nie geplante Maßnahmen hervorrufen können, zeigt das »Weiße Papier« der Britischen Regierung vom 24. Juli 1946. [...]
Den Gedanken, daß ein Verbrechen des Genocidiums durch internationale Abmachung geächtet und unter schwerste Strafe gestellt werden soll, begrüße ich aufrichtig unter der natürlichen Voraussetzung, daß das Genocidium jetzt und in Zukunft auch nicht gegen das deutsche Volk in irgendeiner Art erlaubt sein darf.
Der Sowjetankläger hat unter anderem erklärt, die ‚ganze sogenannte ideologische Tätigkeit‘ sei ‚eine Vorbereitung für Verbrechen‘ gewesen. Dazu möchte ich erklären: Der Nationalsozialismus vertrat den Gedanken einer Überwindung des volkzersetzenden Klassenkampfes und der Einheit aller Stände in einer großen Volksgemeinschaft. Er stellte zum Beispiel durch den Arbeitsdienst die Ehre der Handarbeit an der Muttererde wieder her und richtete die Augen aller Deutschen auf die Notwendigkeit eines starken Bauerntums. Er bildete im Winterhilfswerk eine Kameradschaft der ganzen Nation für alle in Not geratenen Volksgenossen, ohne Rücksicht auf frühere Parteizugehörigkeit. Er baute Mütterheime, Jugendherbergen, Gemeinschaftshäuser in den Fabriken und führte Millionen an noch ungekannte Schätze der Kunst heran.
Dem allen diente auch ich.
Nie aber habe ich neben meiner Liebe zu einem freien und starken Reich die Pflicht gegenüber dem ehrwürdigen Europa vergessen. Zu seiner Erhaltung und friedlichen Entwicklung rief ich schon 1932 in Rom auf, und für den Gedanken der inneren Gewinnung der Völker Osteuropas kämpfte ich, als ich 1941 Ostminister wurde, solange ich es vermochte.
Ich kann deshalb in der Stunde der Not der Idee auch meines Lebens, dem Ideal eines sozial befriedeten Deutschlands und eines seiner Werte bewußten Europas nicht abschwören und bleibe ihr treu.
Der bei allen menschlichen Unzulänglichkeiten ehrliche Dienst für diese Weltanschauung war keine Verschwörung, mein Handeln niemals ein Verbrechen, sondern ich verstand auch meinen Kampf, wie den Kampf der vielen Tausenden von Kameraden, geführt für die edelste Idee, um die seit über 100 Jahren gerungen und eine Fahne erhoben wurde.
Ich bitte, dies als Wahrheit zu erkennen. Dann würde aus diesem Prozeß keine Glaubensverfolgung entstehen können, dann wäre nach meiner Überzeugung ein erster Schritt getan für ein neues gegenseitiges Verstehen der Völker, ohne Vorurteile, ohne böse Gefühle und ohne Haß.“

Justizmord

Am 1. Oktober 1946 wurde Alfred Rosenberg durch einen Spruch alliierter Beauftragter, die als Richter auftraten, der Liquidierung überantwortet und mit neun weiteren Verurteilten am 16. Oktober durch Erhängen in Nürnberg ermordet. Er lehnte den angebotenen sogenannten geistlichen Beistand durch einen christlichen Kirchenfunktionär ab. Nach offiziellen Angaben wurde die Leiche verbrannt, die Asche von den US-amerikanischen Besatzern in den Wenzbach gestreut.

Vorwurf in bezug zu Juden

Rosenberg versuchte sich gegen den Vorwurf, durch vermeintlich antijüdische Propaganda einer Judenverfolgung in Deutschland Vorschub geleistet zu haben, durch Beweisvorlage des Berichts des polnischen Botschafters in Washington Jerzi Potocki an den polnischen Außenminister (Bericht im Wortlaut, siehe Potocki-Bericht) zu verteidigen. Mit diesem historischen Schlüsseldokument ließ sich nicht nur der Nachweis erbringen, daß die USA nicht nur einen betont antideutschen − durch die jüdische Kamarilla, dominiert von Felix Frankfurter und Henry Morgenthau um den damaligen US-Präsidenten Franklin Delano Roosevelt beeinflußten − aggressiven Kriegskurs verfolgten, sondern ebenso auch an Nachkriegskonzeptionen arbeiteten, die die Vernichtung des Deutschen Volkes zum Ziel hatten. Die Vorlage des Dokumentes wurde durch das interalliierte Tribunal mit Begründung der „Unerheblichkeit“ untersagt.

„Letzte Aufzeichnungen“

Alfred Rosenbergs letzte Aufzeichnungen, verfaßt in der Nürnberger Haftzeit, liegen in verschiedenen Fassungen vor. Nachdem der Rechtsbeistand Rosenbergs, Alfred Thoma, dessen Manuskript entgegen den Wünschen seines Mandanten an Dritte weitergeleitet hatte, wurde es zunächst im Jahre 1947 von Serge Lang / Ernst von Schenck durch den Verlag Zollikofer & Co. in St. Gallen unter dem bezeichnenden Titel „Portrait eines Menschheitsverbrechers“ veröffentlicht. Diese Ausgabe ist mit pejorativen Wertungen der Herausgeber durchsetzt, so daß dem Buch kaum Quellenwert beizumessen ist.

Eine weitere Ausgabe erschien 1955 im Plesse-Verlag von Karl Waldemar Schütz in Göttingen, herausgegeben durch Heinrich Härtle, einem ehemaligen Abteilungsleiter für Geisteswissenschaften im Amt Rosenberg: „Letzte Aufzeichnungen – Ideale und Idole der nationalsozialistischen Revolution“. Das Buch führte auf der Frankfurter Buchmesse 1955 zur gewaltsamen Entfernung des Plesse-Verlag-Standes.[6]

Die von Heinrich Härtle 1969 im Selbstverlag in München herausgegebene und überarbeitete Auflage erschien unter dem Titel „Großdeutschland. Traum und Tragödie. Rosenbergs Kritik am Hitlerismus“.

1996 erschien eine Neuauflage der Ausgabe von 1955 im Jomsburg-Verlag in Uelzen unter dem Titel „Letzte Aufzeichnungen. Nürnberg 1945/46“. In dieser Auflage mußten ab Seite 287 fünfeinhalb Seiten geschwärzt bzw. auf staatlichen Druck hin zensiert werden, wozu treffend angemerkt wurde:

„... mit Rücksicht auf in der BRD einzig dastehende Gesetzesbestimmungen.“

Zitate

  • „Wenn irgendwo der Begriff der Ehre Zentrum des ganzen Daseins gewesen ist, so im nordischen, im germanischen Abendland. Mit einer in der Geschichte einzigartigen Selbstherrlichkeit tritt der Wiking in der Geschichte auf. Das unbändige Freiheitsgefühl stößt bei einsetzendem Bevölkerungszuwachs eine nordische Welle nach der anderen über die Länder. Mit verschwenderischem Blutaufwand und heldischer Unbekümmertheit errichtete der Wiking seine Staaten in Rußland, in Sizilien, in England und in Frankreich. Hier walteten die urwüchsigen Rassentriebe ohne jede Bindung und Zucht, ungehemmt durch erzieherische Zweckmäßigkeitsüberlegungen oder genau bestimmte rechtliche Ordnung. Das einzige Schwergewicht, welches der Nordmann mit sich trug, war der Begriff der persönlichen Ehre. Ehre und Freiheit trieben die einzelnen in die Ferne und Unabhängigkeit, in Länder, wo Raum für Herren war, oder ließen sie auf ihren Höfen und Burgen bis zum letzten Mann um ihre Selbständigkeit kämpfen. Die geniale Zwecklosigkeit, fern aller händlerischen Überlegung, war der Grundzug des nordischen Menschen, als er trotz allem wilden jugendlichen Sturm geschichtsbildend im Abendlande auftrat. Um die Einzelpersonen gruppierten sich die engeren Gefolgsleute, was dann nach und nach zur Aufrichtung gewisser gesellschaftlicher Lebensgebote führen mußte, da schließlich überall nach einer Wanderung eine Seßhaftigkeit bäuerlicher Art folgte (die im Süden allerdings schnell verfiel, in spätmorgenländischer Pracht der Verwesung zugrunde ging).“ — Alfred Rosenberg, in „Der Mythus des 20. Jahrhunderts“, Erstes Buch, Kapitel II: Liebe und Ehre, S. 152–153

Auszeichnungen (Auszug)

Ausgewählte Schriften

Siehe auch

Literatur

Drittes Reich

Literatur und Quellen nach 1945

  • Uwe Berg (Hrsg.): Werkverzeichnis Alfred Rosenberg. Eine Bibliographie seiner Schriften und Reden sowie Rosenberg und sein Werk betreffende Veröffentlichungen, 2 Bände, 2021
  • Hans Meiser: Politische Ziele des AA und des Ostministeriums, in: Rolf Kosiek / Olaf Rose (Hgg.): Der Große Wendig, Bd. 4, Edition Grabert im Hohenrain-Verlag, 3. Aufl., Tübingen 2017, S. 378–388
  • Otto Bräutigam: So hat es sich zugetragen, Würzburg 1968
  • Hamilton Fish: Der zerbrochene Mythos. F. D. Roosevelts Kriegspolitik 1933–1945, Tübingen 1982
  • Holger Germann: Alfred Rosenberg. Sein politischer Weg bis zur Neu-(Wieder-)Gründung der NSDAP im Jahre 1926, London 1988
  • Robert Kempner: Der Kampf gegen die Kirche aus unveröffentlichen Quellen aus den Tagebüchern Alfred Rosenbergs, in: Der Monat I; Heft X / 1948/49; S. 28–38
  • Andreas Molau: Alfred Rosenberg. Der Ideologe des Nationalsozialismus. Eine politische Biografie, Koblenz 1993
  • Detlev Rose: Die Thule-Gesellschaft. Legende – Mythos – Wirklichkeit [= Veröffentlichungen des Instituts für deutsche Nachkriegsgeschichte, Bd. XXI]. Grabert-Verlag, Tübingen ³2008, ISBN 978-3-87847-242-1

Verweise

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Film

Audio

Bücher

Fußnoten

  1. Zum Ganzen und zu den flagranten Verstößen gegen das Recht und rechtsstaatliche Grundsätze → Nürnberger Tribunal
  2. Alfred Rosenberg: Der Mythus des 20. Jahrhunderts, Hoheneichen-Verlag, München, 75.–78. Aufl. 1935, besonders Abschnitt „Deutsche Volkskirche und Schule“ (S. 599 ff. und S. 615 f.)
  3. Der Mythus des 20. Jahrhunderts, Hoheneichen-Verlag, München, 75.–78. Aufl. 1935, S. 76
  4. Alfred Rosenberg: Der Mythus des 20. Jahrhunderts, Hoheneichen-Verlag, München, 75.–78. Aufl. 1935, S. 615
  5. Nürnberger Tribunal: Zweihundertsechzehnter Tag. Samstag, 31. August 1946
  6. Dieter Vollmer: „Ein Akt der Selbsthilfe“, in: „Nation Europa“, 11/1955