Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei

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Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei
Hakenkreuz 1919 NSDAP.png

Parteiadler der Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (1933–1945) (vector version).png
Partei­vorsitzender Karl Harrer (1919–1920)
Anton Drexler (1920–1921)
Adolf Hitler (1921–1945)
Martin Bormann (1945)
Gründung 24. Februar 1920
Haupt­sitz München
Geschäftsstelle Berlin
Jugend­organisation Hitler-Jugend (HJ)
Zeitung Völkischer Beobachter
Aus­richtung Nationalsozialismus
Mitglieder­zahl 7,5 Millionen (1945)

Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) war eine politische Partei, die am 24. Februar 1920 aus der ein Jahr früher in München gegründeten Deutschen Arbeiterpartei (DAP) hervorging.

Erläuterung

Das Gründungsprotokoll der NSDAP vom 21. August 1925 mit der Unterschrift Adolf Hitlers
Plakat der NSDAP 1920

Die NSDAP wurde am 1. Dezember 1933 durch Gesetz zur alleinigen politischen Organisation des deutschen Volkes erklärt und war Körperschaft des öffentlichen Rechts. Das Symbol und Abzeichen dieser nationalsozialistischen Partei bildete das Hakenkreuz. Als einzige staatsführende Organisation, mit allen Rechten und Pflichten, war sie die Willensträgerin und ausschließliche Trägerin der politischen Willensbildung im Deutschen Reich. Dem Grunde nach handelte es sich um eine reine Widerstandsbewegung bzw. war sie in der Weimarer Republik eine breite Sammlungsbewegung der nationalen Opposition. Im angebrochenen Dritten Reich wurden die Partei und das Staatswesen zu einer Einheit und der Führerstaat wurde geschaffen.

„Wir sind die Partei der anständigen Leute!"Adolf Hitler

Die NSDAP wurde 1945 mit allen ihren Untergliederungen durch die alliierten Siegermächte als „verbrecherische Organisation“ verboten und aufgelöst, ihr Vermögen beschlagnahmt. 1949 wurde im Besatzungskonstrukt Bundesrepublik Deutschland jede Werbung durch Schriften, Worte oder Kennzeichen für sie verboten, was natürlich in keiner Weise mit der angeblichen Meinungsfreiheit in der BRD zu vereinbaren ist.

Geschichte

Entstehung und Entwicklung (1919 bis 1933)

Der am 5. Januar 1919 in München von dem Journalisten Karl Harrer gegründeten Deutschen Arbeiterpartei schloß sich Adolf Hitler als 7. Mitglied an. Erst durch ihn wurde sie aus völliger Bedeutungslosigkeit zu einer machtvollen Bewegung entwickelt. Hitler übernahm den Vorsitz förmlich erst am 29. Juli 1921, doch trat er schon am 24. Februar 1920 zum ersten mal während einer Massenversammlung im Festsaal des Münchener Hofbräuhauses vor breiter Öffentlichkeit auf und entwickelte dort die Ziele der nunmehr NSDAP genannten Bewegung (25-Punkte-Programm). Zunächst wurde München zu einem starken Stützpunkt ausgebaut; nur langsam faßte die NSDAP in ganz Bayern Fuß, dann auch in Mittel- und Norddeutschland.

Am 8./9. November 1923 übernahm Hitler als Führer des Deutschen Kampfbundes, der außer der NSDAP die Bünde Oberland und Reichskriegsflagge vereinigte, zusammen mit General Ludendorff in München einen Umsturzversuch. Die Erhebung mißglückte, 16 Nationalsozialisten starben und die Partei wurde – zusammen mit der KPD und der Deutschvölkischen Freiheitspartei – durch General Hans von Seeckt verboten, das gesamte Parteivermögen konfisziert, die Geschäftsstelle in München geschlossen und Hitler zu Festungshaft verurteilt. Das veranlaßte die nun verbotene NSDAP, anläßlich der Reichstagswahlen 1924, Wahlbündnisse mit der Deutschvölkischen Freiheitspartei einzugehen. Nach seiner Entlassung aus der Festungshaft im Dezember 1924 löste Adolf Hitler die NSDAP aus dem Bündnis und begann mit der Reorganisation zu einer Führerpartei mit dem Ziel einer legalen Machtübernahme. Nach dem vorübergehenden Verbot der NSDAP kam es im Februar 1925 zu ihrer Neugründung, aus deren Anlaß Adolf Hitler im Bürgerbräukeller eine legendäre Rede hielt. Am 21. August 1925 kam es danach auch zur Gründung des Trägervereins der NSDAP.

In der Zeit bis zu den Reichstagswahlen 1928 war die NSDAP nur eine von mehreren antisemitisch-völkischen Parteien, zeigte aber spätestens bei der Reichstagswahl ihre herausragende Stellung innerhalb dieses politischen Spektrums. 1929 erlangte die Partei durch gemeinsame Agitation mit der DNVP und dem Stahlhelm, im Rahmen der Kampagne gegen den Young-Plan, reichsweite Aufmerksamkeit. Die vielgelesenen Zeitungen des deutschnationalen Großverlegers Alfred Hugenberg machten die NSDAP und besonders Adolf Hitler überall im Reich bekannt, obwohl die Kampagne selbst im Dezember 1929 mit nur 15 % Zustimmung scheiterte. Finanziert wurden diese und die folgenden Agitationen und Wahlkämpfe weniger durch Spenden aus Hochfinanz und Großindustrie, die vom „Sozialismus“ im Parteinamen abgeschreckt wurde und lieber DVP und DNVP unterstützten (einzelne nationalsozialistische Schwerindustrielle wie Fritz Thyssen und Emil Kirdorf waren eine Ausnahme).

Oktober 1930: Blick in den neuen Reichstag während der Eröffnung durch den 82 jährigen Alterspräsidenten Herold. Rechts im Bilde neben ihm sitzend der Vizepräsident, der Nationalsozialist Hauptmann Göring. Ganz links im Bilde die Nationalsozialisten im braunen Hemd.

Bei den Reichstagswahlen am 14. September 1930 wurde die NSDAP mit lediglich 18,3 % der abgegebenen Stimmen zweitstärkste Partei hinter der SPD. Bereits im Januar 1930 trat die NSDAP in Thüringen (siehe: Baum-Frick-Regierung) und im weiteren Verlauf des Jahres dann in Braunschweig in Koalitionsregierungen ein – allerdings ohne großen Erfolg. Trotz der Regierungsbeteiligungen wurde sie weiterhin als Opposition gegen das System der Weimarer Republik wahrgenommen. Die Forderungen der noch vom nostalgisch verklärten Kaiserreich geprägten Eliten in der Wirtschaft (Forderungen nach Abbau des Sozialstaates durch den Reichsverband der Deutschen Industrie), im Militär (Forderung nach Wiederaufrüstung und erneutem Bedeutungsgewinn) sowie in der Beamten- und Richterschaft (Absicherung ihrer Position in einem starken nationalen und autoritären Staat), liefen auf die Beseitigung des „Gewerkschaftsstaates“ und damit letztlich der demokratischen Weimarer Republik hinaus.

Im Oktober 1931 verbanden sich auf Drängen Hitlers und Alfred Hugenbergs die NSDAP und die DNVP mit anderen nationalistischen Verbänden zur Harzburger Front als Gegner der Weimarer Republik.

1932 erreichte Hindenburg seine Wiederwahl zum Reichspräsidenten erst im zweiten Wahlgang gegenüber Hitler. Bei den Landtagswahlen in Preußen, Bayern, Württemberg und anderen Reichsländern erzielte die Partei deutliche Erfolge und wurde bei den Reichstagswahlen am 31. Juli 1932 auch stärkste Partei im Reichstag. Zwar durchlief die Partei 1932 eine schwere Krise, welche in den Mißerfolgen bei der Reichstagswahl am sechsten November gipfelte, doch konnte sie sich wieder erholen. Die Trendumkehr gelang bei der Landtagswahl im Januar 1933 in Lippe: 1933 zählte die NSDAP schon 850.000 Mitglieder. Die Wahlerfolge waren auf die erfolgreiche Mobilisierung von Nichtwählern zurückzuführen, welche den bis dahin regierenden Parteien nicht mehr zutrauten, die Weltwirtschaftskrise zu überwinden.

Reichspräsident Hindenburg hegte eine tiefe persönliche Abneigung gegen den „böhmischen Gefreiten” Hitler, der außerdem nicht bereit war, sich mit weniger als der Reichskanzlerschaft zufriedenzugeben. Hindenburg übergab die Macht zunächst nacheinander an von Papen und von Schleicher, die Präsidialkabinette bildeten. Der zunehmende Druck aus Industrie- und Militärkreisen, vor allen Dingen aber aus den Kreisen der Landwirtschaft (Reichslandbund) – sowie die rasante Destabilisierung der Weimarer Republik – veranlaßten ihn dennoch, Hitler zum Reichskanzler zu ernennen und ihn mit der Bildung einer Koalitionsregierung aus DNVP und NSDAP zu beauftragen. Am 30. Januar 1933 führte dies zur formal legalen Machtübergabe.

Am 1. Mai 1933 wurde eine Mitgliedersperre verfügt, die bis zum 30. April 1937 währte.

Bei den neuen Reichstagswahlen am 5. März erhielt die NSDAP 288 Sitze, und in rascher Folge kam nun die nationalsozialistische Revolution überall im Deutschen Reich zum Durchbruch und zum vollen Sieg. Die NSDAP selbst wurde am 1. Dezember 1933 per Gesetz zur alleinigen politischen Organisation des deutschen Volkes erklärt und war Teil Körperschaft des öffentlichen Rechts mit eigener Gerichtsbarkeit über ihre Mitglieder.

Die Wahlergebnisse der NSDAP bei den Reichstagswahlen 1930 bis 1933

Reichstagswahl vom 5. März 1933
Wahlkreis[1] 5. März 1933 6. November 1932 31. Juli 1932 14. September 1930
Ostpreußen 56,5 % 39,7 % 47,1 % 22,5 %
Pommern 56,3 % 43,1 % 48,0 % 24,3 %
Mecklenburg 48,0 % 37,0 % 44,8 % 20,1 %
Oppeln 43,2 % 26,8 % 29,2 % 9,5 %
Breslau 50,2 % 40,4 % 43,5 % 24,2 %
Liegnitz 54,0 % 42,1 % 48,0 % 20,9 %
Frankfurt an der Oder 55,2 % 42,6 % 48,1 % 22,7 %
Berlin 31,3 % 22,5 % 24,6 % 12,8 %
Potsdam I 44,4 % 34,1 % 38,2 % 18,8 %
Potsdam II 38,2 % 29,1 % 33,0 % 16,7 %
Leipzig 40,0 % 31,0 % 36,1 % 14,0 %
Dresden-Bautzen 43,6 % 34,0 % 39,3 % 16,1 %
Chemnitz-Zwickau 50,0 % 43,4 % 47,0 % 23,8 %
Merseburg 46,6 % 34,5 % 42,6 % 20,5 %
Magdeburg 47,3 % 39,0 % 43,8 % 19,5 %
Osthannover 54,3 % 42,9 % 49,5 % 20,6 %
Südhannover-Braunschweig 48,7 % 40,6 % 46,1 % 24,3 %
Hamburg 38,9 % 27,2 % 33,7 % 19,2 %
Schleswig-Holstein 53,2 % 45,7 % 51,0 % 27,0 %
Weser-Ems 41,4 % 31,9 % 38,4 % 20,5 %
Westfalen-Nord 34,9 % 22,3 % 25,7 % 12,2 %
Westfalen-Süd 33,8 % 24,8 % 27,2 % 13,9 %
Düsseldorf-Ost 37,4 % 27,0 % 31,6 % 17,0 %
Düsseldorf-West 35,2 % 24,2 % 27,0 % 16,8 %
Köln-Aachen 30,1 % 17,4 % 20,2 % 14,5 %
Koblenz-Trier 38,4 % 26,1 % 28,8 % 14,9 %
Pfalz 46,5 % 42,6 % 43,7 % 22,8 %
Hessen-Darmstadt 47,4 % 40,2 % 43,1 % 18,5 %
Hessen-Nassau 49,4 % 41,2 % 43,6 % 20,8 %
Thüringen 47,2 % 37,1 % 43,4 % 19,3 %
Franken 45,7 % 36,4 % 39,9 % 20,5 %
Niederbayern 39,2 % 18,5 % 20,4 % 12,0 %
Oberbayern-Schwaben 40,9 % 24,6 % 27,1 % 16,3 %
Württemberg 42,0 % 26,2 % 30,3 % 9,4 %
Baden 45,4 % 34,1 % 36,9 % 19,2 %
Deutsches Reich 43,9 % 33,1 % 37,4 % 18,3 %

Der linke Flügel der NSDAP

Die Reichsgaue der Partei
Gedächtnismarsch zur Feldherrnhalle 1937: in der vorderen Reihe von links: Adolf Hühnlein (außerhalb des Bildausschnittes), Hans Streck,[2] Theodor Kuhn, Dr. Friedrich Weber, Hermann Göring, Adolf Hitler, Werner von Blomberg, Ulrich Graf, Hermann Kriebel, Richard Kolb und Wilhelm Frick. Zweite Reihe: Hans Frank, Max Sasselmann (hinter Weber), Dr. Walter Schultze, Alfred Rosenberg, Arno Schickedanz (hinter von Blomberg), Philipp Bouhler (hinter Graf) und Max Amann (hinter Kriebel). Dritte Reihe (noch sichtbar): Heinz Pernet und Wilhelm von Grolman.

Innerhalb der NSDAP gab es einen sogenannten linken Flügel, der sich um die Brüder Gregor Strasser und Otto Strasser sammelte und radikal-sozialistische Forderungen vertrat. Dies hatte zur Folge, daß sich die NSDAP spätestens beim Bamberger Parteitag in zwei programmatische Flügel teilte. Der „linke“ Flügel sammelte sich im Norden um die Strasser-Brüder und der „rechte“ im Süden um Adolf Hitler.

Adolf Hitler, der es stets verstanden hatte, verschiedenste Weltanschauungen innerhalb der NSDAP zu sammeln, sah sich nun nach seiner Rückkehr aus der Festung Landsberg einem starken linken Flügel gegenüber, welcher allzuoft nicht mit ihm konform ging. Von diesem Zeitpunkt an kam es häufig zu Flügelkämpfen innerhalb der Partei. Trotz der unterschiedlichen Auffassung der Außenpolitik oder konträren Forderungen in wirtschaftlichen Belangen, hielten beide Führer, Gregor Strasser sowie Adolf Hitler, einen Bruch für inopportun. Otto Strasser, ehemaliges SPD-Parteimitglied, der 1925 der NSDAP beitrat, war gebildeter, intelligenter und wendiger als sein Bruder Gregor.

Auf der Bamberger Führertagung der NSDAP am 14. Februar 1926 schlug sich Joseph Goebbels, der „aufs tiefste beeindruckt“ von Hitlers Rede war, nun endgültig auf die Seite der Münchner. Gregor, der seit jeher aus persönlichen Gründen am charismatischen Hitler festgehalten hatte, nahm an jenem Tag alle Abstimmungen stillschweigend hin. Seinem Ansehen und dem gesamten „linken“ Flügel der Partei fügte das einen erheblichen Schaden zu.

Von nun an sammelte der „rechte“ Flügel der Partei immer mehr Anhänger und schoß nun immer härter gegen die politische Ausrichtung der „Strasserleute“. Doch die Strasser-Brüder und ihr Umfeld (insbesondere Herbert Blank, Richard Schapke und Eugen Mossakowky) ließen nicht locker und publizierten in ihrem 1926 gegründeten Kampf-Verlag weitere Schriften. Besonders Otto Strasser trat als scharfer und unverhohlener Kritiker Hitlers hervor und ließ sich trotz wachsender Feindseligkeiten nicht von seinen nationalbolschewistischen Standpunkten abbringen. Hitler, der gezwungen war zu handeln, stellte Otto Strasser zur Rede, um den schwelenden Konflikt zu bereinigen. Doch statt zur Versöhnung kam es zum endgültigen Bruch zwischen ihnen. Strasser bereitete nun seinen Ausstieg aus der Partei vor. So konnte man am 4. Juli 1930 in den Berliner Zeitungen lesen: „Die Sozialisten verlassen die NSDAP“. Knapp 30 Personen der NSDAP befanden sich unter den Erstzeichnern der Erklärung.

Der Plan Strassers, einer „Unabhängigen Nationalsozialistischen Partei“ scheiterte an dem Zögern für ihn wichtiger Personen wie Gregor Strasser, Graf Ernst zu Reventlow oder dem ostpreußischen Gauleiter Koch. Otto Strasser gründete nun gemeinsam mit Major Buchrucker und Herbert Blank die „Kampfgemeinschaft Revolutionärer Nationalsozialisten“ und schuf mit den „Vierzehn Thesen der deutschen Revolution“ ein weltanschauliches Programm. In seinem Werk „Aufbau des Deutschen Sozialismus“ (1932 verfaßt, 1936 ergänzt) legte Otto Strasser die Richtlinien für ihre nationalbolschewistische Weltanschauung fest.

Trotz besserer Organisation und steigender Mitgliederzahlen konnte die durch Beitritt einiger nationalrevolutionärer Kleingruppen zur „Schwarzen Front“ vergrößerte Bewegung keine nennenswerten Erfolge mehr erzielen. Strassers Hoffnung, die alten Mitkämpfer der Partei auf Berufung auf das „unveränderliche Programm der NSDAP“ aus der Partei herauszubrechen und auf seine Seite zu ziehen, mißlang. Die Aufdeckung des geplanten Röhm-Putsches setzte den letzten verbliebenen Kräften des linken Flügels der NSDAP ein Ende.

Aufbau der Partei

Gemäß Führergrundsatz übernahm der Führer für Partei und Staat die höchste Verantwortung. Personelle Entscheidungen in der obersten Führungsriege von Partei und Staat (z. B. Reichsminister, Reichsstatthalter, hohe SA- und SS-Führer, Reichsleiter, Gauleiter, Reichskommissar) wurden nur durch ihn getroffen. Die Entscheidungskompetenzen gab Hitler auf die jeweiligen nachgeordneten Entscheidungsträger ab; es kam nur selten vor, daß er Entscheidungen zu Einzelproblemen an sich zog. Generell konnten die entsprechend beauftragten Personen sowie Sonderbevollmächtigten nach eigenem Ermessen entscheiden; es sei denn, sie trauten sich selbst in einem bestimmten Fall eine eigene Entscheidung nicht zu. Personen, die Vollmachten oder Befugnisse innehatten, mußten mit Gremien usw. keine Übereinstimmung herbeiführen. Mit dem Führergrundsatz wurde schlagfertig, schnell und mit geringem bürokratischen Aufwand gehandelt.

Der Führer wurde vertreten durch Rudolf Heß als Stellvertreter des Führers (ernannt am 27. April 1933). Der Führer, der Stellvertreter des Führers und die 18 Reichsleiter bildeten die Reichsleitung der NSDAP, die ihren Sitz in München hatte.

Verwaltungsgliederung der NSDAP

Gebietliche Struktur

Organisation
Aus dem „Organisationsbuch der NSDAP“, 1943

Die gebietliche Struktur der NSDAP innerhalb des Deutschen Reiches gliederte sich zunächst in Gaue mit Gauleitung und Gauleiter. Diese wurden in Kreise mit Kreisleitung und Kreisleiter unterteilt, denen wiederum die jeweiligen Ortsgruppen mit Ortsgruppenleitung und Ortsgruppenleiter unterstanden. Auf dem Lande umfaßte eine Ortsgruppe eine oder mehrere Gemeinden und in Städten Stadtteile bzw. Stadtviertel. Den Ortsgruppen waren Stützpunkte mit Stützpunktleitung und Stützpunktleiter, letzteren Zellen mit Zellenleitung und Zellenleiter untergeordnet; auf unterster NSDAP-Strukturebene waren jeweils vier bis acht Blocks mit Blockleitung und Blockleiter untergliedert. Die Beschlußfassungen in den gebietlichen Instanzen erfolgten durch Anwendung des Führergrundsatzes (vergleiche auch Germanische Demokratie). An der Spitze dieser Hoheitsgebiete standen die Hoheitsträger bzw. die politischen Leiter.

Hoheitsträger Hoheitsgebiete
Der Führer Das Reich
Gauleiter Gau
Kreisleiter Kreis
Ortsgruppenleiter Ortsgruppe
Stützpunktleiter Stützpunkt
Zellenleiter Zelle
Blockleiter Block

Schulwesen

Über die Volksschulen, Mittelschulen und Höheren Schulen wurde die Vermittlung einer Allgemeinbildung für die Bevölkerung gewährleistet. Zusätzlich zu diesem Grundangebot wurden im Sinne der Förderung der nationalsozialistischen neuen Elite besondere, von unterschiedlichen Flügeln des Nationalsozialismus getragene nationalsozialistische Ausleseschulen gegründet. Besondere Bedeutung kam den Nationalpolitischen Erziehungsanstalten (NPEA, volkstümlich „Napola“) zu. Des weiteren gab es die Adolf-Hitler-Schulen, die Reichsschule der NSDAP, die SS-Junkerschulen und die weiterführenden Ordensburgen. Zur Erziehung im nationalsozialistischen Sinne sollten auch die Deutschen Heimschulen als Internatsschulen beitragen, die vor allem ab 1942 eingerichtet wurden. Zu ihnen gehörte die Deutsche Heimschule Schloß Iburg. Napolas und die ganz ähnlichen Adolf-Hitler-Schulen mögen weltanschauliche Kaderschmieden gewesen sein, vor allem aber ermöglichten sie Kindern aus ärmlichen Verhältnissen den schulgeldfreien Zugang zu höherer Bildung. Das gehörte zum Programm der NSDAP wie im übrigen auch die für die Nachkriegszeit beabsichtigte Abschaffung der Studiengebühren. Nüchtern gesprochen dienten die Napolas der staatlichen Förderung begabter, jedoch sozial benachteiligter Kinder. Nach dem Willen des Führers sollte von dort aus selbst „der ärmste Junge zu jeder Stellung emporsteigen“ können, sofern er das geistige Zeug dazu hatte. Ein nicht unerheblicher Teil der späteren deutschen Elite – etwa Alfred Herrhausen – erhielt in einer solchen Schule die entscheidende Chance.

Öffentlichkeitsaufklärung

Das Hauptartikelblatt der NSDAP war der „Völkische Beobachter“, herausgegeben vom Franz Eher Verlag (Zentralverlag der NSDAP). Die Reichspropagandaleitung der NSDAP gab die „Parole der Woche“, eine Wandzeitung zur Volksaufklärung heraus.

Vorsitzende

Gliederungen der NSDAP

Der Partei waren folgende Organisationen angegliedert:

Einige Organisationen hatten aber eine eigene Rechtspersönlichkeit und eigenes Vermögen. Sie waren auch der Partei angeschlossen, wie zum Beispiel:

Reichsparteitage

Hauptartikel: Reichsparteitag

Auszeichnungen der NSDAP

Hauptartikel: Auszeichnungen der NSDAP

Mitglieder

Mitgliedszahlen

1938 wurden folgende Angaben zur Entwicklung der Mitgliederzahl zwischen 1919 und 1933 gemacht:[3]

Datum Mitglieder
Ende 1919 64
Ende 1920 3.000
Ende 1921 6.000
23. November 1923 55.787
Ende 1925 27.117
Ende 1926 49.523
Ende 1927 72.590
Ende 1928 108.717
Ende 1929 176.426
Ende 1930 389.000
Ende 1931 806.294
April 1932 1.000.000
Ende 1932 1.200.000
Ende 1933 3.900.000

Die NSDAP hatte zur Zeit der Revolution 849.009 Mitglieder (parteieigene Statistik), bis 1945 wuchs deren Anzahl auf 7,5 Millionen an. Anfangs (und immer wieder) wurde versucht, die „Märzgefallenen“ (Opportunisten, die sich nach der Machtübernahme, insbesondere nach dem Wahlsieg im März 1933 zur NSDAP bekannten) von der Partei fernzuhalten. Dazu wurde 1933 eine umfassende Aufnahmesperre verhängt (siehe Hauptartikel Aufnahmesperre der NSDAP).

Führende Parteimitglieder

Weitere Mitglieder

Entnazifizierung

Hauptartikel: Entnazifizierung

Nach dem Krieg wurde in den einzelnen Besatzungszonen eine rigorose politische Säuberung durchgeführt. Je nach Besatzungszone geschah dies unterschiedlich. Die Sowjetunion ging zunächst sehr radikal vor und ehemaligen NSDAP-Mitgliedern wurde verboten, öffentliche Ämter wahrzunehmen. Offiziell behielt auch die DDR diesen Kurs bei. Untersuchungen nach dem Ende der DDR zeigten jedoch, daß in der SED ein erheblicher Teil der Kader der NSDAP übernommen worden war. Aufgrund der Überalterung der Funktionärs-Strukturen fanden sich im Jahr 1989 noch immer zahlreiche Ex-Nationalsozialisten als Funktionäre in der SED. Diese Informationen durften in der DDR jedoch nicht publiziert werden. Die DDR-Führung benutzte die NS-Verstrickungen zur Erpressung von Parteimitgliedern der SED und anderer Bürger. Zudem wurde in der DDR, um die alten Anhänger des Nationalsozialismus einzubinden, die Blockpartei Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NDPD) gegründet.

In den westlichen Besatzungszonen war das Vorgehen zunächst recht gründlich. Als allerdings der Kalte Krieg ernsthaft begann, geriet die Entnazifizierung aus dem Blickfeld. Viele verurteilte angebliche Kriegsverbrecher wurden begnadigt. Es folgen einige Persönlichkeiten mit NSDAP-Vergangenheit, die nach dem Krieg im nichtkommunistischen Deutschland in höhere Positionen gelangten oder anderweitig Bekanntheit erlangten.

Dokumentengalerie

Filmbeiträge

Wahlkampf (1932/33):

Siehe auch

Literatur

Achtung 2.png Bitte beachten Sie zu den aufgeführten Verweisen auch diesen Warnhinweis!


  • Daten der Geschichte der NSDAP (PDF-Datei)
  • Alfred Rosenberg: Wesen, Grundsätze und Ziele der NSDAP. 1933 (PDF-Datei 37MB)
  • Rolf Kosiek:
    • Wurde Hitler von der Ostküste finanziert?, in: Rolf Kosiek / Olaf Rose (Hgg.): Der Große Wendig, Bd. 3, Grabert Verlag, Tübingen, 3. Aufl. 2010, S. 156–158 – verneinend
    • NS-Finanzierung durch deutsche Großindustrie?, in: Rolf Kosiek / Olaf Rose (Hgg.): Der Große Wendig, Bd. 1, Grabert Verlag, Tübingen 2006, S. 329–332
  • Robert Ley: Organisationsbuch der NSDAP (PDF-Datei)
  • Berlin 1920-1936: Historischer Führer zu den Stätten der Kampfzeit der NSDAP in der Reichshauptstadt, Winkelried-Verlag, ISBN 978-3-938392-09-6
  • Detlev Rose: Die Thule-Gesellschaft. Legende – Mythos – Wirklichkeit [= Veröffentlichungen des Instituts für deutsche Nachkriegsgeschichte, Bd. XXI]. Grabert-Verlag, Tübingen 2008, ISBN 978-3-87847-242-1
  • Rainer F. Schmidt: ›Millionen stehen hinter mir‹ – Der wahre Sinn des Hitlergrußes. Zur Finanzierung der NSDAP vor 1933, in: Historische Mitteilungen der Ranke-Gesellschaft, Bd. 16, S. 140–154 – Der seinerzeitige Würzburger Ordinarius für Geschichte leitet her, daß die deutsche Industrie nicht maßgeblich den Aufstieg der NSDAP gefördert habe.
  • Heinrich Haupt: Der Senats- und Ordensgedanke im Dritten Reich: Planungen zum Partei- bzw. Reichssenat und zur Führernachfolge, Ares Verlag, 2018, ISBN 978-3902732897 [254 S.]

Verweise

  • K. R. Bolton: The Myth of the Big Business / Nazi Axis, National Vanguard, 4. Oktober 2015 (engl.)

Tondateien

Fußnoten

  1. Peter Longerich: Stichwort 30. Januar 1933, Heyne Verlag, München 1992, S. 64–65
  2. Hans Streck war der frühere Adjutant Erich Ludendorffs, Weggefährte von Ernst Röhms, Blutorden-Inhaber (Nr. 594). Bis 1937 wohnhaft in München, dann in Berlin, Zivilberuf Gesangsmeister, u. a. ehemaliger Gesangslehrer von Geli Raubal. Nach 1945 wohnhaft in Herrsching am Ammersee. Er war im Ersten Weltkrieg Oberleutnant im Königlich Bayerischen 7. Feldartillerie-Regiment „Prinzregent Luitpold“.
  3. Schlag nach!, Bibliographisches Institut Leipzig, 1. Auflage, 1938