Valera, Éamon de
Éamon de Valera ( 14. Oktober 1882 in Neu York; 29. August 1975 in Dublin) war ein bedeutender irischer Staatsmann. Er galt als germanophil und antibritisch.
Inhaltsverzeichnis
Leben
De Valera war der Sohn des baskischen Musikers Juan de Valera und dessen irischer Frau Catherine Coll. Nach dem Tod seines Vaters wuchs er bei seinen Großeltern in Irland auf und studierte in Dublin Mathematik; dort trat er 1906 eine Professur an. 1913 begann er den Kampf für die irische Freiheitsbewegung und kapitulierte 1916 beim Osteraufstand als letzter Kommandant. Wegen seiner VS-Staatsbürgerschaft entging er der Todesstrafe.
1919 floh er aus britischer Haft in die VSA und wurde dort zum irischen Exilpräsidenten gewählt. Ende 1920 kehrte er nach Irland zurück und verbrachte 1923/24 in britischer Haft. 1926 gründete er die Fianna-Fail-Partei, gewann 1932 die Wahlen und erreichte als Premierminister die volle Unabhängigkeit seines Landes unter Verlust Nordirlands.
Im Zweiten Weltkrieg wahrte er trotz erheblichen Drucks der Westalliierten die irische Neutralität. Seine Regierung duldete die Bemühungen der deutschen Abwehr, die IRA mit Geld, Waffen und Personal (u. a. Frank Ryan und Helmut Clissmann) zu unterstützen, allerdings arbeiteten die irische Armee und der Geheimdienst während des Krieges auch mit den Alliierten zusammen.
De Valera war der einzige Regierungschef, der im Mai 1945 dem Deutschen Reich offiziell das Beileid zum Tode des Reichskanzlers Adolf Hitler aussprach.[1] Später protestierte er vehement gegen die Todesstrafen des Nürnberger Tribunals.
Von 1959 bis 1973 war de Valera Staatspräsident Irlands. Er bemühte sich um die Wiederbelebung der gälischen Sprache sowie um die Stärkung der eigenen kulturellen und nationalen Identität. Sein größter Wunsch, die Wiedervereinigung Irlands mit dem Norden, blieb unerfüllt.[2]
Sonstiges
De Valera heiratete 1910 die Irin Sinead Flanagan. Er gilt bis heute als Staatsmann mit ungeheurem Charisma und Führungsstärke, war zeitlebens antibritisch eingestellt und hegte Sympathien für das Deutsche Reich.
Verweis
Douglas Hyde (1938–1945) • Seán Ó Ceallaigh (1945–1959) • Éamon de Valera (1959–1973) • Erskine Hamilton Childers (1973–1974) • Cearbhall Ó Dálaigh (1974–1976) • Patrick Hillery (1976–1990) • Mary Robinson (1990–1997) • Mary McAleese (1997–2011) • Michael D. Higgins (seit 2011)