Irland

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Irland
Flagge
Wappen
Flagge Wappen
Amtssprache Gälisch, Englisch
Hauptstadt Bhaile Átha Cliath (engl. Dublin)
Staatsform Parlamentarische Republik
Regierungssystem Parlamentarische Demokratie
Staatsoberhaupt Präsident Michael D. Higgins
Regierungschef Ministerpräsident (Taoiseach) Simon Harris
Fläche 70.182 km² km²
Einwohnerzahl 4.757.976 Ew.
(Schätzung 2016)
Bevölkerungsdichte 68 Einwohner pro km² Einwohner pro km²
Währung Euro (EUR)
Nationalhymne Amhrán na bhFiann
Nationalfeiertag 17. März: Lá Fhéile Pádraig (St. Patrick's Day)
Kfz-Kennzeichen IRL
Weltnetz-TLD .ie
Telefonvorwahl +353
Irische Karte2.jpg
Lage Irlands.jpg

Irland (gälisch Éireeːrʲə], engl. Ireland) ist ein Inselland im Westen Europas. Es umfaßt die westliche der beiden großen britischen Inseln und liegt zwischen 51° 25'-55° 23' nördliche Breite und 5° 20'-10° 28' westlicher Länge von Greenwich.

Der nördliche Teil Irlands ist von England annektiert, das Land ist seit Jahrzehnten geteilt.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1841 6.500.000
1936 2.965.854[1]
2009 4.450.000
2016 4.757.976

Lage

Die Insel Irland wird von Schottland durch den Nordkanal, von England durch das Irische Meer und den St. Georgskanal getrennt und ist im übrigen vom Atlantischen Ozean umgeben. Die Gestalt der Insel ist in ihrer Grundform als Rautenviereck zu denken. Der nördlichste Punkt ist Cionn Mhálanna, der südlichste Ard an Fhéaraigh; die Westspitze bildet An Dún Mór, den östlichsten Punkt die Küste südlich von Domhnach Daoi. Die längste, in südwestlicher Richtung durch die Insel gezogene Linie mißt 497 km; die durchschnittliche Breite der Insel beträgt etwa 200 km, ihr Flächeninhalt 84,252 qkm, wovon 638 qkm auf 196 kleinere Inseln kommen. Die Küste hat eine Ausdehnung von 2254 km, und kein Punkt des Landes ist über 80 km vom Meer entfernt.

Was Reichtum an schönen, natürlichen Häfen betrifft, so genießt Irland im Vergleich zu Großbritannien entschieden den Vorzug. Ganz wie in Großbritannien, ist auch in Irland die Ostküste im allgemeinen flach und einförmig, die Westküste dagegen steil und vielfach gegliedert. An der Nordküste verdient Loch Suilí Beachtung, an der Westküste die durch die 463 m hohe Elareinsel geschützte Cuan Mó und die durch die Araninseln geschützte Cuan na Gaillimhe mit ihren Unterabteilungen. An der zerrissenen, durch tiefe Fjorde gekennzeichneten Südwestküste sind zu erwähnen: der Valentiahafen, die Bá an Daingin, der tief ins Land eindringende sogenannte Fluß An Ribhéar und die Bá Bheanntraí. An der Südküste liegt der Hafen von Corcaígh.

Das irische Volk

Irisches Mädchen (Illustration)

Die Bevölkerung Irlands hat wohl zum größten Teil keltisches Blut in den Adern. Jedenfalls haben sich die Nachkommen der schottischen und englischen Kolonisten den eingeborenen Kelten derart assimiliert, daß sie in Charakter und Sinnesart als Kelten, d.h. als echte Iren, gelten müssen.

Am zahlreichsten ist die irisch sprechende Bevölkerung im Westen und Südwesten des Landes und namentlich in den Grafschaften Dún na nGall, Maigh Eo, Gaillimh, An Chláir und Chiarraí und den abgelegenen Gegenden der Grafschaften Corcaígh und Phort Láirge.

In der Tat nehmen die Nachkommen der Sachsen in Irland ein größeres Gebiet ein, als man gewöhnlich meint. Sie bilden die Mehrzahl im westlichen Ulaidh, wo namentlich Schotten und neben ihnen auch Engländer den Hauptstamm der Bevölkerung bilden. Sie erstrecken sich auch von Bhaile Átha Cliath aus durch die Mitte des Landes bis in die Grafschaft Thiobraid Árann hinein und zum Fluß An tSionainn; sie haben ferner in den Grafschaften Loch Garman und Phort Láirge festen Fuß gefaßt. Mit ihnen vermischt leben die Abkömmlinge der skandinavischen Eroberer aus frühster Zeit.

In der Herrschaft Fotharta, in der Grafschaft Loch Garman, leben die Nachkommen keltischer Einwanderer aus Wales, die Strongbow 1169 hier ansiedelte, und die noch Ende des 18. Jahrhunderts ihre kymrische Muttersprache nicht vergessen hatten. Von untergeordneter Bedeutung waren die Spanier, die sich in Gaillimh und Cionn tSáile niederließen, und die protestantischen Pfälzer (lat. Palatines), die Lord Southwell im 17. Jahrhunndert bei An Luimneach einführte, und die sich noch jetzt vorteilhaft vom umwohnenden Landvolk unterscheiden, wenn sie auch längst ihre Muttersprache verloren haben. Beim keltischen Grundstock der Bevölkerung lassen sich zwei Typen unterscheiden. Die sogenannten Milesier (der Sage nach von den aus Spanien herübergekommenen Söhnen des Königs Milesius abstammend) haben schwarzes Haar, glänzende, dunkle Augen, ovales Gesicht, fein gebildete und nervige Formen. Sie herrschen im Westen und Süden vor. Das mittlere Irland und die Bergbezirke bewohnen die echten Iren, mit hohen Backenknochen, stumpfer Nase, rundem Gesicht, grauen Augen, grobem braunen Haar, muskulösem Körper und untersetztem Wuchs. Diese sämtlichen Elemente sind aber derart verschmolzen, daß man füglich von einer irischen Nationalität sprechen kann, die sich fester an das Land kettet als an Vorfahren und Muttersprache, und die, wenn auch großenteils englischer Abkunft, doch den Engländer als Ausländer betrachtet und fast einstimmig Irland für die Iren reklamiert.

Gewässer und Klima

Flüsse

Irland ist gut bewässert; nicht weniger als 237 Flüsse und Flüßchen (ohne die Nebenflüsse) eilen dem Meer zu. Ihr Lauf ist nicht reißend, häufig erweitern sie sich zu Seen. Der wichtigste unter ihnen ist An tSionainn, ihm zunächst kommen der An tSiúir (mit An Bhearú und An Fheoir) und An Bhanna.

an der Ostküste

Südküste

Westküste

Nordküste

Seen

Der ansehnlichste unter den zahlreichen Seen ist der Loch nEathach (408 qkm), welchen der Fluß An Bhanna durchfließt. Ihm an Größe zunächst stehen der Loch Coirib (176 qkm), die beiden vom Fluß An Éirne gebildeten Seen (zusammen 148 qkm), Loch Rí (129 qkm) und Loch Deirgeirt (93 qkm). Die Seen von Cill Airne sind berühmt wegen ihrer romantischen Umgebungen.

Klima

Das Klima von Irland ist ozeanisch mild und feucht. Im Durchschnitt fallen jährlich 91 cm Regen. An der Westküste sind die Regenmengen bedeutender als an der Ostküste, ganz ähnlich, wie dies in England der Fall ist. So fallen in Bhaile Átha Cliath jährlich 78 cm, in Doire 79, in Corcaígh bereits 103 und in den Bergen von Chiarraí bis zu 250 cm. Die Feuchtigkeit der Luft ist einesteils dem Ackerbau nicht günstig, erzeugt aber andernteils in Verbindung mit der reichlichen Bewässerung jenes immer frische Grün, welchem das Land den Namen der „grünen Insel“ oder der Smaragdinsel (Emerald Island) verdankt. Selten bleibt, selbst auf den Bergen, der Schnee längere Zeit liegen.

In Bhaile Átha Cliath beträgt die mittlere Jahrestemperatur 10° C. und der Unterschied zwischen dem kältesten und wärmsten Monat 12,3°. An der Südwestküste fällt das Thermometer nur in seltenen Fällen unter den Gefrierpunkt. Fauna und Flora stimmen im allgemeinen mit der Englands überein, nur daß im gebirgigen Teil Westirlands, wo auch der Arbutus (Erdbeerbaum) des Mittelmeers wächst, die Flora der Pyrenäen vertreten ist. An der Südküste gedeihen im Freien die amerikanische Agave, Kamelien, Proteen vom Kap und Südfrüchte. Bemerkenswert ist, daß Kröten und Nattern in Irland nicht vorkommen. Der irische Hase gehört einer anderen Spezies an als der englische. Der Wolf ist seit 1710 verschwunden. Unter den vorweltlichen Tieren fesselt besonders der irische Riesenhirsch (Cervus megaceros) unsere Aufmerksamkeit, welcher gleichzeitig mit dem Hippopotamus und Mammut existierte.

Umstellung auf das metrische Maßsystem

Anfang 2005 stellte Irland vom angloamerikanischen Maßsystem auf das metrische System um, seitdem werden Geschwindigkeiten in km/h (statt mph) sowie Entfernungen in Kilometern und nicht mehr in Meilen gemessen. Jedoch ist die Strecke auf vielen Verkehrsschildern noch in Meilen angegeben, wobei diese keine Angabe der Maßeinheit haben. Auf den neuen Schildern steht das Kürzel km. Alte Autotachos zeigen auch noch mph statt km/h an.

Geschichte

Siehe: Geschichte Irlands

Siehe auch

Literatur

Verweise

Englischsprachig

Fußnoten

  1. Meyers Lexikon, Band 6, Bibliographisches Institut AG., Leipzig, 8. Auflage 1939