Verweltlichung

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Als Verweltlichung (oder Säkularisation) bezeichnet die Religionswissenschaft jeden Vorgang einer Herabstimmung religiösen Empfindens auf die profane, materielle und nützliche Ebene.

Das heißt, im strengen Sinn gilt der Kulturgeschichtsschreibung und der Religionswissenschaft bereits eine Erscheinung wie die Ablösung typisch polytheistischer Glaubensformen durch typisch monotheistische (die oft noch verdeckt-polytheistisches Erbe mit sich schleppen) als Säkularisationsstufe. Die Abstrahierung – von den zahlreichen, anwesenden, spürbaren Göttern zu bloß einem einzigen, fernen, drohenden Eingott – führt lebensweltlich eine fatale Versimpelung der spirituellen Wahrnehmung mit sich (Gott ist dann nur noch „gut“ oder nur noch strafend, ein unsinniger Gott also) und ferner eine Entgöttlichung von Pflanze, Tier und Lebensraum.

Im juristischen Sinn wird auch dann von Säkularisation gesprochen, wenn Kircheneigentum, unter Einhaltung aufwändiger ritueller Vorschriften, weltlichen Instanzen übereignet wird.

Siehe auch

Literatur

  • Jochen Schmidt (Hg.): Aufklärung und Gegenaufklärung in der europäischen Literatur. Philosophie und Politik von der Antike bis zur Gegenwart. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1989, ISBN 3-534-10251-7
  • Fanny Moser: Das große Buch des Okkultismus. Originalgetreue Wiedergabe des zweibändigen Werkes ›Okkultismus – Täuschungen und Tatsachen‹ [2 Bände, Ernst Reinhadt Verlag, 1935]. Mit einer Einleitung von Prof. Dr. Hans Bender. Walter-Verlag, Olten und Freiburg im Breisgau 1974, ISBN 3-530-57900-9 [Fanny Moser promovierte 1902 in Zoologie.]