Monotheismus

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Monotheismus (altgr. μόνος mónos „einzig“, „allein“ und θεός theósGott“) ist eine Form des Theismus' und bezeichnet ein religiöses System oder einen religiösen Glauben, welcher die Existenz eines Gottes oder obersten Wesens postuliert. Im Gegensatz dazu stehen Polytheismus und Atheismus. Religionen, die zwar viele Götter kennen, aber einem von diesen den Vorrang (als allein zu verehrenden Gott) einräumen, werden dagegen als Monolatrie und Henotheismus benannt.

Monotheistische Religionen sind häufig charakterisiert durch eine mehr oder weniger große Unduldsamkeit und religiöse Intoleranz. Bedeutende monotheistische Religionen finden sich im heutigen Christentum, im Islam und im Judentum.

Monotheismus und Polytheismus

Häufig ist die Grenzlinie zwischen Monotheismus und Polytheismus nicht scharf gezogen. So sind Anhänger polytheistischer Religionen oft de facto Monotheisten, da sie nur einen der Götter ihres Glaubenssystems verehren (auch hier greift der Terminus Henotheismus). Andererseits aber gibt es auch monotheistische Religionen mit polytheistischen Elementen. Etwa die Stellung der „Mutter Gottes“ in der Volksfrömmigkeit der christlichen Offenbarungsreligion. Ferner der katholische Heiligenkult, der mit seinen regionalen Ausprägungen recht polytheistisch anmuten kann.

Zitate

  • „Man kann sich des Gedankens nicht erwehren, man kann ihn aber auch nicht ertragen: daß ein Wesen, welches wir uns auch als das höchste unter allen möglichen vorstellen, gleichsam zu sich selbst sage: Ich bin von Ewigkeit zu Ewigkeit, außer mir ist nichts, ohne Das, was bloß durch meinen Willen etwas ist: aber woher bin ich denn?“Immanuel Kant[1]
  • „Wenn ich aber suche, mir vorstellig zu machen, daß ich vor einem individuellen Wesen stände, zu dem ich sagte: »mein Schöpfer! ich bin einst nichts gewesen: du aber hast mich hervorgebracht, so daß ich jetzt etwas und zwar ich bin;« - und dazu noch: »ich danke dir für diese Wohlthat;« - und am Ende gar: »wenn ich nichts getaugt habe, so ist das meine Schuld;« - so muß ich gestehn, daß in Folge philosophischer und indischer Studien mein Kopf unfähig geworden ist, einen solchen Gedanken auszuhalten.“Arthur Schopenhauer[2]
  • „Wenn, wie einige Theologen annehmen, auf eine gerettete Seele eintausend Verdammte kommen, dann gewinnt der Teufel den Streit, ohne seinen Sohn dem Tod auszuliefern.“Denis Diderot[3]
  • Alle drei monotheistischen Religionen haben etwas Chauvinistisches. Etwas Gewalttätiges und Vergewaltigendes. Haben kraft ihres Auserwähltheitsdünkels einen Absolutheitsanspruch, der echte Toleranz von vornherein ausschließt.“ — Karlheinz Deschner[4]

Siehe auch

Literatur

  • Michael Baigent: Die Gottesmacher. Die Wahrheit über Jesus von Nazareth und das geheime Erbe der Kirche. Lübbe, Bergisch Gladbach 2006 [englische Originalausgabe: The Jesus Papers: Exposing the Greatest Cover-Up in History], ISBN 3-7857-2252-4
  • Walter-Jörg Langbein: Lexikon der biblischen Irrtümer. Von A wie Auferstehung Christi bis Z wie Zeugen Jehovas. Langen Müller, München 2003, ISBN 3-7844-2922-X
  • Rolf Bergmeier: Schatten über Europa. Der Untergang der antiken Kultur. Alibri Verlag, Aschaffenburg 2012, ISBN 978-3-865-69075-3 [Das Christentum als Zerstörer einer europäischen Hochkultur]
  • Heiner Kappel: Wer ist dein Gott? Krieg der Religionen? ISBN 978-3-87336-454-7
  • Maximilian Oettinger: Der Fluch. Vernichtende Rede in sakralen Gesellschaften der jüdischen und christlichen Tradition. Hartung Gorre Verlag, Konstanz 2007, ISBN 3-86628-118-8
  • Gerhard Zacharias: Satanskult und Schwarze Messe. Ein Beitrag zur Phänomenologie der Religion. Limes-Verlag, Wiesbaden ²1970 [keine ISBN zugewiesen, Erstausgabe: 1964].
  • Jan Assmann: Monotheismus (2003) (Netzbuch)

Verweise

Fußnoten

  1. Immanuel Kant: Kritik der reinen Vernunft; im Abschnitt Von der Unmöglichkeit eines kosmologischen Beweises
  2. Arthur Schopenhauer: Parerga und Paralipomena II, Zweiter Teilband, S. 416, § 178 (Ausgabe Diogenes 1977, ISBN 3 257 20430 2)
  3. Vgl.: Will Durant / Ariel Durant: Kulturgeschichte der Menschheit; Bd. 28: Das Zeitalter Voltaires, S. 225 (Genfer Ausgabe: Edito-Service S.A., ohne Jahrgang)
  4. Karlheinz Deschner , Interview für die Zeitschrift „Die Weltwoche“, Zürich Nr. 14/4. April 2007, zit. aus: Karlheinz Deschner und seine große Kriminalgeschichte des Christentums. Zum Erscheinen von Band 9 im Juli 2008. Rowohlt: Reinbek bei Hamburg 2008, S. 9.