Vesta

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Thronende Vesta mit Schlange der Salus (Weihrelief von Gaius Pupius Firminus – des Schatzmeisters eines Bäckerkollegiums – und seiner Frau, zur Zeit des Antoninus Pius).

Vesta war ursprünglich eine altitalische Göttin und zuständig für den Staatsherd. Die Römer übernahmen Vesta schon sehr früh in ihre Göttermythologie, so daß sie als eine der ältesten Göttinen gilt. Ihr Kultus war nach dem des Jupiter der wichtigste in Bezug auf das Wohlergehen des Römischen Imperiums. Ihr griechisches Pendant war Hestia, wobei Vestia aber nicht wie diese auch für die Hausherde zuständig war. Alljährlich am 9. Juli wurde ein Fest zu Ehren der Vesta gefeiert, die sogenannte Vestalia.

Der Tempel der Vesta stand am Fuße des Palatin und soll der Sage nach entweder von Romulus oder dem König Numa Pompilius erbaut worden sein. In seiner Nähe befand sich sowohl das Haus der Priesterinnen der Vesta, der Vestalinnen, als auch das des Pontifex Maximus. Der Legende nach brachte die Vestalin Rhea Silva die Brüder Romulus und Remus zur Welt. Im Gegensatz zu anderen Tempeln enthielt der Tempel des Vesta keine Götterbilder, sondern nur den Staatsherd.

Etymologie

Obwohl die Herleitung des Namens von der griechischen Hestia als gesichert gilt, ist die Etymologie bislang noch nicht eindeutig geklärt worden. Im alten Griechenland bedeutete Hestia sowohl die Göttin als auch den Herd. Die Vesta hingegen war den Römern so heilig, daß sie den Namen nur für die Göttin verwendeten und nicht für so etwas profanes wie einen Herd.

Kultus

Der Kult der Göttin hebt sich deutlich von den sonst eher nüchternen Kulten anderer römischer Gottheiten ab. Das Fest der Vestalia wurde am 9. Juni begangen und hat Gemeinsamkeiten mit dem der griechischen Hestia. Ein Kulttier war der Esel; allerdings nicht als Opfertier, sondern in Bezug auf gewisse Berufsgruppen, die mit Getreidemühlen zu tun hatten. Verehrt wurde Vesta so von den Müllern und Bäckern, die an ihrem Fest ihre Esel besonders schmückten. Ovid überliefert Kränze aus Veilchen, aber vor allem auf Schnüren zusammengebundene Brötchen kamen zum Einsatz.

Weitere wichtige Elemente des Kultes waren far (Speltweizen) und Salz. Das Urgetreide musste durch Rösten und Salzbeigabe haltbar gemacht werden. Schlussendlich war daraus auch kein Brot, sondern nur Brei zu gewinnen. Dieses Getreide hatte seine Bedeutung für die Ernährung schon verloren, da es mittlerweile triticum (Dreschweizen) gab. Es wurde lediglich für Kulthandlungen verwendet. Salz wurde im penus (Vorratsraum) in einem Gefäß als muries (Salzlake) gelagert. Die Bedeutung dürfte durch das Salzmonopol der etruskischen Könige zu erklären sein, die mit dem Vestakult in enger Verbindung standen.

Ein wichtiges Objekt des Vestakultes war ein capsis oder simpuvium genanntes kleines Gefäß mit einem hochgezogenen Henkel auf einer Seite (vgl. Schöpfkelle). Es diente zum Schöpfen und Ausgeben von Flüssigkeit, meist Wasser oder Wein. Das von den Vestalinnen verwendete Stück galt als Reliquie aus der Zeit des König Numa. Für weniger wichtige Fälle begnügte man sich mit dünnwandiger Importware aus Attika.

Literatur