Jupiter (Mythologie)

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Marmorstatue des Jupiter (1. Jahrhundert n.d.Z.)

Jupiter (lat. Iuppiter) ist in der römischen Mythologie höchster Gott und Herr des lichten Himmels (Jupiter Lucetius), des Blitzes und Donners (Jupiter Tonans) sowie Regenspender (Jupiter Pluvialis) und zudem sowohl der Schirmherr des Rechts und der Sitte als auch der Schwurgott. Als Jupiter Optimus Maximus („der beste und größte Jupiter“) oder Iuppiter Capitolinus wurde er auf seinem Heiligtum, dem Kapitol, verehrt. Ihm waren sämtliche Vollmondtage geweiht. Der Tempel Jupiters war ein Ort wichtiger politischer Handlungen, wie z.B. die Verkündung von Kriegserklärungen oder die Unterzeichnung von Staatverträgen. Der Triumphzug siegreicher Feldherren führte ebenfalls zum Tempel des Jupiter.

Jupiter wurde bildlich wie ideologisch dem altgriechischen Zeus gleichgesetzt und war im wesentlichen eine Übernahme desselben. Der Name Jupiter setzt sich aus „Dies“ (lat. „Tag“) und „pater“ (lat. „Vater“) zusammen (altindisch Dyaus pitar) und bedeutet im Ursprung soviel wie „Himmelsvater“.

In Bezug zur germanischen Götterwelt setzte der römische Geschichtsschreiber Tacitus in seiner „Germania“ deren höchsten Gott Wodan (bzw. nordgerm. Odin) allerdings aufgrund dessen schamanenhaften, d. h. umherziehenden, wanderhaften Lebens, nicht mit Jupiter, sondern dem Merkur gleich.[1]

Der Jupiterkult, der im Römischen Reich Staatsreligion war, wurde als Teil des Vielgötterglaubens (Polytheismus) von Kaiser Theodosius I. am Ende des 4. Jahrhunderts n.d.Z. als Staatsreligion vom Christentum (Monotheismus) abgelöst.

Mythologie

Jupiter war der Sohn des Saturn und der Enkel von Uranus[2]. Nach den Schöpfungsmythen übernahm er die Regentschaft des „Silbernen Zeitalters“ und war für die Römer eine Gottheit, die tatkräftig in das Werden der Stadt Rom eingegriffen hatte. So befahl er Aenas, Karthago zu verlassen, damit die Macht eines neuen Trojas auf italischen Boden begründet werden konnte. Romulus errichtete ihm zu Ehren den ersten Tempel überhaupt.

Kultus

König Lucius Tarquinius Priscus führte den Kult des Iuppiter Optimus Maximus („Jupiter, der Größte und Beste“) offiziell in Rom ein und ließ dazu Spiele veranstalten. Diese ludi Romani waren die ältesten Spiele Roms und dauerten vom 4. bis zum 19. September. Der Jupitertempel wurde im ersten Jahr der Republik (509 v.d.Z.) eingeweiht. Der Weihetag wurde an den Iden des September begangen. In seinem Inneren standen auch Kultbilder der Iuno und der Minerva. Jedoch können drei gleichwertige Tempelteile ausgeschlossen werden. Das Gebäude beherrschte das Kapitol und war ein wichtiger Ort für offizielle und religiöse Zusammenkünfte; somit der eigentliche Mittelpunkt des Römischen Imperiums. Der offizielle Jupiterkult wurde erst durch Kaiser Konstantin eingestellt, hielt sich aber weiter in der Bevölkerung.

Sonstiges

Der größte Planet des Sonnensystems ist nach Jupiter benannt. Von seinem Namen leitet sich heute noch das Adjektiv „jovial“ ab, das „heiter, leutselig“ bedeutet. Das Motiv des sitzenden Jupiters versinnbildlichte bis in die Barockzeit das majestätische Thronen.

Literatur

Fußnoten

  1. Vgl.: Tacitus: Germania 9, „Götterkult und Vorzeichenglaube“
  2. Astro-Analysis, Deutsche Ausgabe 1996, ISBN 3442550807