Granzow, Walter
Walter Granzow ( 13. August 1887 in Schönhagen; 3. Dezember 1952 in Bad Schwartau) war ein deutscher Landwirt und Politiker (NSDAP).
Inhaltsverzeichnis
Leben
Jugend
Er wurde am 13. August 1887 in Schönhagen im Kreise Ostprignitz als vierter Sohn eines Bauern geboren und erlernte nach Schulbesuch die praktische Landwirtschaft. Er kam dann zur weiteren Berufsausbildung auf die Landwirtschaftsschule in Dahme/Mark, um nach einigen Jahren weiterer praktischer Tätigkeit auf der Universität Halle Landwirtschaft zu studieren. 1908 diente er als Einjähriger- Freiwilliger im 1. Garde-Fußartillerie-Regiment zu Berlin. Bereits mit 23 Jahren, also 1910 schuf sich Walter Granzow eine eigene Scholle und erwarb in Geestgottberg in der Altmark einen Bauernhof. Der erste Weltkrieg riß ihn aus seiner Tätigkeit heraus, und fünf Jahre lang tat Walter Granzow als Oberleutnant der Reserve und später als Regimentsadjutant seine Pflicht an der Front.
Weimarer Republik
Granzow war von 1919 bis 1922 Deichhauptmann des Wischedeichverbandes und von 1922 bis 1932 als Gutsverwalter in Severin tätig. Hier schloß er sich bald der völkischen Bewegung an und nahm nach 1925 einige Beziehungen zur NSDAP auf. Granzow trat 1931 in die NSDAP ein und von 1931 bis 1933 arbeitete er im Agrarpolitischen Apparat der NSDAP mit, wurde Landwirtschaftlicher Gaufachberater und damit Führer der nationalsozialistischen Bauern Mecklenburgs. Im Juni 1932 errang die NSDAP in Mecklenburg bei den Landtagswahlen die absolute Mehrheit und Adolf Hitler bestimmte Walter Granzow zum Ministerpräsidenten von Mecklenburg-Schwerin. Während der Zeit der Weimarer Republik war Granzow Mitglied des Kreises Osterburg. 1932 war er Landtagsabgeordneter in Mecklenburg-Schwerin.
Drittes Reich
Er wurde 1933 Präsident der Deutschen Rentenbank in Berlin und fungierte daneben als Aufsichtsratsvorsitzender bei verschiedenen Banken, unter anderem bei der Rentenbank-Kreditanstalt, der Deutschen Pachtbank und der Getreide-Kreditbank. Des Weiteren war er Verwaltungsratsvorsitzender der Deutschen Siedlungsbank. Ferner war er Mitglied der Akademie für Deutsches Recht in München. Seit 1935 fungierte er zusätzlich bei Richard Walther Darré als Leiter der Reichsleitung des Amtes für Agrarpolitik der NSDAP. 1933 war er in die SS eingetreten und im November 1936 erhielt er seine Ernennung zum SS-Brigadeführer. Von 1933 bis 1943 gehörte er dem Reichstag an.
Nachkriegszeit
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Granzow verhaftet und von 1945 bis 1948 interniert. Im Anschluß arbeitete er zunächst als Wirtschaftsberater und später als Vertreter für eine Margarinefabrik in Holstein.
Werke
- Das Recht der deutschen Genossenschaften: Denkschrift des Ausschusses für Genossenschaftsrecht der Akademie für deutsches Recht, 1940