Wasserzelle

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Eine Wasserzelle ist ein Raum, in welchem ein Gefangener im Wasser steht. Diese Behandlung von Gefangenen wird als Form der Folter aufgefaßt.

Beispiel Internierungslager Bad Nenndorf

Im Verhörlager Bad Nenndorf hatte der Geheimdienst eine Zelle so umfunktioniert, daß sie für viele Gefangene unvergeßlich blieb. Alle Armaturen wurden entfernt und das Loch der entfernten Badewanne, im Fußboden zuzementiert. Hier mussten die Gefangenen über mehrere Stunden im kalten Wasser stehen. Kurt Parbel schrieb dazu im Jahr 1991: „Die Wasserzelle. Eine völlig ausgeräumte, nackte, leere Zelle, keine Pritsche, kein Stuhl. Ich kam da rein und der Diensthabende, ein Sergeant, befahl, ich solle da zwei Eimer Wasser rein kippen. Und ich blieb mit bloßen Füßen von morgens sechs bis Mitternacht, wenn die Offiziersrunde war, in dieser Zelle.“[1]

Beispiel Stasi-Untersuchungshaftanstalt Berlin-Hohenschönhausen

Auch die Zentrale Untersuchungshaftanstalt der Staatssicherheit in Berlin-Hohenschönhausen verfügte über Wasserzellen mit erhöhter Türschwelle und mit Gummiketten verkleideten Wänden. Häftlinge wurden über mehrere Tage so lange mit kaltem Wasser übergossen, bis der Zellenboden zentimeterhoch unter Wasser stand. Verstärkt wurde dies zum Teil durch die Entkleidung, Fesselung und die Zuführung kalter Luft. Der ehemalige Häftling Karl-Heinz Reuter gab an, er habe im Mai 1947 mit weiteren Häftlingen vier Zellen mit derartigen Folterinstrumenten ausrüsten müssen. Auf Grundlage seiner Skizzen ließ die Senatsverwaltung für Kultur, Wissenschaft und Forschung 1993 drei Zellen mit Folterinstrumenten rekonstruieren. Im Zuge der Entstalinisierung wurden die Folterinstrumente entfernt.[2]

Siehe auch

Fußnoten

  1. http://www3.ndr.de/sendungen/kulturjournal/archiv/kunst_und_politik/kj1662.html NDR - Kunst und Politik: "Das Verhörlager Bad Nenndorf 1945-47"
  2. Vgl. Erler, Peter/Knabe, Hubertus: Der verbotene Stadtteil - Stasi-Sperrbezirk Berlin-Hohenschönhausen, Berlin 2008, S. 57-59.