Weaver, Randy

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Weaver in 2007 mit einem Bild seiner ermordeten Frau und seiner heute inzwischen erwachsenen Tochter

Randall Claude „Randy“ Weaver (ᛉ 3. Januar 1948) ist ein ehemaliger Green Beret der Special Forces, der 1992 weltweit aufgrund einer tödlichen Konfrontation mit US-Amerikanischen Bundesbehörden auf dem als Ruby Ridge benannte Anwesen der Familie Weaver im Bundesstaat Idaho bekannt wurde.

Geschichte

Agenten der damaligen US-amerikanischen Regierungsbehörde „Bureau of Alcohol, Tobacco and Firearms“ (ATF) (deutsch: Amt für Alkohol, Tabak und Schußwaffen) versuchten die Aryan Nations (deutsch: Arische Nationen) zu infiltrieren.

Randy Weaver, ein in der Nähe ansässiger Bauer, war zwar kein Mitglied der Aryan Nations, teilte aber zusammen mit seiner Frau Vicki einige von deren Ansichten und hatte die Aryan Nations-Kirche mehr als einmal besucht. Er schien daher geeignet, die völkischen Gruppe zu infiltrieren, verweigerte sich allerdings dieser Idee. Möglicherweise um ihn doch dazu zu bringen, überredete ihn ein verdeckter ATF-Agent, den Lauf seiner Schrotflinte abzusägen. Es herrscht Uneinigkeit zwischen Weaver und dem ATF darüber, wer letztlich den Lauf unter das gesetzlich erlaubte Mindestmaß kürzte.

Aufgrund der aufgestellten Falle und dieses „Vergehens“ wurde er vorgeladen, erschien vor Gericht jedoch nicht. Daraufhin wurde gegen ihn ein Haftbefehl erlassen, obwohl bekannt war, dass der Grund des Nichterscheinens der war, daß ihm ein falscher Termin mitgeteilt wurde. Der „United States Marshals Service“, der für die Festnahme Weavers verantwortlich war, zögerte diese über ein Jahr hinaus, um ihn durch Nachrichten, die über einen Freund übermittelt wurden, zur Aufgabe zu bewegen, da Weaver sich mittlerweile nicht mehr von seinem Grundstück bewegen wollte.

Ruby Ridge

Weaver in 2007 bei einer Solidaritätsaktion für den Dissidenten Ed Brown und Familie mit einem Bild seines ermordeten Sohnes Sam

Nach einer 18-monatigen Überwachung von Weavers Landgut zur Vorbereitung der Verhaftung schlug der stellvertretende Direktor der Special Operations Group des Marshals Service vor, die Anklage fallen zu lassen und später unter Verschluß wiederaufzunehmen, so daß Weaver von der erneuten Anklage nichts mitbekommen hätte. Obwohl er nachdrücklich davon abriet, betraten am 21. August 1992 mehrere US Marshals das Landgut zur heimlichen „Überwachung“, wobei sie neben ihren Dienstwaffen eine beträchtliche Zahl von Gewehren, darunter ein Scharfschützengewehr, mitführten, was einen geplanten Überfall beweist.

Da sie von den Hunden der Weavers entdeckt wurden, begannen sich die Beamten zurückzuziehen. Randy Weaver, sein 14-jähriger Sohn Sam und Kevin Harris, ein Freund der Familie, näherten sich, alle bewaffnet und bereit, das Anwesen zu beschützen, wie dies US-amerikanische Gesetze vorsehen und erlauben. Die Ereignisse der anschließenden Schießerei sind umstritten in Hinblick darauf, ob sich die Beamten zu erkennen gaben und wer den ersten Schuß abfeuerte. Der Junge Sam Weaver wurde von den Regierungsvertretern ermordet, auch ein Beamter und ein Hund (der vermutlich Auslöser der Schießerei war) wurden getötet.

Am nächsten Tag wurde Harris von einem Scharfschützen schwer verwundet, Randy Weaver wurde in den Rücken geschossen, die beiden Männer und die junge Sara Weaver hatten versucht, die Leiche von Sam zu erreichen. Die Ehefrau und Mutter, Vicki Weaver, schaute von der Terrasse aus zu, sie wurde ohne jeden Grund durch einen Kopfschuß ermordet, während diese ihr 10 Monate altes Kind auf dem Arm hielt. Eine spätere Untersuchung zeigte auf, daß ein einziger FBI-Scharfschütze, Lon Tomohisa Horiuchi, für den Tod von Vicki und die Verwundung von Randy und Harris verantwortlich war. Trotz einer laufenden Untersuchung, wurde Horiuchi gesetzeswidrig bei der katastrophalen Belagerung in Waco eingesetzt. Noch bis 2001 gab es ein gerichtliches Verfahren gegen den Scharfschützen, wurde dann aber endgültig eingestellt.

Nach zehn Tagen Kampf und folterähnliche Belagerung durch die Bundesregierung gab der schwer verwundete Weaver schließlich auf, er wurde verhaftet und eingesperrt.

Folgen

In einem Gerichtsprozeß im Jahre 1993 wurde Weaver, der durch den bekannten Prozeßanwalt Gerry Spence vertreten wurde, von allen Anklagepunkten freigesprochen, indem er sich erfolgreich auf Selbstverteidigung berief. Lediglich für das Fernbleiben vom ursprünglichen Gerichtstermin, dem Auslöser der Ereignisse, wurde er zu einer Haftstrafe von 18 Monaten und einer Geldstrafe von 10.000 US-$ verurteilt.

Spätere Ermittlungen kritisierten das Verhalten der Bundesbeamten und empfahlen eine strafrechtliche Verfolgung, die allerdings nie in die Tat umgesetzt wurde. Die überlebenden Mitglieder der Familie Weaver (Randy und seine drei Töchter) erhielten durch einen geschlossenen Vergleich ein Schmerzensgeld in Höhe von 3,1 Mio. US-$.

Im September 1995 wurden Anhörungen durch den Senat der Vereinigten Staaten durchgeführt, die in einen Bericht mündeten, der das FBI und andere Vollstreckungsbehörden kritisiert.

Eine Anklage gegen den Scharfschützen wegen fahrlässiger Tötung wurde von mehreren Instanzen abgewiesen.

Weaver schrieb 1998 über den Vorfall das Buch The Federal Siege At Ruby Ridge (zu dt. Die Bundesbelagerung in Ruby Ridge, Anspielung auf die beteiligten Federal Law Enforcement Agencies, die Bundesvollstreckungsbehörden).

Im Jahre 2000 erhielt Kevin Harris $380,000 Schmerzensgeld in einem außergerichtlichen Verfahren.

Medien

Die Ereignisse von Ruby Ridge wurden im Jahr 1996 als Die Belagerung von Ruby Ridge mit Laura Dern, Randy Quaid und Kirsten Dunst verfilmt. Sie dienten auch einem Teil der Filmhandlung von Arlington Road (1999) als Vorlage. Ebenfalls wurde eine Doppelfolge bei der Serie Criminal Minds dem Vorfall gewidmet.

Bücher

Es gibt zahlreiche literarische Werke, welche sich mit der Tragödie von Ruby Ridge beschäftigen, leider jedoch nur selten in deutscher Sprache.

  • Raffael Winkler (2009). Die Geschichte des FBI. ISBN 978-3942129060
  • Alan Bock (1995). Ambush at Ruby Ridge: How Government Agents Set Randy Weaver Up and Took His Family Down. ISBN 1-880741-48-2.
  • Jess Walter (1995, 2002). Ruby Ridge: The Truth and Tragedy of the Randy Weaver Family, ISBN 9780060007942(originally published as Every Knee Shall Bow 1995), the 2002 revised edition includes an index. The Spokesman-Review received a Pulitzer Prize nomination for its coverage of the story. ISBN 0-06-000794-X.
  • Gerry Spence (1996), From Freedom To Slavery: The Rebirth of Tyranny in America, St. Martin's Griffin. ISBN 978-0-312-14342-8.
  • Jon Ronson (2002). Them: Adventures with Extremists. ISBN 0-7432-3321-2.
  • Randy and Sara Weaver (1998) The Federal Siege At Ruby Ridge: In Our Own Words. ISBN 0-9664334-0-8.
  • Christopher Whitcomb (2001) Cold Zero: Inside the FBI Hostage Rescue Team. ISBN 0-552-14788-5.
  • Danny Coulson|Danny O. Coulson & Elaine Shannon (1999). No Heroes: Inside the FBI's Secret Counter-Terror Force. ISBN 0-671-02062-5
  • Ronald Kessler (2002). The Bureau: The Secret History of the FBI. ISBN 0-312-98977-6
  • Tony D. and Jackie J. Brown (2000). The First Canary: The Inside Story of Ruby Ridge and A Decade Of Cover Up. ISBN 0-9710248-0-4

Siehe auch

Verweise