Marchl, Wilhelm

Aus Metapedia
(Weitergeleitet von Wilhelm Marchl)
Wechseln zu: Navigation, Suche

Wilhelm Marchl (Todesrune.png 26. Juli 1934 in Niederwölz) war ein deutscher Widerstandskämpfer gegen das Dollfuß-Regime in Deutsch-Österreich und ein Blutzeuge der nationalsozialistischen Bewegung, der während der Juli-Erhebung ums Leben kam.

Zeitungsbericht über den Prozeß gegen Karl Brunner in Leoben, September 1939: [1]

„Gestern wurde vor dem Schwurgerichte Leoben der Prozeß gegen zwei ehemalige Heimwehrführer aus dem Landkreis Murau zu Ende geführt, die in geradezu unmenschlicher Weise im Juli 1934 gefangengenommene Nationalsozialisten mißhandelt und schließlich auf scheußliche Weise ermordet haben.
Angeklagt waren Georg Pezl aus Schönberg im Landkreis Murau wegen Mordes und der 50 Jahre alte Kaufmann Karl Brunner aus Murau wegen Anstiftung zum Mord und wegen schwerer Körperverletzung.
Die Anklageschrift legte u. a. dar, daß sich am 25. Juli 1934 in Niederwölz Nationalsozialisten im Gasthaus Raß versammelten. Die SA-Männer Johann Pucher und Wilhelm Marchl hatten die Aufgabe, Waffen von Pachern nach Niederwölz zu schaffen. In Niederwölz wurden die beiden von den Heimatschützern Johann Steuber, Stephan Presinger und Gottfried Reinmüller angehalten und verhaftet. Als die drei Heimatschützer von den anderen Nationalsozialisten beschossen wurden, konnten Pucher und Marchl flüchten, wobei es ihnen gelang, sich im Gasthof Raß zu verbergen. Österreichische Heimatschützer unter dem Kommando des Gauführers Karl Brunner besetzten, ohne Widerstand zu finden, das Gasthaus Raß. Bei einer Durchsuchung des Gasthauses wurden Pucher und Marchl entdeckt und gefangengenommen. Bald darauf kamen Brunner und andere Heimatschützer in den Gasthof und fielen über die gefangenen Nationalsozialisten her, die mit Gewehrkolben mißhandelt wurden. Schließlich gab Brunner dem Erstangeklagten Pezl den Befehl, den niedergeschlagenen und am Boden liegenden Marchl zu erschießen. Pezl führte diesen Befehl nicht aus, und es bedurfte einer neuerlichen Aufforderung Brunners, Marchl zu erschießen, bis dieser den Befehl schließlich durchführte. Pezl gab gegen Wilhelm Marchl einen Schuß ab, die Kugel traf Marchl über dem Beginn des rechten Augenbrauenbogens. Die Ausschußöffnung lag am oberen Hinterhaupt. Die Verletzung war absolut tödlich.“

Literatur

Fußnoten

  1. Quelle: Kleine Zeitung, Graz, 20. September 1939, S. 9