Windhuk

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Curt-von-François-Denkmal in Windhuk

Windhuk war die Hauptstadt sowie wirtschaftliches und politisches Zentrum des ehemaligen deutschen Schutzgebietes Deutsch-Südwestafrika und ist derzeit als Windhoek ebenfalls Hauptstadt des seit 21. März 1990 existierenden Negerstaates Namibia.

Windhuk war bis zum 9. Juli 1915 sowohl Sitz des deutschen Gouverneurs wie auch der Post- und Zollbehörde (zugleich Postamt, Telegraphenamt, Zollamt in Groß-Windhuk). Es war ferner der Sitz des Kommandos der Schutztruppe unter dem letzten Kommandeur Victor Franke sowie gleichzeitig auch Garnison einer größeren Abteilung.

Lage

Alte Feste Windhuk kurz nach der Fertigstellung im Jahre 1891
Karte von Windhuk vor dem Ersten Weltkrieg

Windhuk liegt in dem ehemals vom Afrikaanerstamm[1] besetzten Gebiet etwa 10 km unterhalb der Auasberge. Der Hauptort nimmt das Gehänge eines südnördlich gerichteten Tales ein, das nach Westen zu von den zu immer größerer Höhe hintereinander aufsteigenden Hügelwellen des Komasabhanges begrenzt wird. Dem oberen Rande des Stadthügels entströmen die heißen Quellen, denen der Ort seinen hottentottischen Namen „Eikhams“ (Feuerwasser) verdankt. Ein niedriger Paß führt über diesen Bergrücken nach Osten in das Tal, des eigentlichen Windhuker Riviers; dem unteren Gehänge eines diese Senke im Süden begrenzenden Berges entströmen ebenfalls einige allerdings den Quellen von Groß-Windhuk an Ergiebigkeit nachstehende Quellen. Dieses Tal umfaßt die Siedlung von Klein-Windhuk.

Geschichte

Windhuk war bereits früher einmal von den Wesleyanern als Missionsstation eingerichtet, dann aber wieder verlassen worden. 1871 richtete die Rheinische Missionsgesellschaft die Station wieder ein, doch wurde sie aufgrund des Krieges zwischen den Jan Jonkerschen Hottentotten und den Herero abermals verlassen

Gründung

Erst im Jahre 1890 verlegte Curt von François im Oktober den Standort der Schutztruppe von Tsaobis (Wilhelmsfeste) in das Windhuker Becken und legte den Grundstein zur modernen Stadt Windhuk mit dem Baubeginn einer Steinfestung. Ausschlaggebend für den Gründungsstandort waren Klima, Pflanzenwuchs, Wasserreichtum sowie auch die einige Hauptverkehrswege beherrschende Lage, außerdem die Lage an der Grenze der beiden negriden Hauptrassen.

Der 18. Oktober 1890, an dem der Grundstein zu der Feste (der heutigen Alten Feste) auf dem Quellhügel von Groß-Windhuk gelegt wurde, ist somit auch der Gründungstag der Hauptstadt von Deutsch-Südwestafrika. Nachdem sich zunächst nur eine Firma am Ort niedergelassen hatte, begann mit den 1893 erfolgten Hinaussendungen von Truppenverstärkungen eine ausgeprägte Entwicklung, zu der auch die im Vorjahre begonnene Besiedlung von Klein-Windhuk das ihre beitrug. Der wirtschaftliche Aufschwung konnte allerdings erst nachhaltig einsetzen, als die 1896 begonnene Bahn von Swakopmund aus den Ort erreicht hatte.

Während der Unruhen und Kriege, die das Schutzgebiet bisweilen hart mitnahmen, hatte Windhuk eigentlich nur mittelbar, d. h. durch Verkehrs- und Geschäftsstockungen zu leiden. Nur zweimal kam es während dieser ganzen Zeit zu Ansammlungen feindlicher Horden in unmittelbarer Nähe des Ortes; im Juni 1893 erschien eine mehrere hundert Mann starke Abteilung von Witbois vor Windhuk, zog sich aber schon nach zwei Tagen wieder zurück. Auch während des großen Hereroaufstandes trieben sich starke Banden der Kaffern in der Umgebung umher, doch beschränkten sie sich nach einigen heftigen Gefechten auf die Beobachtung der Niederlassungen aus größerer Entfernung.

Erster Weltkrieg

Nach Beginn des Ersten Weltkrieges wurde Windhuk im Mai 1915 von unter englischem Befehl stehenden, der deutschen Schutztruppe vielfach an Zahl und Bewaffnung überlegenen, südafrikanischen Truppen besetzt, die daraufhin ein Militärregime errichteten.

Infrastruktur zur Kolonialzeit

Windhuk war Endpunkt der von Swakopmund ausgehenden Bahnlinie und Anfangspunkt der über das Auasgebirge geführten Nordsüdbahn. Die Windhuker Farmgesellschaft und die Deutsch-Südwestafrikanische Genossenschaftsbank hatten hier ihren Sitz.

Es existierten insgesamt vier Schulen für weiße Kinder, eine Regierungs- und eine Realschule sowie eine Mädchenschule der katholischen Mission in Groß-Windhuk und eine Schule in dem unmittelbar benachbarten Klein-Windhuk. Die Rheinische und die Katholische Mission besaßen Stationen in der Hauptstadt.

Windhuk ist Redaktionssitz der 1916 gegründeten Allgemeine Zeitung, dem wichtigsten gedruckten Medium der deutschen Minderheit.

Bekannte, in Windhuk geborene Deutsche

Siehe auch

Literatur

Fußnoten

  1. Unterstamm des in der Kapregion ansässigen Stammes der Orlam.