Winter, Karl
Karl Winter ( 9. September 1883; 26. Februar 1923 in Steinen, Baden) war ein deutscher Widerstandskämpfer gegen die Weimarer Republik und ein Blutzeuge der nationalsozialistischen Bewegung.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Karl Winter war Offizier im Ersten Weltkrieg. Für Tapferkeit vor dem Feinde erhielt er das Eiserne Kreuz 1. Klasse und den Ritterorden vom Zähringer Löwen.
In München lernte er Adolf Hitler kennen und wurde dessen Gefolgsmann. Als eines der ersten Mitglieder der nationalsozialistischen Bewegung warb Karl Winter in Steinen Mitglieder für die Partei, die alle zur ersten Ortsgruppe München zählten. Mit diesem Stamm von jungen Männern und Kriegsteilnehmern hielt er regelmäßig Versammlungen ab. Er lehrte die Gedanken des Führers, er erkannte das Verderben, das dem deutschen Volk vom Marxismus drohte, dessen erbitterter Gegner er war. Als Nationalökonom sah er neben der politischen auch die wirtschaftliche Entwicklung des Novemberstaates voraus. Immer mehr junge Deutsche innerhalb seines Wirkungskreises zog er in seinen Bann, gewann er für den Nationalsozialismus. Bald wurde er den Predigern des Marxismus unbequem, ihre bewährten Waffen gegen ihn waren Hetze und Verleumdung. Doch der Kämpfer Karl Winter ging unbeirrt seinen Weg.
Tod
Der Haß der Marxisten schürte und hetzte, und als die Gemeinheit des Wortes unfruchtbar blieb, griffen sie zu ihrem letzten Argument, zum Mord. Als Karl Winter am Abend des 24. Februar 1923 in Höllenstein (Baden) von einer seiner Versammlungen heimkehrte, wurde er von dem marxistischen Gemeinderat Rudiger aus Steinen angegriffen und durch einen Dolchstich in den Unterleib verletzt. Zwei Tage später, am 26. Februar 1923, erlag der Vierzigjährige seiner Wunde. Er hinterließ Frau und Tochter.
Der Mörder wurde von der Weimarer Systemjustiz zu acht Monaten Gefängnis verurteilt, drei Monate wurden auf die Untersuchungshaft angerechnet, nach weiteren drei Monaten begnadigte ihn der badische Ministerpräsident Remmele wegen guten Verhaltens.
Dr. Karl Winter wurde somit der erste Gefallene des Dritten Reiches.
Auszeichnungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1914), II. und I. Klasse
- Orden vom Zähringer Löwen, Ritterkreuz II. Klasse
- Badische Verdienstmedaille
Literatur
- A. K. Busch: Blutzeugen − Beiträge zur Praxis des politischen Kampfes in der Weimarer Republik, Nordland-Verlag Deutsche Stimme, ISBN 978-3935102209
- Hermann Liese: Ich kämpfe, Franz Eher Verlag, München 1943
- Hans Weberstedt / Kurt Langner: Gedenkhalle Für Die Gefallenen Des Dritten Reiches, Franz Eher Verlag, München 1938