Wir lagen vor Madagaskar
Wir lagen vor Madagaskar ist ein Lied, dessen Musik Robert Wanner schrieb. Der Text wurde im Jahre 1934 von Justus „Just“ Scheu (1903–1956) verfaßt. Scheu war nationalsozialistisch eingestellt, weshalb das Lied heutzutage häufig ohne Hinweis auf den Urheber als altes, anonym verfaßtes Seemannslied, studentisches Liedgut oder Volkslied bezeichnet wird. Das Lied ist auch unter Soldaten beliebt gewesen und wurde später unter anderem von Heino vertont.
Das Lied zum Anhören
Text
- Wir lagen vor Madagaskar
- Und hatten die Pest an Bord.
- In den Kübeln da faulte das Wasser
- Und mancher ging über Bord.
- Ahoi! Kameraden. Ahoi, ahoi.
- Leb wohl kleines Mädel, leb wohl, leb wohl.
- Wenn das Schifferklavier an Bord ertönt,
- Ja da sind die Matrosen so still,
- Weil ein jeder nach seiner Heimat sich sehnt,
- Die er gerne einmal wiedersehen will.
- Ahoi! Kameraden ...
- Und sein kleines Mädel, das sehnt er sich her,
- Das zu Haus so heiß ihn geküßt!
- Und dann schaut er hinaus auf das weite Meer,
- Wo fern seine Heimat ist.
- Ahoi! Kameraden ...
- Wir lagen schon vierzehn Tage,
- Kein Wind in den Segeln uns pfiff.
- Der Durst war die größte Plage,
- Dann liefen wir auf ein Riff.
- Ahoi! Kameraden ...
- Der Langbein der war der erste,
- Der soff von dem faulen Naß.
- Die Pest gab ihm das Letzte,
- Man schuf ihm ein Seemannsgrab.
- Ahoi! Kameraden ...
- Und endlich nach 30 Tagen,
- Da kam ein Schiff in Sicht,
- Jedoch es fuhr vorüber
- Und sah uns Tote nicht.
- Ahoi! Kameraden ...
- Kameraden, wann sehn wir uns wieder,
- Kameraden, wann kehren wir zurück,
- Und setzen zum Trunke uns nieder
- Und genießen das ferne Glück.
- Ahoi! Kameraden ...
Publikationen
Das Lied ist u. a. erschienen in:
Liederbuch der Fallschirmjäger (1983)