Woermann, Adolph

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Adolph Woermann

Adolph Woermann (Lebensrune.png 10. Dezember 1847 in Hamburg; Todesrune.png 4. Mai 1911 bei Trittau) war ein deutscher Unternehmer, Reeder und Politiker. Er war maßgeblich an der Einrichtung der deutschen Kolonien in Afrika beteiligt und gehörte als Besitzer der Woermann-Linie zu den größten Privatreedern der Welt.

Werdegang

Von links: Eduard Woermann (1904), Adolph Woermann und Carl Woermann (1879) mit Schiffen der Woermann-Linie bzw. der Deutschen Ost-Afrika Linie (DOAL); dazwischen die Gebäude der Alten Woermann-Faktorei in Kamerun.
Postdampfer „Adolph Woermann“

Adolph Woermann war der zweite Sohn des Kaufmannes und Reedereigründers Carl Woermann. Er besuchte die Gelehrtenschule des Johanneums in Hamburg und absolvierte eine kaufmännische Ausbildung. Fünf Jahre lang lernte er in verschiedenen internationalen Handelsniederlassungen, vor allem in den westafrikanischen Faktoreien des Hauses Woermann. Woermann wurde am 31. Dezember 1873 Teilhaber der von seinem Vater 1837 gegründeten Firma C. Woermann. Nach dessen Tod 1880 vergrößerte er die Zahl der Nieder­lassungen in Afrika und baute die hauseigene Reederei aus. Die Firma importierte u. a. Palmöl, Elfenbein, Gummi und exportierte vor allem Alkohol nach Afrika. 1885 wurde die Reederei wegen des großen Geschäftsvolumens vom Handelshaus getrennt.

Adolph Woermann wurde am 10.12.1847 als Sohn des Kaufmanns und Gründers der Woermann-Linie, Carl Woermann, in Hamburg geboren. Adolph Woermann erhielt eine umfassende kaufmännische Ausbildung, die über fünf Jahre dauerte und ihn an zahlreiche Handelsniederlassungen befreundeter Unternehmen und in die westafrikanischen Faktoreien seines Vaters führte. 1874, im Alter von 27 Jahren, wurde Adolph Woermann Teilhaber im väterlichen Unternehmen C. Woermann und übernahm, als sein Vater im Jahr 1880 starb, die alleinige Unternehmensleitung. Im selben Jahr wurde er Mitglied der Hamburger Bürgerschaft, ab 1884 Abgeordneter im Reichstag für die Nationalliberale Partei und im Jahr 1890 Mitglied des Kolonialrats, der als Gremium von Experten beratende Funktion in der Ausrichtung der noch jungen deutschen Kolonialpolitik hatte. Durch seinen Einfluß auf höchste Regierungskreise und sein erfolgreiches Eintreten für die Gewährung staatlichen Schutzes für den Afrikahandel, gelang es Adolph Woermann, bis zu seinem Tode am 04.05.1911, die Firma C. Woermann zur bedeutendsten im Handel mit Westafrika aufzubauen und den Status als weltweit größter privater Reeder zu erreichen. Adolph Woerman hatte zwei Söhne, Carl Woermann (1886–1950) und Kurt Woermann (1888–1951. Das bekannte Woermannhaus in Swakopmund, Namibia, der vormalige Geschäftssitz der Damara und Namaqua Handelsgesellschaft mbH, die Adolph Woermann mitbegründete und ab 1909 übernahm, wurde nach seinem Unternehmen benannt.[1]

Kamerun

Adolph Woermann aus Hamburg übernahm von seinem Vater Carl Woermann ein Kaufmannsunternehmen. In den 1860er Jahren besaß die Firma Handelsniederlassungen an der kamerunischen Küste, ab 1868 in Douala. Auf Bitte des Außenministeriums machte die Hamburger Handelskammer am 6. Juli 1883 Vorschläge für eine deutsche Afrikapolitik. Begeistert von der positiven Reaktion der Reichsregierung schickte Adolph Woermann am 30. April 1883 im Namen der Hamburger Handelskammer eine Denkschrift nach Berlin, in deren Mittelpunkt die „Erwerbung eines Küstenstückes in West-Afrika zur Gründung einer Handelskolonie“ stand. Damit fügte er sich in die Lobby für koloniale Betätigung ein. Bereits 1881 hatte sich in Düsseldorf „Der Westdeutsche Verein für Kolonisation und Export“ (WVKE) gegründet. Ein paar Wochen später wurde das Protektorat über Togo proklamiert. Am 11. Juli 1884 schlossen Emil Schulze, der deutsche Konsul und Vertreter des Handelshauses Woermann in Gabun, Eduard Schmidt, der Konsul und Vertreter der Firma Woermann in Kamerun und Eduard Woermann, der jüngste der Gebrüder Woermann, der auf einer Erkundungsreise war, einen Vertrag mit lokalen Autoritäten in Bimbia. Am 12. Juli 1884 unterzeichneten King Bell und King Akwa den Deutsch-Duala-Vertrag, in dem sie ihre Souveränität teilweise auf die Kaufleute übertrugen. Sie hatten sich aber die Sicherung umfangreicher Rechte bezüglich ihrer inneren Angelegenheiten, ihrer Landrechte und ihres Handelsmonopols schriftlich bestätigen lassen. Am 14. Juli ließ Gustav Nachtigal die deutsche Flagge in Kamerun hissen. Der Tag ist in die Geschichtsbücher als Geburtsstunde der deutschen Kolonie Kamerun eingegangen. Die Schiffe des Handelshauses Woermann wurden 1885 in die „Deutsche Dampfschifffahrtsgesellschaft“ ausgegliedert. Sie richtete feste Schifffahrtsverbindungen zwischen Deutschland und Afrika ein, die auch von Afrikaner/innen genutzt wurden. Die Idee, dass die Kaufleute selbst die Verwaltung besorgten, scheiterte in Kamerun unmittelbar. Bereits 1885 wurde ein von Deutschland bezahlter Gouverneur – Julius von Soden – entsandt. Die folgenden Erkundungen und Eroberungen des Hinterlandes, die auch den Düsseldorfer Eugen Zintgraff ab 1889 ins kamerunische Grasland führten, wurden vom deutschen Staat finanziert.[2]

Deutsch-Ostafrika

1888 bat die Reichsregierung Adolph Woermann, Pläne zur Einrichtung einer Dampfschiffahrtslinie nach Deutsch-Ostafrika auszuarbeiten, da vor allem Warentransporte mit den damals bestehenden Schiffsverbindungen nur unregelmäßig möglich waren und oft Monate dauerten. Im Januar 1890 schrieb der Reichskanzler nach Genehmigung durch den Reichstag eine Subvention von 900.000 Mark für ein deutsches Unternehmen aus, das zehn Jahre lang eine Schiffslinie nach Ostafrika einrichtete. Mehrere deutsche Banken und Hamburger Kaufleute (darunter die Unternehmen Woermann, F. Laeisz, August Bolten und Hansen & Co) gründeten ein Konsortium, das am 19. April 1890 die Deutsche Ost-Afrika Linie (DOAL; Farben: schwarz-weiß-rot-weiß-schwarz vor gelbem Hintergrund) gründete. Adolph Woermann war zwar nur mit 2,5 % des Gründungskapitals (6 Millionen Mark) beteiligt. Aufgrund der Erfahrungen der Woermann-Linie in Afrika wurde von den Inhabern von C. Woermann aber die Geschäftsführung übernommen. Adolph Woermann selbst wurde Vorsitzender des Aufsichtsrates, Eduard Woermann und Eduard Bohlen aus der Familie Woermann bildeten den Vorstand. Praktisch standen damit die Woermann-Linie und die DOAL unter derselben unternehmerischen Leitung.

Deutschsüdwest

Woermann besaß das Transportmonopol nach Deutsch-Südwestafrika. Auf seinen und von ihm zugecharterten Schiffen der Schiffahrtslinie Woermann wurden dorthin 1904 zu Kriegsmaterialien und Schutztruppen gebracht, die beim Hererokrieg siegreich waren.

Politik

Woermann war von 1880 bis 1904 Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft und von 1884 bis 1890 Mitglied des Reichstages (nationalliberale Fraktion).

Auszeichnungen und Ehrungen (Auswahl)

Auszeichnungen

Ehrungen

Zur Erinnerung an ihn tragen bis heute in Ohlsdorf der Woermannsweg (seit 1922) und der Woermannstieg (seit 1948) seinen Namen. Seit 1936 ist in Düsseldorf eine Straße nach Woermann benannt. Am 2. März 1939 (19. November 1938 Genehmigung des Polizeipräsidenten) wurde der Woermannweg in Münster (Stadt Münster / Gremmendorf) enthüllt.

Literatur

Fußnoten