Scholz, Wilhelm von

Aus Metapedia
(Weitergeleitet von Wilhelm von Scholz)
Wechseln zu: Navigation, Suche
Wilhelm von Scholz diedeutscheliter00martuoft 0367.jpg

Adolf Heinrich Wilhelm von Scholz (Lebensrune.png 15. Juli 1874 in Berlin; Todesrune.png 29. Mai 1969 in Konstanz) war ein deutscher Schriftsteller, Lyriker, Dramatiker, Schauspieler, Herausgeber, Erzähler und Übersetzer. Seine Lyrik ist geprägt vom Mystisch-Okkulten. Den historischen Hintergrund vieler seiner Werke bildeten das deutsche Mittelalter kurz vor der Reformation und das vorrevolutionäre Frankreich.

Leben

Wilhelm von Scholz wurde am 15. Juli 1874 in Berlin als Sohn des späteren preußischen Finanzministers Dr. Adolf von Scholz, der aus Schlesien stammte, geboren. Die Erlebnisse und Gespräche seines Vaters mit Otto von Bismarck gab er 1922 heraus. Er besuchte Gymnasien in Berlin und dann das Konstanzer Gymnasium. Nach dem Abitur im Jahre 1892 studierte er Literaturgeschichte und Philosophie in Berlin, Lausanne und Kiel. 1897 wurde er an der Ludwig-Maximilians-Universität München über die Lyrikerin Annette von Droste-Hülshoff promoviert.

Nachdem er im Ersten Weltkrieg von 1914 bis 1916 Soldat gewesen war, wirkte er von 1916 bis 1922 als erster Dramaturg und Spielleiter am Hof-, später Landes-Theater in Stuttgart. Er brachte im Dezember 1916, nachdem es mehr als 100 Jahre lang als verschollen galt, Hölderlins „Tod des Empedokles“ in eigener Bearbeitung auf die Bühne.

Von 1926 bis 1928 war er Präsident der Sektion für Dichtkunst in der Preußischen Akademie der Künste.

Im Oktober 1933 gehörte er zu den 88 Schriftstellern, die das Gelöbnis treuester Gefolgschaft für Adolf Hitler unterzeichneten. Im Juni 1944 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Er wurde in die sogenannte „Gottbegnadeten-Liste“ der wichtigsten Schriftsteller aufgenommen.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gegen Deutschland wurden seine Werke „Die Gefährten“, „Renovation“ (beide 1937) und „Das ewige Bauwerk“ (1941) in der Sowjetischen Besatzungszone auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt.[1]

1949 wurde Scholz Präsident des Verbandes deutscher Bühnenschriftsteller und Komponisten in der West-BRD. 1952 trat er aus dem P.E.N.-Zentrum aus, um gegen dessen Teilung in eine Mitteldeutsche und eine Westdeutsche Sektion zu protestieren.

Seit 1925 existierte in Konstanz ein Wilhelm-von-Scholz-Weg, der im Zuge der ideologischen Umbenennungen in Zur Therme umbenannt wurde. Ein von der Stadt Konstanz zu seinem 85. Geburtstag gestifteter Wilhelm-von-Scholz-Preis wurde 1989 wieder abgeschafft. Auf die Verleihung der „Ehrenbürgerrechte“ 1964 zu seinem 90. Geburtstag durch die Stadt Konstanz verzichtete er aufgrund der politisch korrekten Diskussionen über seine Person und sein Werk.

In der derzeitigen Groß-BRD wird er über den Tod hinaus verunglimpft und sein Werk in den Dreck gezogen.

Gedichte

Wilhelm von Scholz (Foto).jpg
Spätabend
Aus Abenden, die sich in weite Nacht
verlieren, muß ich mir mein Leben bauen,
das ohne Tag anhebt im Dämmergrauen
und einsam – ohne seinen Willen – wacht,
bis rings um mich durchsichtige Wirklichkeit
die Tageswelt verschlingt, mir Raum zu spenden.
Ein Zimmer. Luft. Und Bücher an den Wänden,
die längst gelesen starren in meine Zeit.


Hagen
Unten wiehert ein Roß. Zur steilen Wacht
steigt Hagen. Was trägt er für funkelnde Pracht?
Heiser hat sich der Tag gekräht,
ein Felsenwind herüberweht.
Lache, du Nacht.
Lorchheim schimmert noch fern am Rhein,
am Spiegelufer mit bleichem Schein
die milchweißen Häuser hängen,
die sich im Wasser drängen.
So schwer ist ihm das braune Gold,
das auf dem Schilde klappt und rollt.
Lang hat er’s nun mühselig gesucht,
jetzt fühlt er, daß der Schatz verflucht.
Lache, du blaue Nacht.
Von geneigtem Schilde Gold und Gestein
platscht in die trüben Wellen hinein,
und schäumend, jubelnd greift die Flut
mit Armen nach dem kostbaren Gut.
„Nun ist es vorbei!“ Ein Schein noch blinkt
von dem Gold, das langsam untersinkt.
Stromfrauen drohen im Schleiertuch:
„Wohl der Schatz zerging, doch es blieb der Fluch!
Lache, du blaue Nacht!“

Auszeichnungen und Ehrungen

Siehe auch

Werke (Auswahl)

Gedicht „Glockeninschrift“
  • Frühlingsfahrt (1896) (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Annette von Droste-Hülshoff als westfälische Dichterin, Dissertation (1897) (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Hohenklingen – Eine Zeit in Bildern und Gestalten (1898) (PDF-Datei)
  • Der Besiegte, 1899
  • Die Beichte Novelle (1900) (PDF-Datei)
  • Droste-Hülshoff (1904) (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Gedanken zum Drama, und andere Aufsätze über Bühne und Literatur (1905) (PDF-Datei)
  • Deutsches Balladenbuch (1905) (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Kunst und Notwendigkeit, Vier Thesen (1906) (PDF-Datei)
  • Meroë Ein Trauerspiel (1906) (PDF-Datei)
  • Der Spiegel (1908) (PDF-Datei)
  • Vertauschte Seelen, 1910 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Die unsichtbare Bibliothek (1910) (PDF-Datei)
  • Neue Gedichte, 1913 (Netzbuch und einzelne Seiten als PDF-Dateien speicherbar) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Der Bodensee, 1913 (PDF-Datei)
  • Gefährliche Liebe, 1913 (PDF-Datei)
  • Der Jude von Konstanz, 1913 (PDF-Datei)
  • Sommertage, 1914
  • Gedanken zum Drama – Neue Folge (1914) (PDF-Datei)
  • Der deutsche Erzähler, hrsg. v. Wilhelm von Scholz, 1915
  • Fähnrich von Braunau, 1915 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Der See: Ein Jahrtausend deutscher Dichtung vom Bodensee, ausgew. v. Wilhelm v. Scholz, 1915
  • Die Unwirklichen, 1916 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Deutsche Mystiker, 1916 (PDF-Datei)
  • Die Huldigung, Festspiel zum 25 jährigen Jubiläum Seiner Exzellenz, des Herrn Generalintendanten Baron zu Putlitz, am 16. Januar 1917 (PDF-Datei)
  • Der Dichter, 1917
  • Minnesang freie Nachdichtungen (1917) (PDF-Datei)
  • Die Feinde, ein Schauspiel in vier Aufzügen (1917) (PDF-Datei)
  • Reise und Einkehr (1918) (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Städte und Schlösser (1918) (PDF-Datei)
  • Der Gast, ein deutsches Schauspiel in drei Aufzügen (1920) (PDF-Datei)
  • Die Balladen und Königsmärchen (1920) (Netzbuch und einzelne Seiten als PDF-Dateien speicherbar) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Der Wettlauf mit dem Schatten, Schauspiel in drei Aufzügen (1921) (PDF-Datei)
  • Das Herzwunder, Doppelkopf, und andere kleine Schauspiele (1922) (PDF-Datei)
  • Hebbel: das Drama an der Wende der Zeit (1922) (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Erlebnisse und Gespräche mit Bismarck (1922) (PDF-Datei)
  • Der Zufall und das Schicksal, 1924 die dritte umbenannte und überarbeitete Auflage von Der Zufall, eine Vorform des Schicksals : Die Anziehungskraft d. Bezüglichen, Stuttgart 1923
  • Perpetua, Der Roman der Schwestern Breitenschnitt, Berlin-Grunewald 1926
  • Die Pflicht, 1932
  • Der Weg nach Ilok, Roman, Berlin 1930
  • Die Gefährten (1937)
  • Renovation (1937)
  • Die Liebe der Charlotte Donc, Mit autobiogr. Nachwort des Verfassers, 1941
  • Das ewige Bauwerk (1941)
  • Das deutsche Gedicht. Ein Jahrtausend deutscher Lyrik (1941)
  • Das ewig Bauwerk. Der Wall. Zwei Hymnen in: Schriftenreihe der Presseabteilung des Reichsministers Dr. Todt – Band 5, 1941
  • Die Gedichte, Gesamtausgabe, Leipzig 1944

Weiteres

Verweise

Politische Korrektheit

Fußnoten