LZ 126
LZ 126 war ein deutsches Luftschiff, das 1923 in Friedrichshafen in unentgeltlicher Arbeit für die USA gebaut werden mußte. Im Oktober 1924 wurde es als „Reparation“ von den USA gestohlen und war dort unter dem falschen Namen ZR-3 „USS Los Angeles“ im Dienst. Es war zu seiner Zeit das größte Luftschiff der Welt und absolvierte als erstes Luftschiff eine Atlantiküberquerung. Zudem war es das erste Passagierluftschiff der Welt, das über Schlafmöglichkeiten verfügte und für Langstrecken- und Überseebetrieb gebaut wurde.
Inhaltsverzeichnis
Erläuterung
Daten
Kurzbeschreibung:[1]
- LZ 126 wurde in den Jahren 1922–1924 auf der Werft der Luftschiffbau Zeppelin G. m. b. H. in Friedrichshafen a. B. als Reparationsleistung des Deutschen Reiches für die Marine der Vereinigten Staaten von Amerika erbaut. Dieser 116. „Zeppelin“, zugleich größtes aller bis dahin überhaupt gebauten Luftschiffe, stieg am 27. August 1924 zu seiner ersten Fahrt auf und hat sodann vom 12. bis 15. Oktober 1924 den rund 7.800 km weiten Weg von Friedrichshafen über den Atlantischen Ozean nach dem amerikanischen Luftschiffhafen Lakehurst unweit New-York in 81 Stunden 17 Min. zurückgelegt.
- Gasinhalt 70.000 m³
- Größte Länge 201,15 m
- Größter Schiffsdurchmesser 27,64 m
- Der stromlinienförmige Schiffskörper des LZ 126 besteht aus einem formhaltenden, mit Stoff bespannten Leichtmetall-Gerippe, das in seinem Innern in 14 einzelnen Gaszellen das Traggas enthält. Am Heck befindet sich die Steuerungs- und Ruderanlage. In seinem vorderen Teil ist unterhalb des Schiffskörpers die Führergondel angebaut, die mit allen zur Steuerung und Führung des Schiffes erforderlichen Einrichtungen, Apparaten und Instrumenten sowie mit einer Funkstation von 2.500 km Sendeweite ausgerüstet ist. An den Führerraum schließen sich unmittelbar fünf geräumige Abteile mit bequemer Sitz- und Schlafgelegenheit für 20 bis 30 Fahrgäste an, ferner eine Küche mit elektrischer Heizung sowie die Wasch- und Nebenräume.
- Die Maschinen-Anlage besteht aus fünf einzelnen Maschinengondeln mit je einem 400-pferdigen Maybach-Luftschiff-Motor. Bei Entfaltung der größten Maschinenleistung von insgesamt 2.000 PS kann das Schiff eine höchste Geschwindigkeit von 130 km/st erreichen. Ein durchlaufender Gang führt im Innern des Schiffskörpers vom Bug bis ins Heck. In diesem Laufgangskielgerüst sind auch die Räume für die Mannschaften, die Stauräume für Gepäck, Post und Fracht, die verschiedenen Behälter für Landungs- und Fahrtballast und die Vorratsbehälter für Betriebsstoffe mit einem Gesamtfassungsraum von 30 t untergebracht. Diese Menge entspricht einer Fahrtstrecke von rund 11.000 km.
- In seiner Ausführung verkörpert der LZ 126 eine nunmehr 25jährige Konstruktions- und Bauerfahrung der Zeppelin-Werft. Er zog hinüber ins ferne Land als ein glänzendes Beispiel deutscher Forschertätigkeit, deutscher Arbeit und deutschen Wagemuts.
20 Original-Photographien vom Amerika-Luftschiff
Einige Bilder:[2]
(Abgebildete Personen Graf Zeppelin, Ludwig Dürr, Alfred Colsman, Hugo Eckener)
„LZ 126“ Amerika-Fahrt
Die „LZ 126“ war ein Reparations-Luftschiff „ZR III“ das an die Vereinigten Staaten abgeliefert werden mußte. Die Überquerung des Atlantiks mit „ZR III“ erfolgte vom 12. bis 15. Oktober 1924. Erwähnt sei, daß die Deutsche Versuchsanstalt für Luftfahrt in ihrer Eigenschaft als der vom Reich bestellten Prüfungsbehörde für Luftfahrzeuge erstmalig bei der Zulassung des „LZ 126“ mit der Luftschiffbau Zeppelin GmbH zusammenarbeitete. Die Freigabe erfolgte dann durch das der DVL übergeordnete Reichsverkehrsministerium. Meteorologisch ist der Weg von Amerika nach Europa im Allgemeinen günstiger als umgekehrt. Daraus erklärt sich auch, daß zuerst Charles Lindbergh von Neuyork nach Paris und erst später Ehrenfried Günther Freiherr von Hünefeld gemeinsam mit Hermann Köhl den schwierigeren umgekehrten Weg von Berlin nach „Greeny Island“ flog.
Literatur
- LZ 126 – 20 Originalphotographien vom Amerika-Luftschiff, 1925