Hünefeld, Ehrenfried Günther Freiherr von

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Offiziersohn, wagemutiger Meldegänger und Geheimdienstmitarbeiter im Ersten Weltkrieg Freiherr von Hünefeld; Ozean- und Ostasien-Flupionier

Ehrenfried Günther Freiherr von Hünefeld (Lebensrune.png 1. Mai 1892 in Königsberg; Todesrune.png 5. Februar 1929 in Berlin) war ein deutscher Flugpionier, Organisator und Besatzungsmitglied des ersten Fluges über den Atlantik von Ost nach West im Jahre 1928. Zudem trat er auch als Dichter hervor.

Leben

Ehrenfried Günther Freiherr von Hünefeld , Ozeanflieger.jpg
Köhl, Fitzmaurice und von Hünefeld.jpg
Für die Helden des Ozeanfluges wurden zahlreiche verschiedene Medaillen und Briefmarken in Auftrag gegeben.
Die Besatzung des deutschen Flugschiffes „Do X“ benutzte ihren Berliner Aufenthalt 1932, um am Grabe des deutschen Ozeanfliegers Freiherrn von Hünefeld einen Kranz niederzulegen.
„Das kurze Leben Hünefelds war überschattet von ständigem Kampf gegen Krankheiten. Gerade deshalb beseelten ihn Tatendrang und Wagemut. In der Auseinandersetzung mit seinem Schicksal entfalteten sich seine dichterische Begabung und sein Leistungswille. Nach einigen philosophisch-literarischen Studien an der Universität Berlin widmete er sich zunächst schriftstellerischen und künstlerischen Tätigkeiten. Daneben begeisterte ihn die Fliegerei. Aufträge in der Auslandskulturarbeit führten ihn während des 1. Weltkriegs nach anfänglichem kurzem Fronteinsatz und Verwundung auf den Balkan. Dank seiner natürlichen Geschicklichkeit im Umgang mit fremden Völkern erledigte er die Aufgaben des Auswärtigen Amts so gut, daß er 1916 als Vizekonsul nach Maastricht berufen wurde. In Holland betreute er ab Ende 1918 den deutschen Kronprinzen im Exil. 1920 kehrte er nach Deutschland zurück und gelangte nach Bremen. Hier berief ihn der Norddeutsche Lloyd 1923 zu seinem Presse- und Propagandachef. Die neue Stellung bot ihm Gelegenheit, seine Überzeugung von der Notwendigkeit vielfältiger friedlicher Beziehungen zwischen den Völkern in die Tat umzusetzen.
Das Ziel, die Völker der Welt einander nahezubringen, glaubte er auch durch die allmählich aufstrebende Verkehrsluftfahrt erreichen zu können. So entstand in ihm die Idee, mit Hilfe des Flugzeugs die Möglichkeit eines neuen Verkehrsweges zwischen Europa und dem amerikanischen Kontinent aufzuzeigen. Vor allem galt es damals zu beweisen, daß ein Flugzeug den Nordatlantik auch in der meteorologisch schwierigeren Ost-West-Richtung überqueren könne. Mit Ausdauer, Wagemut und Organisationstalent gelang ihm die Vorbereitung des ersten Nordatlantikflugs von Osten nach Westen. Als der eigentliche geistige Initiator führte er ihn zusammen mit dem Nachtflugleiter der Deutschen Lufthansa, Hermann Köhl und dem irischen Fliegeroffizier James Fitzmaurice (1898–1965) vom 12.–13.4.1928 durch. Die einmotorige Junkers W 33 „Bremen“ benötigte für diesen historischen Flug auf der Strecke von Baldonnel (Irland) nach Greenly Island (Labrador) 36½ Stunden. Obgleich der Flug noch nicht die Möglichkeit eines regelmäßigen Nordatlantikflugverkehrs bewies – dies tat erst die Deutsche Lufthansa in ihrer Versuchsreihe 1936–38 –, eröffnete er doch die reale Perspektive eines durch die moderne Technik zu verwirklichenden schnellen Austausches zwischen dem amerikanischen und dem europäischen Kontinent.
Dieselbe Zielsetzung, über Kontinente hinweg Luftstraßen zu fremden Völkern zu bahnen, trug Hünefelds Ostasienflug, der ihn als Künder einer künftigen internationalen Luftfahrt in einer Junkers W 33 vom 18.9.–18.10.1928 von Berlin nach Tokio führte.“[1]

Japan

Unmittelbar nach seiner Rückkehr von dem erfolgreichen Nordatlantikflug wollte von Hünefeld den Flugschein erwerben, um bei seinem nächsten Projekt, einem Flug nach Japan, auch selbst am Steuer seiner Maschine fliegen zu können, erhielt aber lediglich einen Zwischenschein zur Berechtigung als Flugzeugführer. Trotz Krankheit trat er den Flug nach Tokio am 18. September 1928 an. Insgesamt wurden bis zum 18. Oktober 1928 14.250 km Flugstrecke zurückgelegt. Die Besatzung bestand aus von Hünefeld, dem Chefpiloten der schwedischen Junkerswerke, K. G. Lindner, sowie dem Monteur Paul Lengerich. Die Maschine war die „Europa“ (D 1198), eine Junkers W 33, die Schwestermaschine der „Bremen“, die 1928 den Atlantik überquert hatte.

Pazifiküberquerung

Es war zudem auch eine Pazifiküberquerung geplant gewesen. Diese kam aber wegen Verzögerungen des Fernostfluges, für den Hünefeld die Indienroute wählte, nicht mehr zustande.

Tod

Freiherr von Hünefeld starb bald nach seiner Rückkehr ins Deutsche Reich im Anschluß an eine Operation an den Folgen seines Magenleidens.

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

  • Verwundetenabzeichen (1918)
  • Distinguished Flying Cross (Vereinigte Staaten)
  • Verleihung der höchsten japanischen Fliegerauszeichnung
  • Auf zehn von Bernhard Hoetger 1934 geschaffenen Bildtafeln am Haus des Glockenspiels in der Bremer Böttcherstraße werden die frühen Ozeanbezwinger dargestellt, darunter auf einer der drehbaren Holztafeln Hauptmann Hermann Köhl, Oberst James C. Fitzmaurice und Freiherr von Hünefeld.

Werke (Auswahl)

Siehe auch

Literatur

  • Friedrich Walter:
    • Trutz Tod! Des jungen Hünefeld Werden und Weg, Ernte Verlag G.m.b.H. Potsdam 1931
    • Hünefeld – Ein Leben der Tat, Ernte Verlag G.m.b.H. Potsdam 1931
  • Ewald Kimenkowski: Wir von der „Bremen“, Dr. h.c. Hermann Köhl, James Fitzmaurice, E.G. Freiherr von Hünefeld. Die Geschichte des ersten Fluges über den Atlantischen Ozean von Ost nach West, 1928

Verweise

Filmbeitrag

Fußnoten