Ziegenbein, Leopold
Leopold Ziegenbein ( 16. November 1874 in Celle; 21. Juni 1950 in Nordholz) war ein deutscher Kapitän beim Norddeutschen Lloyd, der mit der legendären „Bremen“ das Blaue Band errang.
Leben
Bereits im Alter von 16 Jahren fuhr er zur See und besuchte dann von 1895 bis 1896 die Navigationsschule in Geestemünde, um das Steuermannspatent zu erwerben. Nach seiner Militärzeit und zwei Jahren als Steuermann auf der Viermastbark „Nomia“ kehrte er Anfang 1900 an die Navigationsschule zurück, um das Kapitänspatent zu machen. Anschließend fuhr er unter anderem auf der „Kronprinzessin Cecilie“. Kurz nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges übernahm er das Kommando über die „Brandenburg“ und war danach von 1929 bis 1936 Kapitän der „Bremen“, die bereits während der Jungfernfahrt das „Blaue Band“ der schnellsten Atlantiküberquerung errang. Von der Mole des französischen Cherbourg bis zum Ambrose-Feuerschiff vor Neu York brauchte die „Bremen“ insgesamt 4 Tage, 17 Stunden und 42 Minuten bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 27,72 Knoten, also schnell genug, um der englischen „Mauretania“ der „Cunard Line“ nach 20 Jahren das Blaue Band abzunehmen. Im Jahre 1933 wurde er zum Kommodore ernannt. Im Oktober 1936 ging er im Alter von 62 Jahren aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand. Sein Nachfolger wurde Kapitän Adolf Ahrens.[1]
Literatur
- Gertrud Becker-Ferber: Acht Glas - Kommodore Ziegenbein - Wesen und Wirken eines deutschen Seemanns, Verlag Dietrich Reimer, Berlin 1940