Deflation

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Eine Deflation (lat.: Abschwellung) liegt vor, wenn der gesamtwirtschaftlichen Gütermenge entweder eine stetig sinkende umlaufende Geldmenge oder sinkende Güternachfrage gegenübersteht.


Ursachen der Deflation

Der Kapitalmarktzins erhöht sich immer um die angestiegene Inflation. Damit entgehen Investoren dem entstehenden Kaufkraftverlust.

Die Ursachen einer Deflation liegt in verschiedenen Gegebenheiten begründet. Die durchschaubarste Ursache stellt das Einziehen von Geld durch die Notenbank des Landes dar. Damit wird die verringernde Geldmenge im Verhältnis zur gleichbleibenden Warenmenge aufgewertet, was zu sinkenden Warenpreisen führt. Dies war z.B. währdend der Weltwirtschaftskrise des Jahres 1930 der Fall, als die Deutsche Reichsbank Geld einzog, um die Golddeckung der Reichsmark zu gewährleisten.

Häufig entsteht eine Deflation, indem dem Markt durch Horten von Geld, die Geldmenge entzogen wird. Dabei erhöht sich die Warenmenge nicht und es kommt ebenfalls nicht zu einer Geldmengenveringerung. Das heißt, der Erwerb neuer Waren nimmt durch das Horten des Geldes durch die Bevölkerung ab und der Konsum wird eingeschränkt. Dieses Horten verursacht meist ein sogenanntes „Angstsparen", welches durch einen befürchteten Finanz- oder Wirtschaftskrach entsteht. Desweiteren tritt eine Deflation am Ende einer Inflation auf. Eine sog. Lohn-Preis-Sprirale kommt zum stocken. Die Inflationsrate steigt trotz des Eintretens einer Lohnstagnation. Die Bevölkerung wird indirekt durch den Kaufkraftverlust zum sparen gezwungen, was in einem Preisverfall resultiert. Ein weiterer Grund für eine Deflation erscheint als die raschere Zunahme der Warenmenge in Relation zur umlaufenden Geldmenge. Folglich wird das Geld wertvoller und die Warenpreise verfallen. Zudem wird eine Deflation durch das Einstellen einer inflationären Geldpolitk (z.B. übermäßige Ausweitung der umlaufendnen Geldmenge) hervorgerufen. Es kommt zu einer Umkehrung der Preisniveaus.

Eine Deflation entsteht z.B. durch hohe Einfuhr-Überschüsse, die mit dem Abfluß von Geldmitteln in das Ausland verbunden sind. Im ersteren Fall sind zwar viele Güter auf dem Markt, aber die Menschen haben nicht mehr das Geld, um die Waren zu kaufen; im letzteren Fall sind auf dem Markt mehr Waren und Güter vorhanden, als benötigt werden, das Angebot ist größer als die Nachfrage. Die Preise für Waren und Dienstleistungen gehen somit permanent zurück und das Preisniveau sinkt kontinuierlich. Die Banken vergeben ihre Kredite nun nur noch zu sehr hohen Zinsen, da sich die Verleihung des ohnehin stetig an Wert gewinnenden Geldes ansonsten nicht lohnt. In einer solchen Situation besteht nicht die Möglichkeit, die Geldmenge zu inflationieren, da die Kreditinstitute anstattdessen in die Kapitalmärkte investieren, um der Kreditvergabe zu Niedrigzinsen entgegenwirken zu können. Folglich kommt keine erhöhte Geldmenge in Umlauf (zum Vebraucher/Konsumenten), womit eine Inflation verhindert wird. Naturgemäß ist Deflation vor allem in erfolgreichen, d.h. produktiven Wirtschaften, ihr Gegenteil, die Inflation, hingegen vor allem in maroden Wirtschaften anzutreffen; dem entsprechend ist die Tendenz leistungsfähiger Völker, Staaten und Nationen zur Deflation einerseits, nicht oder verhältnismäßig weniger leistungsfähiger zur Inflation andererseits.

Eine Deflation muß sich allerdings nicht immer komplett auf alle Waren und Dienstleistungen einer Volkswirtschaft beziehen, sondern kann auch nur teilweise auftreten und bestimmte Branchen betreffen. In diesem Fall spricht man von einer Teildeflation.

Neuere Geschichte

Die letzte große weltweit wirksame Deflation gab es während der Weltwirtschaftskrise. Zwischen 1929 und 1933 gingen in den VSA die Preise um 24 Prozent zurück, in Deutschland um 23 Prozent. In Deutschland konnte die Deflation nach dem Wahlsieg der NSDAP 1933 durch flankierende wirtschaftspolitische Maßnahmen gestoppt werden. Im Gegensatz dazu scheiterte das New Deal-Programm in den VSA. Damals hielt der VS-amerikanische Wirtschaftswissenschaftler Alvin Hansen eine Rede vor der „American Economic Association“ und warnte vor einer „säkularen Stagnation“. Damit beschrieb er genau die Situation, in der der natürliche Zins stark negativ ist. Hansens pessimistische Vorhersage trat allerdings nicht ein. Der Grund war ein damals unerwartetes Konjunkturprogramm auf Seiten der VSA-Regierung: Der Eintritt in den Zweiten Weltkrieg gegen Deutschland und die anschließende vollständige Ausplünderung der deutschen Wirtschaft.

Deflation am Beispiel Japans

Im Zeitraum 2008-2015 lag der Leitzins in Japan konstant bei 0,1%. Und 2016-2020 bei -0,1%

Am 22. September des Jahres 1985 fand im Neu-Yorker Plaza-Hotel eine Konferenz zwischen den G5-Staaten (USA, Japan, Großbritannien, Kanada und als nicht-staatlicher Vertreter die Bundesrepublik Deutschland) statt. Bei diesem Treffen kam es zu dem Übereinkommen, daß Japan den Yen im Verhältnis zum US-Dollar in den folgenden Jahren aufwerten wird, somit der US-Dollar abgewertertet wird. Das führte, wie erwünscht, zur Steigerung der Exportquote der USA, was das stark angewachsene Handelsbilanzdefizit ausgleichen sollte. Das hat den Hintergrund, daß ausländische Käufer mit einer höher bewerteten Währung weniger Währungseinheiten ihrer eigenen Währung aufwenden müßen, um entsprechende Waren aus dem Schwachwährungsland zu erwerben. Folglich kommt es erhöhten Nachfrage an Waren aus dem Schwachwährungsland.

Nun kam es dazu, daß sich der Kurs des Yen innerhalb von zwei Jahren verdoppelte und die Exporte Japans einbrachen. Die Nachfrage an japanischen Waren sank. Die japanische Zentralbank reagierte nun damit, den Leitzins von 5% auf 2,5% herabzusetzten, um durch eine erhöhte Kreditaufnahme die Einbußen des Wirtschaftseinbruchs auszugleichen. Die Kreditnehmer investierten allerings die Kredite nicht in eine erhöhte Produktion, sondern in die Immobilien- und Aktienmärkte, woraus ein Ansteigen der Immbobilien- und Aktienblase zu verzeichnen war. [1] Zwischen den Jahren 1956 und 1986 waren die Immobilienpreise bereits um fünf tausend Prozent angestiegen.[2] Gleichermaßen wuchsen die Aktienpreise seit den achtziger Jahren in gleicher Höhe der Gewinne der Unternehmen. Das Areal des Kaiserpalastes in Tokio mit einer Fläche von 110.000 Quadratmetern wurde in diesem Zeitraum mit dem gleichen Wert des US-amerikanischen Bundesstaates Kalifornien bewertet, welcher einer Fläche von 423.970 Quadratkilometer aufweist.[3]


Durch eine hohe Bewertung der Immobilien, welche durch die Kreditaufnahme zu vergünstgten Zinsen noch höhere Ausmaße annahm, stieg die Bewertung der Unternehmen an der Börse, da durch die Aufwertung der Immobilienpreise und dem Zuwachs des Immbobilienbestands als Vermögenswert, die Unternehmen wiederum neue Sicherheiten bieten konnten. Durch einen Zinsanstieg im Herbst 1989 konnten viele Unternehmen die Kredite nicht mehr bedienen, was zu Zwangsversteigerungen führte. Die Immobilien -und Aktienpreise kamen durch die Zwangsverkäufe unter Druck und die Banken mußten massenweise Kredite abschreiben, die zehn Prozent der Wirtschaftsleistung Japans entsprachen. Die Banken wurden nur durch Verwendung der Steuereinnahmen vor dem Konkurs bewahrt. All das führte zur Verunsicherung der japanischen Konsumenten und folglich zum sog. „Angstsparen", welches bis zum heutigen Tage sich im Konsumverhalten des japanischen Volkes äußert. Die Japanische Notenbank senkte den Leitzins von über sechs Prozent im Jahre 1990 auf 0,5 Prozent im Jahre 1995.[4]Im Jahre 1992 und darauffolgenden Jahren kam es immer wieder zu versuchten Konjunkturprogrammen seitens der japanischen Regierung, welche erfolglos blieben und nur die Staatsverschuldung von 336 Billionen Yen im Jahre 1990 ( ca. 2,5 Billionen Euro bzw. 3 Billionen US-Dollar) auf 1.381 Billionen Yen im Jahre 2020 (ca. 10,4 Billionen Euro bzw. 12,7 Billionen US-Dollar) erhöhte.[5]

Verweise

Fußnoten

  1. Günter Hannich:Megacrash - Die große Enteignung kommt, 2. Auflage Januar 2019, Koppverlag, S.113f.
  2. Statistiken zur japanischen Lage
  3. Günter Hannich:Megacrash - Die große Enteignung kommt, 2. Auflage Januar 2019, Koppverlag, S.99
  4. Günter Hannich:Megacrash - Die große Enteignung kommt, 2. Auflage Januar 2019, Koppverlag, S.100
  5. Staatsverschuldung Japans