Klintzsch, Hans Ulrich

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Hans Ulrich Klintzsch, Stoßtrupp „Adolf Hitler“

Julius Johann „Hans“ Ulrich Klintzsch, z. T. auch Klintsch (Lebensrune.png 4. November 1898 in Lübbenau/Spreewald; Todesrune.png 17. August 1959), war ein deutscher Offizier der Kaiserlichen Marine, der Freikorps, der SA und der Wehrmacht, zuletzt Oberst der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg.

Leben

Erster Weltkrieg

Als die Engländer 1918 während des Ersten Weltkrieges Zeebrügge angriffen, jagte Leutnant zur See Klintzsch, Sohn eines Oberpfarrers, von seinem Torpedoboot dem britischen Kreuzer auf kaum 100 m Entfernung die 10,5-cm-Granaten in den Bauch.

Zwischenkriegszeit

Nach dem Krieg trat er der Marine-Brigade „Ehrhardt“ bei. Leutnant zur See a. D. Klintzsch war anschließend Mitglied der Organisation Consul, studierte in München und übernahm die militärische Führung der einstigen „Turn- und Sportabteilung der N.S.D.A.P.“ (Vorläufer der SA) und brachte erhebliche Geldmittel auf, die, wie später durch Wilhelm Canaris bekannt wurde, von der Führung der Reichsmarine kam. U  a. finanzierte Klintzsch seinen mittellosen Freund Emil Maurice, so daß dieser seine ganze Kraft dem Aufbau der SA widmen konnte. Seit November 1920 war er Führer der „Stabswache der NSDAP“ (Vorläufer des Stoßtrupps „Adolf Hitler“), die für den persönlichen Schutz der Parteiführung zuständig war, während die „Saalschutz-Abteilung“ für die Sicherheit bei den Veranstaltungen sorgte.

Am 20. Juli 1921 trat er in die NSDAP ein (Mitgliedsnr. 3.603), wurde Ausbilder bei der „Turn- und Sportabteilung“ und ab dem 3. August 1921 „Organisationsleiter“ in der NSDAP (bis Mai 1923). Im September 1921 wurde er im Zusammenhang mit dem Erzberger-Mord vorübergehend verhaftet.

Klintzsch wurde selbst erster eigentlicher „Oberster SA-Führer“ der seit November 1921 offiziell „Sturmabteilung“ lautenden Organisation. Beim Deutschen Tag in Coburg 1922 war Klintzsch auf Befehl Hitlers maßgeblich dafür verantwortlich, die Marschkolonnen am 14. Oktober 1922 aufzustellen, die nach Coburg zogen, um dem kommunistischen Terror ein Ende zu machen. Klintzsches Männer bewährten sich im Straßenkampf, der bis in die Nacht andauerte. Der Marsch auf die Veste Coburg war ein voller Erfolg, auch der Saalschutz für den Veranstaltungsort Hofbräuhaus dominierte den Gegner. Für den 15. Oktober drohten die Kommunisten, auf dem großen Marktplatz 10.000 Arbeiter zu versammeln, die Hitler aus der Stadt werfen würden. Am Mittag des Tages befahl Hitler Klintzsch, die Männer aufstellen zu lassen. Erneut marschierte die SA gegen den Feind. Auf dem Marktplatz angekommen, waren nur wenige Kommunisten und Sozialdemokraten erschienen, die beim Anblick der SA die Flucht ergriffen.

Klintzsch blieb bis zum 11. Mai 1923 Oberster SA-Führer und kehrte dann als Bataillonsführer zur Marine-Brigade „Ehrhardt“ zurück, die zwar, wie die OC, verboten war, aber als Bund Wiking, wo er später Führer wurde, weiter agierte.

Ab 1924 war er in einem Zivilberuf beschäftigt und lebte fortan nur noch unter dem Namen Ulrich Klintzsch.

Drittes Reich

Von 1936 bis 31. Oktober 1939 war er im Range eines Majors der Luftwaffe Kommandeur der Blindflugschule 1/Flugzeugführerschule FFS B 31 in Brandis. Ob er selbst Flugzeugführer war, bleibt unsicher, ist aber anzunehmen.

Zweiter Weltkrieg

Im November 1939 wurde Klintzsch in das RLM kommandiert (L.In. 12). Im August 1940 wurde er Kommandeur der Seenotgruppe der Luftwaffe (bis Juni 1941, u. a. beim Unternehmen „Adlerangriff“ eingesetzt). Am 5. Juni 1941 wurde er zum Seenotdienstführer West ernannt, am 1. Dezember 1942 als Oberstleutnant dann zum Inspekteur des Seenotdienstes (L.In.16)/Gen.St.d.Lw. (bis 29. August 1944), wobei er ab dem 23. Januar 1943 gleichzeitig Chef der Luftwaffeninspektion 16 (Seenotwesen) war. Am 1. Februar 1943 wurde er zum Oberst befördert und am 1. März 1945 noch zum Fliegerführer 6 (Luftflotte 6) ernannt. Im April 1945 verlegte der Stab nach Värlöse und wurde dort dem Luftwaffenkommando Nordost unterstellt, um mit der Heeresgruppe Weichsel zusammenzuarbeiten, die jedoch dem Oberbefehlshaber der Luftwaffe unterstellt war. Wann und wo Oberst Klintzsch in Kriegsgefangenschaft geriet, ist unbekannt.

Tod

Oberst a. D. Johann „Hans“ Ulrich Klintzsch starb 1959 während der Hochzeit seines Sohnes Fridthjof.

Auszeichnungen (Auszug)