Winterhilfswerk des deutschen Volkes
Das Winter-Hilfswerk des Deutschen Volkes (kurz Winterhilfswerk, abg. WHW; ab 1939 Kriegs-Winterhilfswerk, abg. KWHW) war eine am 13. September 1933 im Auftrag Hitlers geschaffene soziale Hilfsaktion, die im „Kampf gegen Hunger und Kälte“ neben den Fürsorgemaßnahmen von Staat und Gemeinde eine zusätzliche wirtschaftliche Hilfe für bedürftige Bürger (z. B. Erwerbslose und Kleinrentner) darstellte. Das WHW war Ausdruck des deutschen Sozialismus und der „nationalen Solidarität“.
Inhaltsverzeichnis
Winterhilfswerk 1933/34
Die ausgegebenen Plaketten von Oktober 1933 bis März 1934:
Gesetz über das Winterhilfswerk des Deutschen Volkes
Das am 1. Dezember 1936 durch die Reichsregierung beschlossene Gesetz sorgte für die Rechtsfähigkeit des WHW als Stiftung des bürgerlichen Rechts. Für die Verfassung des WHW war der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda verantwortlich. Er schlug den Reichsbeauftragten für das Winterhilfswerk vor. Der § 2 bestimmte Berlin als Sitz.
Kriegswinterhilfswerk
Das siebte Winterhilfswerk des deutschen Volkes wurde im Jahre 1939 von Adolf Hitler unter anderen Umständen eröffnet. Es unterschied sich diesmal grundsätzlich von allen ihm vorangegangenen Winterhilfswerken. Die bisherigen wurden im Frieden, ab 1939 wurde es im Kriege durchgeführt; daher nannte man es ab sofort „Kriegswinterhilfswerk“, auch Kriegs-Winter-Hilfswerk. Es hatte dem Krieg entsprechende besondere Aufgaben zu erfüllen, die seien Friedensaufgaben gegenüber nicht etwa geringer, sondern ungleich viel größer, umfassender und ernster geworden. Der Krieg stellte nicht nur die kämpfende Front, sondern auch die kämpfende Heimat vor zwingende Pflichten.
Die bisherigen Winterhilfswerke waren demonstrative Zeichen der sozialen Solidarität des deutschen Volkes. Das Winterhilfswerk 1938/39 hatte eine Gesamtleistung von 535,2 Millionen Reichsmark (RM) aufzuweisen, gegenüber 417,1 Millionen im vorangegangenen Jahre. Damit ergibt sich ein Gesamtertrag sämtlicher bisher innerhalb sechs Jahren vom nationalsozialistischen Staat und der nationalsozialistischen Bewegung durchgeführten Winterhilfswerke in Höhe von fast 2,5 Milliarden RM.
Allerdings hat sich im Laufe des Jahres 1939 ein grundsätzlicher Wandel in der Verteilung der Erträgnisse des Winterhilfswerkes als notwendig und zweckmäßig erwiesen. Die ersten Winterhilfswerke, unter den besonders schwierigen Verhältnissen der damaligen Untergangszeit durchgeführt, waren im wesentlichen ein Kampf gegen die materielle Not eines großen Teils des deutschen Volkes. 1939 war das Winterhilfswerk im wesentlichen darauf ausgerichtet und dazu bestimmt, der Not vorzubeugen. Das WHW hatte 1938 Sachspenden in Höhe von 270 Millionen RM, gegen 28,7 Millionen im vorangegangenen Winterhilfswerk, aufzuweisen. Hier war ein natürlicher Rückgang zu verzeichnen, so haben die Anwendungen für soziale Maßnahmen vorbeugenden Charakters demgegenüber einen rapiden Aufschwung genommen. Aus Mitteln des Winterhilfswerkes wurden 1938 265,3 Millionen für diesen Zweck aufgebracht, gegen nur 113.7 Millionen im Jahr vorher.
Im einzelnen wurden für das Hilfswerk im Jahre 1939 „Mutter und Kind“ 179,5 Millionen, gegen 78,5 Millionen im Vorjahr aufgewendet, dazu für den Reichsmütterdienst 9 Millionen, für die Gesundheitsfürsorge 16,5 Millionen, für das Rote Kreuz 3 Million, für die Sommerarbeit der HJ 2,5 Millionen, für die Hitlerfreiplatzspende 1,5 Millionen und für sonstige vorbeugende soziale Zwecke etwa 5 Millionen. Auf die Gebiete der nationalsozialistischen Fürsorge hatte das Winterhilfswerk 1938 besonders große Leistung aufzuweisen. Für das Sudetenland allein wurden 42,75 Millionen und für das Protektorat Böhmen und Mähren 5,5 Millionen aufgewandt.
Charakteristisch ist die allmählich absinkende Zahl der Betreuten des Winterhilfswerkes, die von 253 Betreuten pro 1.000 Einwohner im Jahre 1933/34 auf 104 Betreute pro 1.000 Einwohner im Jahre 38/39 gefallen, wobei man noch den starken Zuwachs an Betreuungsbedürftigen aus der Ostmark und aus dem Sudetenland mit einbeziehen muß. Es war also im Altreich prozentual ein noch größerer Betreuungsrückgang festzustellen, als er in diesen Zahlen zum Ausdruck kommt. Eine Leistung sozialer Fürsorge und Hilfsbereitschaft stellte die imposante Anzahl der Mitarbeiter des Winterhilfswerkes dar. 1.185.145 Partei- und Volksgenossen hatten sich für diese Arbeit zur Verfügung gestellt, gegen über etwa 1 Million im Jahre 1938.
Die Eintopfspenden sind 1938 von 34 auf 50 Millionen gestiegen, die Reichsstraßensammlungen von 30 auf 48, Opfer von Gehalt und Lohn von 80 auf 104 und die Spenden von Auslandsdeutschen von 3 auf 3,4 Millionen, diesmal aber schon dabei der Zugang aus der Ostmark und dem Sudetenland eingeschlossen. Die Gesamthöhe des Winterhilfswerkes für die deutsche Ostmark umfaßte allein die Summe von 135,4 Millionen, die für das Sudetenland eine solche von 75,4 Millionen und die für Memelland eine solche von 1,5 Millionen.
Insgesamt also hat das deutsche Winterhilfswerk eine Summe von rund 220 Millionen RM für die Betreuung der durch die Befreiungspolitik Adolf Hitlers dem Reich zurückgewonnen deutschen Länder und Provinzen aufgewandt.
Allein die Kinderlandverschickung ergab in der Ostmark und im Sudetenland eine Leistung von 249.869 verschickten Kindern. Die Speisungen ergaben eine solche von 22,8 Million ausgegangenen Speisen, die Kartoffelmenge eine solche von 276.636 Doppelzentnern.
Das Winterhilfswerk 1939/40 ergab nun eine Unmenge von neuen und bisher noch nicht da gewesenen Aufgeben der sozialen Fürsorge. Es mußten deshalb die Arbeitsmethoden des Winterhilfswerkes den gegebenen Verhältnissen des Krieges im weitesten Umfange angepaßt werden.
Es sollten in dem Winterhilfswerk weniger Sachspenden zur Verteilung gelangen, als Wertgutscheine im Rahmen der Bezugscheinausgaben. Praktisch bekam jeder Betreute einen Teil der ihm zustehenden Waren vom Winterhilfswerk bezahlt. Es wurde also niemand bei der Belieferung bezugsscheinpflichtiger Waren benachteiligt oder bevorzugt. Der Eintopfsonntag sollte einen sogenannten Opfersonntag umgewandelt werden, da das Eintopfgericht im großen und ganzen sowieso die reguläre Nahrung des ganzen deutschen Volkes geworden war.
Eine Unmenge großer Aufgaben waren von der nationalsozialistischen Volkswohlfahrt bei der Betreuung der Volksdeutschen in den besetzten Gebieten im Osten zu leisten.
Sehr wichtige Sonderaufgaben hatte im Verlauf des Kriegswinterhilfswerkes 1939/40 das Hilfswerk „Mutter und Kind“ zu erfüllen. Es hatte die gesamte Versorgung von Mutter und Kind sicherzustellen und vor allem für einen vordringlichen Ausbau der Hilfe für werdende Mütter zu sorgen. Die Weiterführung der Müttererholungspflege war das Reich vor besondere Aufgaben gestellt. Es war verständlich, daß dabei die Frauen der Soldaten und erwerbstätigen Mütter besondere Berücksichtigung finden sollten.
Auch die Schaffung von Kindergärten war in zunehmendem Umfang eine Aufgabe dieses Kriegswinterhilfswerkes. Ihr Ziel war dabei die Schaffung so vieler Hilfskindergärten, daß die Versorgung der Kinder aller arbeitenden Mütter sichergestellt war. Es wurde eine Verdoppelung der Einrichtung der Volkswohlfahrt notwendig. Im Rahmen dieser Aufgaben lag die Durchführung einer ganztägigen Kinderspeisung für etwa einer Million deutscher Kinder.
Daneben galt die Errichtung von Kindergärten und die Kinderlandverschickung unter besonderer Bevorzugung der Kinder der zur Wehrmacht und zum Arbeitseinsatz einberufenen deutschen Volksgenossen als wichtige Maßnahme zur Gesundheitserhaltung des Nachwuchses. Es war also nicht so, daß das Winterhilfswerk im Kriege etwa eine geminderte Existenzberechtigung gehabt hätte. Wie hoch Adolf Hitler diese Arbeit schätzte, brachte er dadurch zum Ausdruck, daß er in dieser Zeit auch selbst die Eröffnung dieses Kriegswinterhilfswerkes vornehmen wollte.
Eröffnung des WHW 1939/40
Am 10. Oktober 1939 war die Eröffnung des Winterhilfswerkes 1939/40. Schulter an Schulter neben den politischen Leitern, den Männern der SA und SS die Amtsträger sowie die vielen freiwilligen ehrenamtlichen Helfer und Helferinnen des WHW. Annähernd 20.000 festlich gestimmte Menschen waren versammelt, alle eine sich eng verbunden fühlende Gemeinschaft der Tat der selbstlosen Einsatzbereitschaft und des freudigen Opferwillens.
Die Besonderheit der Stunde fand auch in der Ausgestaltung des Sportpalastes ihren Ausdruck. „Kriegswinterhilfswerk 1939/40“. In großen weißen Lettern mahnte diese Inschrift von der Stirnseite der Kundgebung. Darunter grüßte auf weißem Sockel ein mächtiger Hoheitsadler, umrahmt von einer mit Goldbändern und Tannengirlanden begrenzten silbergrauen Tuchbespannung. Leuchtend hob sich davon das Rot des Hakenkreuzbanners ab. Auf der Ehrentribüne fanden sich inzwischen zahlreiche Mitglieder der Reichsregierung sowie andere führende Persönlichkeiten des Staates, der NSDAP und ihrer Gliederungen, der Wehrmacht und der Behörden ein.
Bald nach dem feierlichen Einmarsch der Fahnen und Standarten drängten von draußen Jubelrufe in den Saal. Adolf Hitler war eingetroffen und schritt die vor dem Sportpalast angetretene Ehrenkompanie des Infanterieregiments „Großdeutschland“ ab. Dichte Menschenmengen umsäumten in weitem Umkreis die Straße, um Hitler nichtendenwollende Ovationen darzubringen. Die 20.000 im Sportpalast kamen in Bewegung. Die Augen aller waren nach dem Haupteingang gerichtet. Die Flügeltüren öffneten sich. Adolf Hitler erschien, in seiner Begleitung der Stellvertreter des Führers, Reichsminister Rudolf Heß, Reichsminister Dr. Goebbels, der Reichsbeauftragte führt das WHW, Reichshauptamtsleiter Erich Hilgenfeldt, der stellvertretende Gauleiter Staatsrat Artur Görlitzer sowie die persönlichen und militärischen Adjutanten Hitlers. Die Arme flogen hoch. Die Menschen sprangen auf. Leuchtenden Auges grüßten sie Hitler. Die Heilrufe wurden zu einem einzigen Schrei der Freude. Durch ein Meer des Jubels und der Begeisterung schritt Adolf Hitler.
Mit dem Gruß an Hitler eröffnete der stellvertretende Gauleiter Artur Görlitzer die Kundgebung. Anschließend ergriff Reichsminister Dr. Goebbels, mit lauten Heilrufen empfangen, das Wort zu dem großen Rechenschaftsbericht des Winterhilfswerkes 1938/39. Seine Ausführungen - besonders als er das stolze Gesamtergebnis der bisherigen Winterhilfswerke in Höhe von 2,5 Milliarden Reichsmark verkündete – wurden immer wieder durch stürmische Beifallkundgebung unterbrochen. Adolf Hitler trat dann an das Rednerpodium im Berliner Sportpalast. Im gleichen Augenblick erhoben sich die 20.000 Menschen von den Plätzen, im gleichen Augenblick war Adolf Hitler wieder von einem Orkan der Begeisterung umbrandet. Heil. Heil. Heil. Heil. Die Jubelrufe wollten nicht enden. Dann plötzlich tiefe Stille atemloser Spannung. Adolf Hitler sprach und die 20.000 standen nun völlig in Banne seiner Worte. Sie hingen an seinem Munde.
Ansprache
Deutsche Volksgenossen und -genossinnen!
Das Winterhilfswerk gehört zu jenen nationalsozialistischen Einrichtungen, die heute schon als etwas fast Selbstverständliches angesehen werden. Man hat sich schon so daran gewöhnt, daß durch diese Hilfstätigkeit viele Sorgen der öffentlichen Wohlfahrtspflege übernommen werden, daß viele Einrichtungen des Staates, der Länder und der Gemeinden dadurch entlastet werden. Und auch der Volksgenosse selbst hat sich schon allmählich mehr oder weniger willig daran gewöhnt, für dieses Werk seinen Beitrag zu leisten; die große Masse willig, ein ganz verschwindender Bruchteil vielleicht oft auch nur, um dem üblen Ansehen zu entgehen. Aber das ist ja auch gleichgültig, weshalb einer gibt, entscheidend ist, daß er gibt.
Der Gedanke dieser Einrichtung war, zur völkischen Selbsthilfe aufzurufen. Es wären uns ja auch andere Wege offen geblieben. Statt des Appells an die Opferfreudigkeit des Volkes hätte es ja auch den Appell an den Steuerzahler gegeben.
Wir haben bewußt und mit Überlegung diesen Weg einst nicht besehritten, denn wir wollten ja gerade das deutsche Volk erziehen, das Wesen der Gemeinschaft im gemeinsamen Opfer auch zu begreifen, die Pflichten, die die Gemeinschaft auferlegt, zu erkennen und diesen Pflichten zu genügen, und zwar ohne daß der Steuereinheber dahintersteht, sondern aus freiem Willen heraus.
Wir wollten aber auch dem einzelnen durch den Appell, der ja damit notwendigerweise verbunden ist, einen dauernden Einblick geben in die wirkliche Notlage vieler Volksgenossen. Es sollte erreicht werden, daß durch das andauernde Aufmerksammachen, das mit den Sammlungen verbunden ist, sich die einzelnen dessen bewußt bleiben, daß Glück und Wohlleben nicht allen Volksgenossen zuteil geworden ist und wohl auch zuteil werden kann, daß es unendlich viel zu helfen gibt, daß unendlich viel geholfen werden muß.
Endlich aber hat diese Organisation auch eine gigantische Armee von Helfern selbst mobilisiert, die ihrerseits ebenfalls einen Einblick gewinnen in die Notlage großer Kreise unseres Volkes und aber auch in die Möglichkeiten, dieser Notlage zu begegnen.
Not ist nun zu allen Zeiten vorhanden gewesen. Sie ist vielleicht überhaupt ein relativer Begriff. Ich habe jetzt erst vor wenigen Tagen noch Gebiete gesehen, in denen der Durchschnitt des Lebens weit unter dem liegt, was bei uns in Deutschland als tiefste Not angesehen werden würde. Wie gut es an sich unserem Volke dank unserer großen Gemeinschaftsarbeit geht, das wissen vielleicht diejenigen am wenigsten, die nicht die Möglichkeit besitzen, den Blick über diese Gemeinschaft hinaus werfen zu können. Eines ist sicher: Not hat es immer gegeben, und Not gibt es auch jetzt und wird es immer geben. Sie ist relativ zu werten. Und zu allen Zeiten besitzen die Menschen die Verpflichtung, diese Not zu steuern, ihr entgegenzutreten, sie zu lindern und damit zu helfen. Die Freiwilligkeit des Opfers gibt dabei die Möglichkeit, daß der einzelne sich selbst besser einschätzt, als dies irgendein staatlicher Eingriff tun könnte. Es bleibt ja dem einzelnen nun überlassen, seine Verpflichtung der Allgemeinheit gegenüber selbst einzuschätzen und dann aber auch zu erfüllen.
Wir haben sehr vieles im Zusammenhang mit dieser großen sozialen Einrichtung geschaffen: den Eintopfsonntag, den Tag der nationalen Solidarität usw. Alles irgendwie auch ein Mittel zu einem anderen Zweck, nämlich zu dem Zweck, im deutschen Volk manches Mal ganz scharf das Bewußtsein der Zusammengehörigkeit zu erwecken, Klassenunterschiede wegzuwischen. Wir sind der Überzeugung, daß das nicht alles auf einmal gelingen kann. Aber wenn wir die Ergebnisse dieser ganzen sozialen Erziehung in den letzten Jahren überblicken, dann kann niemand bestreiten, daß der eingeschlagene Weg nicht nur erfolgreich eingeschlagen wurde, sondern daß er auch richtig war. Wir haben so große soziale Erfolge erzielt, daß wir vielleicht geradezu darin mit einen Grund sehen können für eine gewisse Mißgunst einer anderen Welt, die erschreckt ist von dem Gedanken, die sozialistischen nationalen Prinzipien unseres Reiches könnten werbend über unsere Grenzen hinaus wirken und vielleicht auch in anderen Ländern das Gewissen in dieser Hinsicht wachrütteln.
Wenn manches Mal die Tätigkeit unserer Sammler für den Angegangenen vielleicht etwas unbequem zu sein schien, dann darf kein Angegangener vergessen, wie unbequem doch demgegenüber die Tätigkeit des Sammlers ist und wieviel erträglicher es ist, vielleicht zwei- oder dreimal belästigt zu werden mit der Bitte, etwas zu geben, als vielleicht tausendmal abgewiesen zu werden auf seine Bitte, etwas zu erhalten. Im einen Fall eine kleine Unbequemlichkeit, im anderen Fall das fortgesetzte Opfern zahlreicher freier Stunden im Dienste der Volksgemeinschaft.
Nun hat das Schicksal uns gezwungen, zum Schutze des Reiches zur Waffe zu greifen. In wenigen Wochen ist der Staat, der am frechsten glaubte, die deutschen Interessen bedrohen zu können, niedergeschlagen worden, dank einer geschichtlich einmaligen militärischen Leistung, dank dem tapferen Heidentum unserer Soldaten, dank unserer glänzenden Führung. Was die Zukunft bringt, das wissen wir nicht. Nur über eines sind wir uns im klaren: Keine Macht der Weit wird dieses Deutschland noch einmal niederzwingen können! Sie werden uns weder militärisch besiegen, noch werden sie uns wirtschaftlich vernichten, noch werden sie uns seelisch zermürben. Sie werden unter keinen Umständen mehr irgendeine deutsche Kapitulation erleben!
Ich habe unserer Bereitwilligkeit zum Frieden Ausdruck gegeben. Deutschland hat gegen die westlichen Gegner überhaupt keinen Kriegsgrund. Diese haben den Krieg für lächerliche Zwecke vom Zaune gebrochen. Deutschland ist aber entschlossen, für den Fall der Ablehnung dieser Bereitwilligkeit unsererseits dann den Kampf aufzunehmen und ihn dann durchzufechten, so oder so. Uns wird weder der Schrecken des Augenblicks noch die Proklamierung der Dauer dieses Kampfes müde oder gar verzagt machen können. Vor uns steht ein ewiges Leben unseres Volkes. Wie lange die Zeit auch währen mag, um diesem Leben zum Durchbruch zu verhelfen, es kann uns nicht erschüttern, es kann uns nicht bestürzen, es kann uns auf keinen Fall zur Verzweiflung bringen, im Gegenteil: Was die andere Welt auch will, mag sie erhalten!
Ich habe einst einen sehr schweren Weg eingeschlagen, um Deutschland aus der durch den Versailler Vertrag bedingten Vernichtung wieder emporzuführen. Seitdem sind jetzt gerade 20 Jahre vergangen. Das Reich steht mächtiger da als je zuvor. Der Weg vor uns kann nicht schwerer sein, als der Weg hinter uns war. Wenn wir nie verzagten, den Weg von einst nach heute zu gehen, dann werden wir noch viel weniger verzagen, den Weg von jetzt in die Zukunft zu besehreiten. Gerade in diesem Weg und in der Befolgung dieses Weges werden wir bestärkt durch die nunmehr errungene Gemeinschaft des deutschen Volkes. Und die Zeit, die nun vor uns steht, wird dann erst recht mithelfen, die nationalsozialistische Volksglemeinschaft zu verstärken, zu vertiefen. Sie wird den Prozeß dieser Volkswerdung, dieser sozialen Volkswerdung nur beschleunigen. Der Kriegswinter, der uns bevorsteht, wird dann uns erst recht bereit finden, alle Opfer zu bringen, die notwendig sind, um unserem Volk diesen Daseinskampf zu erleichtern. Das Kriegswinterhilfswerk wird damit zugleich zu einem Hilfswerk für das Rote Kreuz, denn das Rote Kreuz wird dieses Mal nicht für sich sammeln, sondern es ist ein Bestandteil des Winterhilfswerks. Und das Winterhilfswerk wird von sich aus auch das Rote Kreuz mit seinen Zuwendungen betreuen.
Wenn ich dieses Wort nur ausspreche, dann wird uns allen sofort bewußt, wie klein die Opfer sind, die vom einzelnen gefordert werden, gemessen an den Opfern, die viele unserer Volkgenossen an der Front zu bringen hatten und, wenn es dem bösen Willen unserer Gegner gefällt, in der Zukunft werden bringen müssen. Es denke daher von jetzt ab keiner an die Größe seines Opfers, sondern es denke jeder nur an die Größe unseres gemeinsamen Opfers und an die Größe des Opfers derjenigen, die sich für ihr Volk hingeben mußten, hingeben müssen und hingegeben haben. Diesem Opfer gegenüber sind alle Opfer zu Hause gar nichts. Sie können aber mithelfen, in unserem Volk das Bewußtsein der unlösbaren Gemeinschaft zu verstärken. Und das ist das Entscheidende. So oder so muß aus dem großen Ringen des nationalsozialistischen Deutschlands um die Freiheit unseres Volkes und um seine Zukunft zugleich auch ein neuer Volkskörper hervorgehen, eine neue stärkere Gemeinschaft. Und die kommende Zeit kann nur mithelfen, diese Gemeinschaft zu schaffen und zu festigen.
Es muß daher in diesem Kriegswinterhilfswerk alles übertroffen werden, was bisher Ähnliches geleistet wurde. Es wird dies vielleicht auch eine Antwort an die Dummheit einer übrigen Welt sein, die glaubt, das deutsche Volk innerlich auflösen zu können. Wir wollen ihnen zeigen, was diese blöden Versuche für eine Wirkung ausüben. Wir wollen ihnen zeigen, wie durch sie das deutsche Volk immer fester und härter zueinander gebracht und geschmiedet wird. Wir wollen ihnen damit vielleicht auch am besten die Hoffnungen austreiben, die Hoffnungen, die darin bestehen, zu meinen, man könne in die innere deutsche Verfassung hineinreden, so wie es irgendeinem da draußen beliebt. Wir wollen ihnen Respekt beibringen vor der inneren Verfassung anderer Völker.
Was wir als Gemeinschaft erdulden müssen – dessen kann die Welt überzeugt sein –, das werden wir ertragen. Hoffentlich können andere es genau so ertragen, wie wir es ertragen werden!
Es wird jetzt erst recht die Zeit kommen, in der der Nationalsozialismus seine ganze volksgestaltende, volksbildende und volkstragende Kraft entwickeln wird. Aus dem Kriege sind wir gekommen einst, aus dem Kriege ist unsere Gedankenwelt entstanden, und im Kriege wird sie sich, wenn nötig, jetzt bewähren. Die Entscheidung darüber liegt ja nun nicht mehr bei uns, sondern bei der anderen Welt. Bei uns liegt nur der grimmige Entschluß, die Entscheidung so oder so auf uns zu nehmen und dann allerdings durchzukämpfen bis zur letzten Konsequenz.
So muß gerade das Kriegswinterhilfswerk mithelfen, die deutsche Volksgemeinschaft härter denn je zu machen; eine Gemeinschaft für den Kampf, eine Gemeinschaft um den Sieg und am Ende dann um den Frieden.
Je entschlossener und je härter wir alle die Opfer auf uns nehmen, die dieser Krieg mit sich bringen mag, um so sicherer werden wir den Frieden erringen, den unser Volk benötigt. Denn einmal, das ist auch meine Überzeugung, muß die Zeit der Unsicherheit ein Ende nehmen. Es muß möglich sein, daß auch das deutsche Volk, ohne von anderen fortgesetzt belästigt zu werden, innerhalb seines Lehensraumes sein Leben nach seinem Wunsch, seinem Willen und nach seinen Meinungen gestaltet und daß auch das deutsche Volk jenen Anteil an den Gütern der Welt erhält, den es auf Grund seiner Zahl und seines Wertes beanspruchen kann und beansprucht und beanspruchen wird.
In diesem Sinne eröffne ich das Kriegswinterhilfswerk 1939/40, bitte die Helfer, sich dafür einzuseten, so wie ich das deutsche Volk bitte, sich seiner Helden würdig zu erweisen auch in der Heimat und das wiedergutzumachen, was die Heimat in den Jahren 1914–1918 am deutschen Volk gesündigt hat.
Die holländische Presse unterstreicht Deutschlands Entschlossenheit
Die holländische Presse brachte die Rede Adolf Hitlers zur Eröffnung des Kriegswinterhilfswerks 1939/1940 in besonderer Aufmachung. „Telegraaf“ hob in der Überschrift hervor, daß Deutschland zum Frieden bereit, aber zum Kampf vorbereitet sei. Die Entschlossenheit Deutschlands, die aus den Worten Adolf Hitlers sprach, den Kampf, falls die Friedensbereitschaft abgewiesen werde, mit aller Festigkeit durchzukämpfen, wurde besonders hervorgehoben.