1939: Der Krieg, der viele Väter hatte

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Buch

Buch Schultze-Rhonhof.jpg
Titel: 1939: Der Krieg, der viele Väter hatte.
Untertitel: Der lange Anlauf zum Zweiten Weltkrieg
Autor: Gerd Schultze-Rhonhof
Originalsprache: Deutsch
ISBN: 978-3789281174

Die Monographie „1939: Der Krieg, der viele Väter hatte. Der lange Anlauf zum Zweiten Weltkrieg“ ist ein geschichtliches Werk von Gerd Schultze-Rhonhof, in dem dieser die Ursachen des Zweiten Weltkrieges untersucht. Schultze-Rhonhof beleuchtet dabei – zum besseren Verständnis – zu Beginn seines Werkes die Beziehungen des 1871 neugegründeten Deutschen Reiches zu seinen Nachbarn, die Ursachen des Ersten Weltkrieges sowie die ungerechte Behandlung des Reiches nach dem Krieg. Er gelangt dabei zu der Auffassung, daß der Zweite Weltkrieg nicht das Resultat deutscher Eroberungsgelüste war, sondern neben dem Deutschen Reich auch Frankreich, Großbritannien und Polen massiv und nachweislich zu seinem Ausbruch beigetragen haben, es sich daher bei diesen Geschehnissen ingesamt um ein Versagen aller Beteiligten handelte.

Mit dem Buch setzte sich Schultze-Rhonhof starker Kritik aus, da seine sachliche Schilderung nicht mit der offiziell festgelegten Geschichte übereinstimmte. Man bezeichnete ihn unzutreffend als Geschichtsverfälscher. Ebenso wurde ihm vorgeworfen, den Nationalsozialismus zu „verharmlosen“. Es handelte sich dabei um einen interessengeleiteter Vorwurf, der einem Redeverbot in allen Fragen der Abwägung geschichtlicher Prozesse gleichkommt.

Hauptthese

In seinem Werk vertritt Schultze-Rhonhof die These, daß Adolf Hitler bis in den Herbst 1939 hinein keinen Krieg wollte.[1] Polen attestiert Schultze-Rhonhof mit der Ablehnung der deutschen Verhandlungsangebote eine Mitschuld am Ausbruch des Zweiten Weltkrieges. Ebenso tragen Großbritannien und Frankreich Verantwortung, weil sie sich blind hinter Polen gestellt haben und Polen in jedem Falle militärische Unterstützung garantierten.

In folgenden Punkten trägt Schultze-Rhonhof eine Gegentheorie zur Vorgeschichte des Zweiten Weltkrieges vor:[2]

  1. Hitler hatte nicht für einen Krieg im Osten rüsten lassen. Es fehlten Winterbekleidung, Logistik, Fernbomber und ähnliches mehr. Wenn er den Kampf um den „Lebensraum im Osten“ noch immer im Sinn gehabt hätte, hätte er entsprechende Maßnahmen getroffen.
  2. Im polnisch-tschechischen Streit September 1938 um die tschechische, aber weitgehend deutsch besiedelte und von Polen beanspruchte Stadt Oderberg hätte Hitler gegen das Votum des Auswärtigen Amts entschieden, Polen dürfe Oderberg annektieren. Folgendes Zitat Hitlers sei gefallen: „Wir können nicht um jede deutsche Stadt mit Polen streiten“. Wenn Hitler unter allen Umständen Krieg gewollt hätte, hätte er hier kaum nachgegeben.
  3. Der Ministerpräsident der gerade selbständig gewordenen Karpato-Ukraine, Woloschin, wollte sein Land unter die Schutzherrschaft des Deutschen Reiches stellen lassen. Adolf Hitler lehnte ab, obwohl er mit der Schutzherrschaft seinen „Fuß in der Tür“ der Ukraine gehabt hätte.
  4. Im Laufe des „Zollinspektorenstreits“ zwischen dem Freistaat Danzig und Polen stand es im August 1939 dicht vor einem Krieg. Hitler intervenierte und drängte den Senatspräsidenten von Danzig, für Entspannung zu sorgen und „die Angelegenheit nicht noch mehr zu vergiften“. Wenn Hitler unbedingt Krieg gewollt hätte, hätte er hier diese Chance leicht dazu nutzen können und nicht noch vier Wochen mit dem Schlag gegen Polen gewartet.
  5. Nachdem er den Nichtangriffspakt mit der Sowjetunion in der Tasche hatte, ließ er den schon angesetzten Angriffsbeginn der Wehrmacht dreimal verschieben, jedesmal mit der Begründung vor der Wehrmachtsführung: „Ich brauche noch Zeit zum Verhandeln“.
  6. Der sorgfältige Planer Hitler hatte kein wirkliches Konzept für die Eroberung eines „Lebensraums im Osten“. Aus Gesprächsaufzeichnungen geht hervor, daß Hitler während des Polenfeldzuges noch nicht wußte, was er nach einem Sieg mit Polen anfangen sollte.
  7. Hitler bot der englischen und der französischen Regierung nach dem siegreichen Polenfeldzug Frieden an. Zu diesem Angebot gehörte die Räumung Polens durch die Wehrmacht, bis auf Danzig und den „Korridor“.
  8. 1940 ließ Hitler in Absprache mit Stalin die in der Ukraine angesiedelten deutschen Bauern in den Warthegau umsiedeln. Wenn er zu dieser Zeit noch vorgehabt hätte, deutsche Bauern in der Ukraine anzusiedeln, hätte er nicht die deutschen Bauern aus der Ukraine „heim ins Reich“ geholt.
  9. Nach dem Frankreichfeldzug ließ Hitler die Panzer- und die Munitionsproduktion um ein Drittel zurückfahren.
  10. Nach dem Frankreichfeldzug ließ Hitler 35 deutsche Heeresdivisionen auflösen oder kadern.

Wenn er an eine Fortsetzung des Krieges gedacht hätte, hätte er diese Reduzierung unzweifelhaft nicht angeordnet.

Siehe auch:

Verweise

Fußnoten

  1. Vgl.: Der Krieg, der viele Väter hatte, S. 442–446.
  2. Hitlers „Kriegsabsichten“ 1939