Abdullah, Abdullah

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Dr. Abdullah Abdullah

Abdullah Abdullah (Lebensrune.png 5. September 1960 in Kabul, n. a. A. Kandahar) ist ein afghanischer Arzt und Politiker. Er war von 2001 bis 2006 Außenminister seines Landes.[1] Bei der Präsidentschaftswahl 2009 trat Abdullah als aussichtsreichster Oppositionskandidat an, verzichtete aber angesichts schwerer Wahlmanipulationen im ersten Wahlgang auf eine Stichwahl gegen Amtsinhaber Hamid Karzai.

Leben

Herkunft

Abdullah Abdullah (wie viele seiner afghanischen Landsleute hatte er keinen Nachnamen – erst Ende der 1990er Jahre verdoppelte er einfach seinen Namen) wurde am 5. September 1960 in Kabul oder Kandahar als Sohn von Gullam Mahyuddin und Siddiqa Mahyuddin geboren. Er wuchs im Panjshir-Tal, der Kernregion des vornehmlich von Tadschiken bewohnten Nordens und Nordostens Afghanistans, auf. Mit geschätzten 25 % bilden die Tadschiken nach den Paschtunen die zweitgrößte Volksgruppe des Landes.

Ausbildung

Abdullah studierte Medizin an der Universität von Kabul und promovierte 1983 zum Dr. med. Anschließend praktizierte er als Augenarzt in der afghanischen Hauptstadt.

Wirken

1985 ging er an ein Krankenhaus für afghanische Flüchtlinge in Peshawar, Pakistan. Zu dieser Zeit schloß er sich vermutlich auch den mohammedanischen Widerstandskämpfern unter Ahmed Shah Massud an, die in Afghanistan gegen die sowjetischen Besatzungstruppen kämpften - jedenfalls ging Abdullah Ende 1995 als Arzt für die Widerstandskämpfer zurück in das Panjshir-Tal. Politische Dachorganisation dieser Truppen war der Jamiat-i-Islami-ye Afghanistan des in Peshawar residierenden Theologie-Professors Burhanuddin Rabbani. Diese mohammedanische Bewegung Afghanistan vertrat unter den Widerstandsorganisationen Afghanistans einen vergleichsweise gemäßigten Kurs.

Politik

Die afghanische Regierung wollte den Taliban, die den Widerstand aufgeben, Geld geben. Staatspräsident Hamid Karsai wirbt um mögliche Aussteiger. Die Aufständischen lehnen das ab. Ein Talibansprecher sagte, „Karsai sei eine Marionette und könne nicht für das Volk sprechen“.

Abdullah Abdullah sah das Angebot an die Taliban skeptisch: „Sie sind dazu nicht bereit“, „sie halten sich für militärisch überlegen. Außerdem ist es gegen ihre Ansichten, gegen das Wesen ihres Daseins, Gespräche zu führen oder sich vielleicht einmal in eine Demokratie einzufügen.“[2]

Machtübergabe 2021

Am 15. August 2021 überließ Präsident Aschraf Ghani den Taliban Kabul und flüchtete aus dem Land. Er ließ sein wehrloses Volk zurück. Sein Vorgänger Hamid Karzai verkündete daraufhin, daß die Übergabe Afghanistans durch einen Koordinierungsrat erfolgen solle, dem neben ihm und Gulbuddin Hekmatyār auch Dr. Abdullah – als Vorsitzender des Nationalen Versöhnungsrates – angehöre.

Verweise

Fußnoten

  1. Internationales Biographisches Archiv 01/2007 vom 6. Januar 2007 (wk)
  2. euronews, 21. Februar 2010:Taliban lehnen Gespräche erneut ab