Ackermann, Rudolf

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Rudolph Ackermann

Rudolf Ackermann (Lebensrune.png 20. April 1764 in Stollberg, Kurfürstentum Sachsen; Todesrune.png 30. März 1834 in Finchley, London) war ein deutscher Unternehmer, Lithograph, Buchhändler und Verleger.

Werdegang

Ackermann erlernte zunächst das Sattlerhandwerk, arbeitete dann in verschiedenen deutschen Städten, Paris und London und machte sich einen Ruf als Verfertiger geschmackvoller Muster für Wagenbauer. 1795 gründete er in London eine Kunsthandlung. Er erfand ein Verfahren, um Papier, Tuch und andere Stoffe wasserdicht zu machen, war für die Einführung der Beleuchtung mit Gas tätig und machte die Lithographie in England heimisch. Er begründete das illustrierte „Repository of arts, literature and fashions“ (1809-28) und nach dem Muster der deutschen Almanache die Literatur der englischen „Annuals“, deren Reihe er mit seinem „Forget me not“ 1825 eröffnete.

Neue Deutsche Biographie

A. durchwanderte als Sattler und Wagenbauer Deutschland, Frankreich und England, ließ sich spätestens 1786 in London nieder und eröffnete dort 1796 eine Kunsthandlung und eine Manufaktur für Farben. 1809 begann er die Herausgabe seiner Kunstzeitschrift “Repository of Arts, Litterature, Commerce, Manufactures, Fashions and Politics“ (bis 1829), in der er ab 1817 lithographische Abbildungen brachte. Sie wurde der Vorläufer der Magazine und illustrierten Zeitschriften. 1817 führte A. das von →Alois Senefelder erfundene Steindruckverfahren in England ein. Ab 1801 imprägnierte er in seiner Fabrik in Chelsea Papier und Stoffe mit Gummilösung (Waterproofs) und beleuchtete die Arbeitsplätze als einer der ersten mit Gas. 1818 nahm er ein englisches Patent auf die von dem bayerischen Hofwagner →Georg Lankensperger 1816 erfundene Wagenlenkung mit beweglichen Achsen, die noch heute in der Automobilindustrie A.- oder A-Lenkung genannt wird. - Nach der Schlacht bei Leipzig organisierte A. eine großzügige Hilfsaktion für deutsche Kriegerwitwen und -waisen, sowie für Verwundete und deren Familien.[1]

Familie

Rudolf war der Sohn von Barthel Ackermann (1723–1798), Sattlermeister in Stollberg, dann Gutspächter in Bärenstein;, und dessen Justine Susanne, geb. Schaarschmidt.

Ehe

Rudolph Ackermann heiratete in London 1795 seine Verlobte Martha Massey. Um 1827 heiratete er als Witwer erneut. Er hatte fünf Söhne und zwei Töchter, sein Sohn Rudolph Ackermann (Todesrune.png 1868) führte das väterliche Geschäft nach dessen Tod weiter.

Werke (Auswahl)

Von den durch Ackermann herausgebrachten, mit sehr gelungenen Illustrationen versehenen Werken sind ferner zu nennen:

  • „The Microcosm of London“ (3 Bände, 1808-11)
  • „Westminster Abbey“ (2 Bände, 1812)
  • „University of Oxford“ (2 Bände, 1814)
  • „University of Cambridge“ (2 Bände, 1815)
  • „Colleges of Winchester, Eton, Westminster“ (1816)
  • „Picturesque Tours“ (1820-28) und „World in Miniature“ (43 Bände, 1821-26).

Literatur

Fußnoten

  1. Ackermann, Rudolf, in: „Neue Deutsche Biographie“ 1 (1953), S. 36