Kirchhoff, Alfred

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Alfred Kirchhoff (* 23. Mai 1838 in Erfurt; † 8. Februar 1907 in Mockau) war ein deutscher Geograph.

Leben

Er studierte von 1858 bis 1861 u.a. Naturwissenschaften, Geschichte, Germanistik und Altphilologie in Jena und Bonn. 1861 promovierte Kirchhoff zu einem botanischen Thema an der Universität Bonn. Von 1861 bis 1873 arbeitete er an verschiedenen Orten als Lehrer bzw. wirkte von 1871 bis 1873 als Dozent für Geographie an der Königlich Preußischen Kriegsakademie in Berlin. Alfred Kirchhoff wurde 1873 zum ordentlichen Professor für Erdkunde in Halle berufen und wirkte in dieser Funktion bis zu seiner Emeritierung 1904.

Während seiner Forschungstätigkeit bemühte er sich im besonderen um die Neugestaltung des Geographieunterrichts in den Schulen und förderte vor allem die deutsche Landeskunde. Seit 1887 war er u.a. als Herausgeber der „Forschungen zur deutschen Landes- und Volkskunde“ tätig.


Nachruf:[1]

Professor Alfred Kirchhoff ist am 8. Februar in Mockau bei Leipzig gestorben. Kirchhoff war am 23. Mai 1838 in Erfurt geboren, studierte in Jena und Bonn Naturwissenschaften und war zunächst jahrelang als Schulmann an verschiedenen Orten, zuletzt in Berlin, tätig, wo er seit 1871 auch an der Kriegsakademie erdkundliche Vorträge hielt. 1873 folgte er einem Ruf als Professor der Erdkunde an die Universität Halle, wo er bis 1904, bis zu seinem Übertritt in den Ruhestand, eine segensreiche Tätigkeit im Interesse der Erdkunde entfaltete, zu deren ältesten akademischen Vertretern in Deutschland er gehörte. Kirchhoffs Verdienste liegen außer auf dem Felde der Lehrtätigkeit vornehmlich auf den Gebieten landeskundlicher Forschung, der Geographie unserer Kolonien und der Schulgeographie, zum Teil auch der Botanik, der manche seiner älteren Veröffentlichungen galten. Eine „Schulgeographie“ von ihm ist in vielen Auflagen erschienen; mehrere Auflagen erlebten auch seine „Erdkunde für Schulen“ und seine „Schutzgebiete des Deutschen Reiches“. Nach Pescheis Tode bearbeitete er mehrfach dessen „Völkerkunde“. Kirchhoff war ferner Herausgeber und Mitarbeiter einer groß angelegten „Länderkunde von Europa“, Mitherausgeber der bisher in drei Bänden vorliegenden „Berichte über die neuere Literatur zur deutschen Landeskunde“ und, im Auftrage der Zentralkommission für wissenschaftliche Landeskunde von Deutschland, Herausgeber der „Forschungen zur deutschen Landes- und Volkskunde“, eines Sammelwerkes, das in zahlreichen Bänden viele wertvolle Monographien gebracht hat. Dieses ihm besonders am Herzen liegende Werk redigierte er bis zu seinem Tode. Ferner gab er von 1891 bis 1904 ein „Archiv für Landes- und Volkskunde der Provinz Sachsen“ heraus. Kirchhoffs Tod reißt im Mitarbeiterkreise vieler wissenschaftlicher Zeitschriften eine schmerzliche Lücke.

Werke (Auswahl)

  • Die ältesten Weisthümer der Stadt Erfurt über ihre Stellung zum Erzstift. (PDF-Datei)
  • Erfurt im dreizehnten Jahrhundert. Ein Geschichtsbild. (PDF-Datei)
  • De Apulei clausularum compositione et arte quaestiones criticae, Dissertation. (PDF-Datei)
  • Mensch und Erde; Skizzen von den Wechselbeziehungen zwischen beiden. (PDF-Datei)
  • Zur Verständigung über die Begriffe Nation und Nationalität. (PDF-Datei)

Verweise

Fußnoten

  1. in: „Globus. Illustrierte Zeitschrift für Länder- und Völkerkunde“, Band 91, 1907, S. 147f. (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!