Richter, Alfred (1895–1959)
Alfred Erich Richter ( 5. Juni 1895 in Dessau; 3. August 1959 ebenda) war ein deutscher Soldat des Deutschen Heeres, der Freikorps, Kaufmann sowie Politiker (NSDAP). Richter wird öfter mit SA-Gruppenführer Alfred Richter verwechselt.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Alfred Richter war der Sohn des Kammermusikers Wilhelm Richter, besuchte die Knabenmittelschule und anschließend 2 Jahre ein Lehrerseminar. Als der Erste Weltkrieg ausbrach, meldete sich Richter freiwillig und war von 1914 bis 1918 im Krieg. Vom 20. März 1919 bis zum 6. September 1919 diente er beim Schützenregiment Baltenland in Mitau. Am 5. April 1924 heiratete er in Dessau Käthe Roßdorf, sie sollten am 4. November 1925 einen Sohn bekommen, Theodor Alfred.
Er trat, ohne vorher einer Partei angehört zu haben, 1929 der NSDAP bei, und wurde, als Januar 1931 die NSBO gegründet wurde, Gaubetriebszellenobmann und damit deren Leiter sowie stellvertretender Bezirksleiter der DAF.
1931 wurde er zum Stadtverordneten der NSDAP in Dessau gewählt und rückte am 30. November 1932 für den Abgeordneten Brößke in den Landtag ein. Nach der Machtübernahme 1933 war er Abteilungsleiter bzw. Gauverwalter (Gauwalter) bei der DAF.
Richter kandidierte auf dem Wahlvorschlag der NSDAP auf dem hinteren Platz mit der Nummer 679 bei der Wahl zum Deutschen Reichstag am 12. November 1933, zog aber nicht in den nationalsozialistischen Reichstag ein.
Auf Beschluß des Obersten Parteigerichts der NSDAP vom 18. August 1937 wurde er, wie auch Hugo Schimpff, wegen „parteischädigenden Verhaltens“ im November 1937 aus der Partei ausgeschlossen. Grund dafür war, daß der Bruder seiner Frau mit einer Jüdin verheiratet war und Richter den Kontakt mit dieser Familie hielt.
1938 zog er mit seiner Familie nach Breslau. Der Parteiausschluß wurde durch „Gnadenerlaß des Führers“ vom 12. Januar 1943 aufgehoben. 1945 kehrte Richter nach Dessau zurück. Nach Kriegsende wurde er von den VS-Amerikanern verhaftet, dann als schuldlos belastet entlassen und später in Dessau entnazifiziert.
Tod
Im Alter von 64 Jahren starb er 1959 in Dessau an einem Herzinfarkt.
Auszeichnungen (Auszug)
Literatur
- Das Deutsche Führerlexikon, Otto Stollberg G.m.b.H., Berlin 1934