Althochdeutsche Sprache

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Althochdeutsch bezeichnet eine Anzahl verschiedener Dialekte, die im frühen Mittelalter im deutschen Raum gesprochen wurden und die zweite Lautverschiebung mitgemacht hatten. Es handelt sich dabei um die älteste bekannte Form der deutschen Sprache, jedoch existierte keine einheitliche Form, d. h. keine Hochsprache. Das Althochdeutsche steht somit vor dem Mittelhochdeutschen, sein Zeitraum wird meist mit den Jahren von 750 bis etwa 1100 angegeben.[1]

Der Großteil der vorhandenen Literatur auf Althochdeutsch besteht aus Übersetzungen oder Übersetzungshilfen (Glossen) aus dem Lateinischen und ist bis auf eine Ausnahme christlicher Natur. Die Wiedergabe erfolgte durch das lateinische Alphabet, welches die germanische Runenschrift verdrängt hatte.

Der Begriff „Althochdeutsch“

Das Althochdeutsche ist keine einheitliche Sprache, wie der Begriff nahelegt, sondern die Bezeichnung für eine Gruppe äußerst nahverwandter westgermanischer Sprachen bzw. Mundarten, die südlich der sogenannten „Benrather Linie“ (die von Düsseldorf-Benrath ungefähr in west-östlicher Richtung verläuft) gesprochen wurden. Diese Mundarten unterscheiden sich von den anderen westgermanischen Sprachen durch die Durchführung der Zweiten (oder Hochdeutschen) Lautverschiebung. Die Mundarten nördlich der „Benrather Linie“, das heißt im Bereiche der norddeutschen Tiefebene und im Gebiete der heutigen Niederlande, haben die Zweite Lautverschiebung nicht durchgeführt. Diese Mundarten werden zur Unterscheidung vom Althochdeutschen unter der Bezeichnung Altsächsisch (auch: Altniederdeutsch) zusammengefasst. Aus dem Altsächsischen hat sich das Mittel- und Neuniederdeutsche entwickelt. Jedoch hat auch das Altniederfränkische, aus dem später das heutige Niederländisch entstanden ist, die zweite Lautverschiebung ebenfalls nicht mitgemacht, wodurch dieser Teil des Fränkischen nicht zum Althochdeutschen zu zählen ist.

Als „klassisch“ althochdeutsch gelten deshalb lediglich das Altbairische und das Altalemannische.

Zum Begriff „deutsch“ im Althochdeutschen

Das Wort „deutsch“ erscheint zum ersten Male in einem Dokument aus dem Jahre 786 in der mittellateinischen Form theodiscus. In einer Kirchenversammlung seien die Beschlüsse tam latine quam theodisce verlesen worden, also „sowohl lateinisch wie auch in der Volkssprache“. Die althochdeutsche Form des Worts ist erst deutlich später belegt. In der Abschrift eines altertümlichen Sprachlehrbuches in lateinischer Sprache, vermutlich im zweiten Viertel des 9. Jahrhunderts angefertigt, fand sich der Eintrag eines Mönches, der offenbar das lateinische Wort galeola (Geschirr in Helmform) nicht verstanden hatte. Er muss sich bei einem Mitbruder nach der Bedeutung dieses Wortes erkundigt und die deutsche Bedeutung hinzugefügt haben. Für seine Notiz verwendete er die althochdeutsche Frühform diutisce gellit („auf deutsch Schale“).

Sprachlehre

Werke in althochdeutscher Sprache

Literatur

Verweise

Fußnoten

  1. Wiewohl die gesprochene Sprache des 11. Jahrhunderts schon mittelhochdeutsch (mittelniederdeutsch) genannt werden müsste. Die Orthographie ist stets konservativer als die Aussprache, und die Zeitabgrenzungen der althochdeutschen (altniederdeutschen), mittelhochdeutschen (mittelniederdeutschen) und neuhochdeutschen (neuniederdeutschen) Periode sind für die gesprochene Sprache sicherlich erheblich früher anzusetzen, als man es nach unserer Überlieferung zu tun pflegt. Alle sprachlichen Neuerungen finden sich vereinzelt bei weniger schulgerechten Schreibern oft schon mindestens ein Jahrhundert früher, bevor sie in der Orthographie anerkannt und ausgedrückt werden.