Angelsächsische Sprache

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Das angelsächsische Runenalphabet in „Universalgeschichte der Schrift“ von Harald Haarmann

Angelsächsisch, abgekürzt ags., z. T. auch Altenglisch, abgekürzt ae. (Eigenbezeichnung: Ænglisc), ist die älteste schriftlich bezeugte Sprachstufe der englischen Sprache und wurde bis Mitte des 12. Jahrhunderts geschrieben und gesprochen.

Erläuterung

Das Angelsächsische entstand, als die germanischen Stämme der Angeln, Jüten, Friesen und Sachsen ab ca. 450 Britannien eroberten und sich anschließend dort ansiedelten. Angelsachsisch ist eher mit der deutschen Sprache zu vergleichen als mit dem modernen Englisch. Es ist eine eng mit dem Friesischen und Niederdeutschen verwandte westgermanische Sprache und gehört der Gruppe der germanischen Sprachen an, einem Hauptzweig der indogermanischen Sprachfamilie.

Mit der Eroberung Englands durch die nordgermanischen Normannen (Nordmänner) 1066 wurde die Sprache durch den fränkischen Einfluß aus der Normandie und den Wandel durch gegenseitige Sprachanpassung so sehr verändert, daß man sie ab diesem Zeitpunkt als mittelenglische Sprache bezeichnet.

Das Beowulf-Epos, um 1000 niedergeschrieben, aber vermutlich älter, ein germanisches Heldenepos in stabreimenden Langzeilen, ist eines der bekanntesten Stücke angelsächsischer Dichtung. Ferner wurden die christlich-religiösen Gedichte Cynewulfs in angelsächsischer Sprache geschrieben.

Besonderheiten

Das Futhark: Die angelsächsische Runenreihe

Die Angelsachsen erweiterten das Futhark aufgrund der reichen Entwicklung des Vokalismus im Altenglischen schrittweise auf 33 Zeichen (davon sind nebenstehend nur die auch wirklich verwendeten abgebildet). Das 33buchstabige Futhark war in dieser Form im 9. Jahrhundert ausgebildet. Es wurde außer in handschriftlichen Aufzeichnungen auch in nordumbrischen Inschriften verwendet.

Das längere Nebeneinander von Runen und Lateinschrift im 7. bis 10. Jahrhundert führte in England dazu, daß für Laute der angelsächsischen Sprache, die im lateinischen Alphabet keine Entsprechung hatten, die entsprechenden Runen quasi weiterverwendet wurden. Auf diese Weise gelangten die thorn-Rune als Schreibung für /th/ und die wen- oder wynn-Rune (Ƿ ƿ) für das bilabiale /w/ in die lateinische Schrift.

Æ

Eine Besonderheit der angelsächsischen Sprache ist der einfache Vokal (Monophthong) Æ bzw. æ. Der Vokal heißt „Æsk“ (auch: Æsc), was Esche bedeutet und Ä ausgesprochen wird (→ Æthelwold, Ætheling). Die in den germanischen Sprachen vorhandenen Umlaute wurden im Angelsächsischen durch æ, y und œ ausgedrückt und auch durch drei im angelsächsischen Alphabet verwendete Runen symbolisiert.

Siehe auch