Duda, Andrzej
Andrzej Sebastian Duda ( 16. Mai 1972 in Krakau) ist ein polnischer Politiker (PiS) und Jurist. Er war Mitglied des EU-Parlaments und trat bei der polnischen Präsidentschaftswahl im Mai 2015 an, aus der er als Sieger vorging. Seit August 2015 ist er amtierender polnischer Staatspräsident.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang und Leben
Duda erhielt 1996 an der Fakultät für Recht und Verwaltung der Jagiellonen-Universität in Krakau einen Magisterabschluß, 2005 erfolgte dort auch die Promotion und eine anschließende Tätigkeit als Dozent.
2006 wurde Duda stellvertretender Justizminister im Kabinett von Jarosław Kaczyński, bis er 2007 in die Präsidentenkanzlei wechselte und zum engen Berater des damaligen polnischen Staatspräsidenten Lech Kaczyński wurde, der 2010 beim Flugzeugabsturz bei Smolensk ums Leben kam. Bei der Parlamentswahl in Polen 2011 wurde Duda im Krakauer Wahlkreis 13 in den Sejm gewählt, wo er bis zu seinem Ausscheiden 2014 Abgeordneter der Partei Recht und Gerechtigkeit war. Daran anschließend wurde er Abgeordneter im EU-Parlament für die Fraktion der Europäischen Konservativen und Reformer.
Laut dem vorläufigen amtlichen Endergebnis kam Duda auf 51,5 Prozent der Stimmen. Bronisław Komorowski erhielt 48,5 Prozent.[1]
Positionen
Duda warnte im Oktober 2015 vor Krankheiten, die durch illegale Einwanderer eingeschleppt werden könnten und betonte, daß für ihn die Interessen seiner Landsleute höchste Priorität hätten. Er unterstrich damit Aussagen des früheren polnischen Ministerpräsidenten Jarosław Kaczyński, der zuvor ähnliche Warnungen geäußert hatte.[2]
Im Februar 2018 unterschrieb Andrzej Duda ein „Holocaust“-Gesetz. In diesem wird festgeschrieben, daß Geld- oder Haftstrafen verhängt werden, wenn jemand unter anderem „öffentlich und entgegen den Fakten“ dem polnischen Volk oder Staat eine Mitverantwortung für vom Dritten Reich begangene „Nazi-Verbrechen“ zuschreibt. Mit dem jüdischen Besatzungsstaat Israel löste das Gesetz eine diplomatische Krise aus[3] und wurde nicht in Kraft gesetzt.
Persönliches
Katholik Duda ist seit 1994 mit der Jüdin Agata Kornhauser verheiratet, einer Tochter des Verfassers jüdischen Schrifttums Julian Kornhauser.
Zitate
- „Unser gemeinsames Auftreten hier zeigt der Welt: Nie wieder Antisemitismus, nie wieder Genozid, nie wieder Holocaust.“[4]
Józef Piłsudski (1918–1922) • Gabriel Narutowicz (1922) • Maciej Rataj (1922) • Stanisław Wojciechowski (1922–1926) • Maciej Rataj (1926) • Ignacy Mościcki (1926–1939) • Bolesław Bierut (1947–1952) • Aleksander Zawadzki (1952–1964) • Edward Ochab (1964–1968) • Marian Spychalski (1968–1970) • Józef Cyrankiewicz (1970–1972) • Henryk Jabłoński (1972–1985) • Wojciech Jaruzelski (1985–1990) • Lech Wałęsa (1990–1995) • Aleksander Kwaśniewski (1995–2005) • Lech Kaczyński (2005–2010) • Bronisław Komorowski (2010) • Bogdan Borusewicz (2010) • Grzegorz Schetyna (2010) • Bronisław Komorowski (2010–2015) • Andrzej Duda (seit 2015)
Fußnoten
- Geboren 1972
- Polnischer Jurist
- Polnischer Politiker
- Sejm-Abgeordneter
- MdEP für Polen
- PiS-Mitglied
- Präsident (Polen)
- Träger des Weißen Adlerordens
- Träger des Ordens Polonia Restituta (Großkreuz)
- Träger des portugiesischen Ordens für Verdienst (Großkreuz)
- Träger des Leopoldsordens (Großkreuz)
- Träger des Ordens des Weißen Löwen (Großkreuz)
- Träger des Sankt-Olav-Ordens (Großkreuz)
- Träger des Finnischen Ordens der Weißen Rose
- Träger des Sterns von Rumänien (Großkreuz)
- Ehrenbürger von Seoul