Arbeitswissenschaftliches Institut der DAF

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Um über die Auswirkungen geplanter sozialpolitischer Entscheidungen schon vorab weitgehende Klarheit zu erlangen, sollten diese Planungen fachlich und sachlich untersucht werden. Dem diente das Anfang 1935 gegründete AWI der Deutschen Arbeitsfront.

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Die Forschungsabteilung

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Insbesondere gilt es, die noch bestehenden sozialen Ungerechtigkeiten aufzudecken, die mit jeder wirtschaftlichen und sozialpolitischen Maßnahme neu auftretenden Spannungen zu klären und Wege zu einer besseren Lösung zu weisen.

– Marrenbach, Fundamente, S.123

Ein Forschungsgebiet war anfänglich noch die Arbeitslosigkeit, später der Facharbeitermangel, die Verbrauchslenkung oder die Rohstoffknappheit. In der Heftreihe Der DAF-Rohstoffdienst sind von 1936 bis 1940 28 Hefte wie Synthetische Textilrohstoffe oder Glas als Austauschstoff erschienen. Weiter folgten Ergebnisse in Form von Denkschriften wie Politische Maßstäbe der Lohnbildung (unter Zuhilfenahme des Tarifarchives), Fragen der Gewinnbeteiligung der Gefolgschaft, Autarkie oder Exportförderung oder Wirtschaftspolitik und Sozialpolitik. Auf sozialrechtlichem Gebiet folgten vertiefende Untersuchungen zum Urlaubsrecht, dem Frauenlohn oder dem Akkordrichtlohn. 1938 war das Institut mit der sozialwirtschaftlichen Einbindung der Ostmark und der Sudeten befaßt. Die Zielsetzung des Vierjahresplanes warf Fragestellungen wie Arbeitseinsatz, Arbeitszeit, Höchstlöhne, Lohnsteuerung oder Nachwuchs/Berufserziehung auf. Im Rahmen der sozialwirtschaftlichen Bilanz Ende 1938 ging es um Ehestandsdarlehen, Kinderbeihilfen oder die KDF. Auf dem Gebiet Arbeitsgestaltung und Wirtschaftspsychologie wurden Studien zur Arbeitserleichterung angefertigt. Vergleiche zum Ausland wurden zur Erwachsenenbildung in englischen Fabriken, zum Fließbandsystem der Fordwerke oder dem sowjetischen Stachanowsystem bereitgestellt.

Die statistische Zentralstelle

Das AWI war ebenfalls für die teilweise Erhebung (z.B. Lohnerhebung in der Ostmark) und Verarbeitung von Statistiken (z.B. Preis- und Arbeitszeitstatistik) zur Unterstützung der Dienststellen der DAF zuständig. Hierzu wurde auch auf die Ergebnisse des Statistischen Reichsamtes zurückgegriffen. Von Bedeutung war dabei, Vergleichszahlen zu verschiedenen Parteigauen zu gewinnen und zukunftsweisende Planungen datenmäßig abzusichern.

Die Zentralbücherei

Die Bücherei wurde 1936 eingerichtet. Neben wenig verbreiteten Dissertationen wurde das sozial- und wirtschaftswissenschaftliche Schrifttum des Auslandes bereitgehalten und teilweise dem Gesamtkatalog der Preußischen Staatsbibliothek gemeldet. Weiter wurde das betriebliche Schrifttum (Werkzeitungen) oder das der Industrieverbände angeschafft. Die 1940 rund 300.000 Bände wurden jährlich um 6.000 Neuanschaffungen erweitert. Die Dienststellen der DAF wurden vom Hinweisdienst über neue Veröffentlichungen zu ihren Arbeitsgebieten informiert. Die DAF-Walter erhielten dazu monatlich eine Bücher- und Zeitschriftenschau. Die Ausschnittsammlung bearbeitete monatlich 2.000 Zeitungen des In- und Auslandes und stellte aus diesen monatlich ca. 16.000 Ausschnitten Informationen für die Dienststellen zusammen.

Das Zentralarchiv

Die Errichtung erfolgte Anfang 1937. Grundstock waren die Akten, Archive und Registraturen der ehemaligen Gewerkschaften. 1938 wurden die Gewerkschaftsarchive der Ostmark und der Sudeten hinzugefügt. Die abgeschlossenen Registraturen der Ämter und Dienststellen der DAF wurden laufend übernommen.[1]

Fußnoten

  1. Die Schaffung der arbeitswissenschaftlichen Grundlagen. In: Otto Marrenbach: Fundamente des Sieges - Die Gesamtarbeit der Deutschen Arbeitsfront von 1933 bis 1940. 1940. S. 122-148.