Friedrich, Ariane

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Ariane Friedrich (2005)

Ariane Friedrich, ehemals Ariane Tempel (* 10. Januar 1984 in Nordhausen/Harz - damals DDR) ist eine deutsche Leichtathletin (Hochsprung).[1]

Laufbahn

Ariane Friedrich stammt aus Nordhausen in Thüringen, ihre sportliche Laufbahn begann sie als Vierzehnjährige 1998 bei der LG Heiligenrode/Kaufungen. Nach einem Jahr wechselte sie zum TV Hessisch Lichtenau. Von Anfang an widmete sie sich dem Hochsprung, zeigte ihr großes Talent durch stetige große Leistungsverbesserungen: Im ersten Wettkampfjahr 1998 wurden für sie 1,62 m notiert, 2000 als Sechzehnjährige übersprang sie erstmals die 1,70 m, 2001 war sie bereits bei 1,81 m angelangt. Der Durchbruch in die nationale Nachwuchsspitze gelang ihr im Jahre 2002. Mit der Steigerung auf 1,86 m einher gingen die ersten Starts bei deutschen Meisterschaften: 2002 belegte sie mit 1,81 m Platz vier bei den Juniorinnen, eher enttäuschend verlief dagegen der Hochsprung-Wettbewerb bei der deutschen Jugendmeisterschaft. Mit 1,73 m blieb sie weit unter ihrem Leistungsvermögen und musste sich mit Platz sechs abfinden.[2]

Nach dem Wechsel zu Eintracht Frankfurt zu Beginn des Jahres 2003 überzeugte Ariane Friedrich als deutsche Jugendmeisterin in der Halle mit 1,85 m sowie im Freien mit 1,86 m. Dieses erste große Wettkampfjahr krönte sie mit dem überraschenden Sieg bei den Junioren-Europameisterschaften im finnischen Tampere. Mit einer Höhe von 1,88 m stellte sie nicht nur eine persönliche Bestleistung auf, sondern sicherte sich auch Gold vor ihrer Mannschaftskameradin Aileen Hermann und der Schwedin Emma Green.

Im Olympiajahr 2004 meisterte die junge Sportlerin erstmals 1,90 m. Damit belegte Ariane Friedrich Rang drei bei den deutschen Hallenmeisterschaften. Im Sommer reichte die gleiche Leistung zum ersten Sieg bei den deutschen Meisterschaften, bei den Juniorinnen setzte sie sich mit 1,86 m durch. Erstmals vertrat sie den DLV bei internationalen Wettkämpfen, als Dritte des Europacups mit persönlicher Bestleistung von 1,92 m feierte sie ein überzeugendes Debüt, allerdings reichten die Leistungen noch nicht aus für die Qualifikation zu den Olympischen Spielen in Athen.

2005 wurde Ariane Friedrich Vizemeisterin im DLV-Bereich und konnte bei zwei internationalen Meisterschaften Medaillen gewinnen: Bei der U23-Europameisterschaft gab es für 1,90 m ebenso Bronze wie bei der Universiade für 1,88 m. 2006 konnte sie als Deutsche Hallenmeisterin und Juniorenmeisterin zwei weitere Titel gewinnen, doch international verlief das Jahr enttäuschend. Sie fehlte bei EM und Europacup und stagnierte mit ihrer persönlichen Bestleistung von 1,91 m. Bei den deutschen Meisterschaften in Ulm erlebte sie mit 1,84 m und Platz drei eine besondere Enttäuschung.[2]

2007 zeigte der Trend wieder aufwärts. Mit 1,94 m sprang Ariane Friedrich beim Hochsprungmeeting in Eberstadt deutsche Jahresbestleistung, sowohl in der Halle (1,92 m) als auch im Freien (1,93 m) wurde sie deutsche Meisterin. Doch international fehlten ihr weiterhin wichtige Zentimeter: Bei der Hallen-EM in Birmingham scheiterte sie mit 1,89 m in der Qualifikation und im Europacup belegte sie Rang vier mit 1,92 m. Bei der WM in Osaka verzichtete der DLV auf eine Starterin im Hochsprung.

Der jahrelange Trainingsaufwand zahlte sich mit Beginn des Jahres 2008 aus: Schon am 13. Januar übersprang Ariane Friedrich in Stadtallendorf 1,97 m, ließ sechs Tage später in Auspitz (Südmähren/Sudetenland) 1,99 m folgen, ehe sie am 26.1. in Glasgow sensationell ihren ersten Zwei-Meter-Sprung feiern konnte. Diese Leistungen waren nur der Anfang einer Serie von Weltklasseleistungen - mit einem weiteren Zwei-Meter-Sprung als Siegerin des Hallen-Europacups in Moskau, weiteren persönlichen Hallen-Bestleistungen von 2,01 m in Sindelfingen und 2,02 m in Weinheim sowie dem achten Rang bei der Hallen-WM in Valencia mit übersprungenen 1,96 m. Ihr gelang die Erfüllung des selbstgesteckten Ziels, „in der Halle keinen Wettkampf unter 1,95 m zu beenden“.[2]

Die Erklärung für den erheblichen Leistungsaufschwung konnte Ariane Friedrich selbst kaum geben: „Mein Training sieht bis auf Kleinigkeiten nicht anders aus als in den vergangenen Jahren. Um das Immunsystem zu stärken, haben wir bis zum Dezember im Freien trainiert und viele Treppensprünge und -läufe absolviert. Entscheidend aber war, daß ich die letzten zwei Jahre verletzungsfrei geblieben bin. Somit folgte auf einen guten Trainingsaufbau im letzten Jahr ein noch besserer in diesem Winter.“ Entscheidend war nach ihrer festen Überzeugung der gute Einstieg in die Hallensaison mit dem Abbau des Respekts vor der Schallmauer zwei Meter: „Der Sprung fühlt sich nicht anders an als bei niedrigeren Höhen“, bekannte die Frankfurterin in einem Interview, in dem sie weiter meinte: „Man fliegt deshalb nicht länger und ich habe beim Überqueren auch keine Magie bemerkt. Es ist ein nahtloser Übergang. Aber die Freude ist gigantisch“.[3]

Durch viele gute Sprünge baute Ariane Friedrich Zweifel ab und bekam das Gefühl für die Höhen: „Nur mit voller Kraft lässt sich eine gute Technik über der Latte springen. Und genau das kann ich in diesem Winter umsetzen. Im letzten Jahr war ich einfach vom Kopf her noch nicht bereit, diese Höhen anzugehen, die körperlichen Voraussetzungen waren auch im Sommer schon da. Ich hatte eine sehr konstante Saison mit Höhen um die 1,93 Meter. Nur der Ausreißer nach oben fehlte“.[4]

In der Sommersaison knüpfte Ariane Friedrich auf Anhieb an die exzellente Hallensaison an. Beim ISTAF in Berlin nutzte sie am 1. Juni die Publikumsunterstützung im Olympiastadion zu ihrem ersten Zwei-Meter-Sprung im Freien. Damit belegte sie Platz zwei hinter der Favoritin Blanka Vlasic, die mit 2,03 m ihren 25. Sieg in Serie feierte. Auch Ariane Friedrich war glücklich: „Zwei Meter – das ist immer was Besonderes, das ist schon eine Bombe. Nie wieder wird ein Zwei-Meter-Sprung so schön sein, wie der erste es war. Ich fühle mich auf Wolke sieben“, sagte sie an der Stelle, an der Rosemarie Ackermann 1977 den ersten Zwei-Meter-Sprung einer Hochspringerin gemeistert hatte. Eine Woche später bestätigte Ariane Friedrich diese Leistung beim Golden-League-Meeting in Oslo: Erneut belegte sie Platz zwei hinter Blanka Vlasic, diesmal mit 1,98 m.

Konzentriert und entspannt zugleich ging Ariane Friedrich 2008 in die Wettkämpfe - und beeindruckte mit einem gewaltigen Leistungssprung. Sie sah sich als „aktiven Wettkampftyp“,[5] war sich aber auch bewusst: „Ich kann ja nicht in jedem Wettkampf einen Zentimeter drauflegen.“ Die Ansprüche von außen stiegen, doch Ariane Friedrich erklärte: „Im Kopf stimmt im Moment einfach alles“. Dies bewies die nationale Doppelmeisterin dann auch im Juni 2008 beim Leichathletik-Europacup, wo sie mit 2,03 m eine neue persönliche Bestleistung aufstellte.

Sie lebt in Frankfurt am Main. Ariane Friedrich zählt zu den besten Hochspringerinnen der Welt. Mit einer Höhe von 2,06 Meter hält sie den deutschen Rekord. Bei einer Körpergröße von 1,78 Metern wird ihr Gewicht mit 59 kg angegeben.

Hochspringerin Ariane Friedrich: „Ich bin einfach fokussiert auf mein Ziel: hoch springen. Und das geht im Wettkampf nicht, wenn ich jedem die Hand schüttle“. „Ich trage immer eine Sonnenbrille. Ich hab nun mal lichtempfindliche Augen, und Wind stört ungemein.“ Außerdem trage sie beim Wettkampf immer Kopfhörer: „Die Musik - meist so etwas, das pusht - hilft mir, mich zu konzentrieren und zu motivieren“. Sie schaue auch den anderen Springerinnen nie zu, weil sie das ablenken und verunsichern könnte. „Ich schotte mich komplett ab. Wer das alles nicht weiß, kann schon denken: Was ist denn das für eine Zicke?“ (so die Darstellung in den Medien) [6]

Erfolge

Leistung im Hochsprung

  • Hallen-Europameisterin 2009
  • U20-Europameisterin 2003
  • Dritte der WM 2009
  • Siebte der Olympischen Spiele 2008
  • Siegerin Europacup 2008
  • Siegerin Hallen-Europacup 2008
  • Deutsche Meisterin 2004, 2007,2008, 2009 Zweite 2006
  • Deutsche Hallenmeisterin 2006 - 2010
  • Dritte der U23-EM 2005
  • Erste der Universiade 2009, Zweite 2007, Dritte 2005
  • Deutscher Rekord 2009
  • Deutscher Jugendmeisterin 2003
  • Deutsche Jugend-Hallenmeisterin 2003
Ariane Friedrich (2009).png

Persönliche Bestleistung

Hochsprung:

2.05 m (Halle) Karlsruhe, 15. Februar 2009
2.06 m Berlin, 14. Juni 2009

Persönliches

Ariane Friedrich wurde als Ariane Tempel in Nordhausen am Südrand des Harzes in der DDR geboren. Bei der LG Eintracht Frankfurt wird sie von Günter Eisinger trainiert. Nicht nur die guten Bedingungen im Leistungszentrum am Main sind für ihren Aufschwung wichtig, auch die berufliche Unterstützung hilft ihr: Sie ist angehende Kommissarin in der Sportfördergruppe der hessischen Polizei. Neben dem Sport und der Ausbildung zur Polizistin im gehobenen Dienst hat sie aber auch täglich von 10 bis 15 Uhr auf dem Revier ihren Dienst abzuleisten. Dazu kommen mit steigenden Leistungen vermehrte Anfragen zu Interviews und Medienterminen. „An diesen Rummel muss ich mich erst gewöhnen und manchmal wird es mir fast zu viel“, erklärte sie in der Hochphase der Hallensaison 2008.[2]

Auch privat wirkt Ariane Friedrich ausgeglichen: „Ich bin erwachsener und verantwortungsbewusster geworden und lebe momentan für den Sport. Ich habe mein gesamtes Leben optimiert … Ich habe seit November eine schöne Wohnung, in die ich gemeinsam mit meinen neuen Mitbewohnern Paule und Lilli eingezogen bin. Das sind meine zwei Katzen. Vor allem aber gibt mir meine tolle Beziehung mit dem polnischen Schwimmer Lucasz Woyt sehr viel Kraft und mentale Ruhe. Unser gemeinsamer Traum ist die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Peking. Und an dem arbeiten wir beide hart.[2]

Verweise

Fußnoten

  1. Internationales Sportarchiv 30/2008 vom 22. Juli 2008
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 Munzinger-Archiv GmbH, 2008
  3. www.leichtathletik.de
  4. www.leichtathletik.de, 4. Februar 2008
  5. www.faz.net
  6. Der Tagesspiegel, 9. August 2009: Ariane Friedrich: "Ich gelte als arrogante Ziege, stimmt's?"