Muzicant, Ariel

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Ariel Muzicant bei der Eröffnung des neuen jüdischen Hakoah-Sportzentrums 2009.

Ariel Muzicant (* 1952 in Haifa, Israel) ist Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG), Präsident der B´nei B´rith Zwi Perez Chajes-Loge[1], einer der Initiatoren der Zwi Perez Chajes Schule und Mitglied der SPÖ.[2]

Werdegang

Der Präsident des Bundes der Israelitischen Kultusgemeinden (IKG) in Österreich und Chef der jüdischen Gemeinde in Wien Ariel Muzicant ist 1952 im israelischen Haifa zur Welt gekommen. 1956 emigrierte seine Familie aus dem „gelobten Land“ der Juden nach Österreich. Hier absolvierte er eine Ausbildung zum Mediziner, stieg aber dann doch lieber in das Unternehmen des Vaters, eines Immobilienmaklers in Wien, ein.[3]

1981 wurde er Vizepräsident, 1998 Präsident der IKG in der österreichischen Hauptstadt. Hinter den Kulissen wirkt Muzicant als Oberhaupt der Zwi Perez Chajes-Loge des weltumspannenden, geheimniskrämerischen jüdischen Bundes B'nai B'rith. „Stärkung des jüdischen Bewußtseins“ ist ihm nach eigenem Bekunden ein besonders Anliegen. Mit „Wut im Bauch und fordernd“ solle jüdischerseits aufgetreten werden, meint er. Was sich in Vorwürfen wie „Österreich ist ein Dieb und ein Hehler von arisiertem Vermögen“ manifestiert. Mit seiner Aschermittwochsbemerkung von Ried — „Ich verstehe überhaupt nicht, wie einer, der Ariel heißt, soviel Dreck am Stecken haben kann“ — , die umgehend auf Muzicant (in selteneren Fällen auf Ariel Scharon) bezogen wurde, löste Jörg Haider 2001 bei etablierten Medien und Politikern Stürme der Entrüstung aus.[3]

„Verbotsgesetz“

In Österreich verbietet das „Verbotsgesetz“ (ähnlich dem „Volksverhetzung“-Paragrafen) jede Betätigung im Sinne des Nationalsozialismus — auch die „Leugnung des Holocaust“. Mit dem Verbotsgesetz wurde sofort nach dem Zweiten Weltkrieg die NSDAP verboten und die „Entnazifizierung“ in Österreich gesetzlich geregelt. Bei einer besonderen Gefährlichkeit der betreffenden Person, ist sogar eine lebenslange Haftstrafe vorgesehen.

Der Chef der Israelitischen Kultusgemeinde, Ariel Muzicant, sagt: „Kriege gab es viele, die Verbrechen der Nazis gegen die Menschlichkeit waren aber einzigartig.“ In Österreich habe es gemessen an der Bevölkerung „mehr Täter gegeben als in jedem anderen Land — inklusive Deutschland“. Würde das „Verbotsgesetz“ abgeschafft, wäre das „eine Verhöhnung der Opfer“.

Neues Jüdisches Museum in Wien

Muzicant ist stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender des Jüdischen Museums in Wien und möchte einen Neubau für das Museum. Er schlug im September 2010 vor, den jetzigen Standort in der Dorotheergasse zu verkaufen und das Geld in einen Neubau am Morzinplatz zu investieren: „Ich habe immer vorgeschlagen, daß man das Gebäude verkauft und ein ordentliches Museum neu baut, aber bis jetzt hat die Politik nicht den Mut dazu gehabt“.[4]Es ist nicht das Museum der Juden, es ist das der Stadt Wien“. Ein Neubau würde einen „riesigen Gewinn“ für die Stadt bedeuten. Das Jüdischen Museums in der Wiener Innenstadt habe einfach zu wenig Platz. „Ich finde, daß man dieses Haus für ein Jüdisches Museum vergewaltigt hat”, sagt Muzicant. “Wir haben die zweitgrößte jüdische Sammlung in ganz Europa und haben überhaupt keinen Platz, sie darzustellen.[5]

Verweise

Fußnoten

  1. Jüdische Rundschau: «Ich glaube nicht, dass Täter das Recht haben, den Schlussstrich zu verlangen»
  2. Muzicant-Nachfolge: Jüdisches Leben mehr als Gedenken, diepresse.com, 31. Januar 2012 Vorsicht! Umerziehungsliteratur im antideutschen Sinne!
  3. 3,0 3,1 David Korn: Wer ist wer im Judentum? - FZ-Verlag ISBN 3-924309-63-9
  4. Vorderungen an die neuen Direktorin Danielle Spera sowie der Politik.
  5. sagte Muzicant in einem Interview mit der österreichischen Nachrichtenagentur APA, September 2010