Armut

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Unter dem Begriff Armut (mhd. armuot[e], ahd. aramuotî)[1] versteht man die finanzielle und materielle Mittellosigkeit eines Menschen oder einer Menschengruppe in einem Ausmaß, daß selbst die elementaren Lebensbedürfnisse nicht voll befriedigt werden können. Armut tritt meist als Massenphänomen auf, so zum Beispiel durch eine verfehlte Politik, Krieg oder durch Ausbeutung, in manchen Fällen aber auch durch ein unwirtschaftliches Verhalten der Bevölkerung.

Der Begriff „relative Armut“ beschreibt die Umstände, in denen Menschen leben, die zwar im Vergleich zu ihren Landsleuten der Mittel- und Oberschicht wenig besitzen, aber nicht unter solch elenden Lebensumständen wie zum Beispiel Menschen in sogenannten Entwicklungsländern oder in Bürgerkriegsregionen leben. Dieser Begriff wird häufig auch als Ausrede der Politik verwendet, um eine Verarmung der Unterschicht oder gar der Mittelschicht zu verharmlosen und das eigene Ansehen zu bewahren.[2]

Freiwillige Armut (als Teil der Askese) galt schon in frühen Zeiten dem Christentum als verdienstlich und notwendig zu höherer Vollkommenheit.[3] Später übernahmen es die Mönche, diese über das Durchschnittsmaß der geforderten Sittlichkeit hinausgehende Seite am christlichen Lebensideal darzustellen; jedes in einen geistlichen Orden eintretende Mitglied mußte demnach durch ein förmliches Armutsgelübde für seine Person dem Besitz aller zeitlichen Güter entsagen, und die sogenannten Bettelmönche dehnten diese Verzichtleistung selbst auf die Klostervereine aus.

Siehe auch

Fußnoten