Arnoldi, Ernst-Wilhelm

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Ernst-Wilhelm Arnoldi

Ernst-Wilhelm Arnoldi (* 21. Mai 1778 in Gotha; † 27. Mai 1841 ebenda) war der Begründer der Feuer- und der Lebensversicherungsbank zu Gotha und ein Vorreiter des deutschen Versicherungswesens.

Werdegang

Arnoldi trat nach mehrjährigem Aufenthalt in Hamburg als Teilhaber in das Handelshaus seines Vaters in Gotha ein. Seine Aufmerksamkeit wendete sich hier besonders auf diejenigen Zweige des Handels, durch welche die Ausfuhr der Erzeugnisse der inländischen Arbeitskraft gefördert wurden, und verschaffte insbesondere dem Schuhhandel Gothas neue Absatzgebiete. Er errichtete 1804 unter der Firma „Ernst Arnoldis Söhne“ eine Farbenfabrik, und vier Jahre später wurde unter seiner Mitwirkung die Steingutfabrik zu Elgersburg begründet. Als seit 1816 die Forderungen nach Freiheit des Binnenhandels in Deutschland immer lauter wurden, trat Arnoldi sehr entschieden für dieselbe ein. Er überreichte 1819 der Bundesversammlung eine von 5051 Gewerbetreibenden unterzeichnete Vorstellung, um die Aufhebung der Hemmungen des inneren Handelsverkehrs und eine höhere Besteuerung fremder Erzeugnisse zu erreichen. Zu der 1817 erfolgten Gründung des kaufmännischen Instituts der Innungshalle zu Gotha und der damit verbundenen Lehranstalt gab Arnoldi die erste Veranlassung. Seine Idee, den Grundsatz der Gegenseitigkeit auf eine Feuerversicherungsanstalt für den deutschen Handelsstand anzuwenden, gelangte 1821 zur Ausführung. Unterstützt von Froriep in Weimar und mehreren Gesinnungsgenossen in Gotha, gründete er 1829 die auf Gegenseitigkeit beruhende Lebensversicherungsbank zu Gotha, die als erstes derartiges Institut in Deutschland bald eine sehr beträchtliche Ausdehnung gewann und der er als Direktor bis zu seinem Tode vorstand. Als der Deutsche Zollverein zum Abschluß gedieh, strebte er danach, die in landwirtschaftlicher und kommerzieller Beziehung so wichtige Herstellung von Zucker aus Runkelrüben über ganz Deutschland zu verbreiten.

Sonstiges

In Gotha ist das Arnoldi-Gymnasium nach Ernst-Wilhelm Arnoldi benannt.[1]

Literatur

  • Otto: Ernst Wilhelm Arnoldi. Leipzig 1868
  • Emminghaus: Geschichte der Lebensversicherungsbank für Deutschland. Weimar 1877
  • Otto Spamer: Das Buch berühmter Kaufleute oder der Kaufmann zu allen Zeiten. Leipzig / Berlin 1868 (darin S. 697-756: „Ernst Wilhelm Arnoldi“)

Verweise

Fußnoten