Vollmer, Arthur

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Arthur Vollmer

Arthur Vollmer (Lebensrune.png 2. März 1849 in Königsberg i. Pr.; Todesrune.png 1927 in Ballenstedt) war ein deutscher Theaterschauspieler.

Leben

Neben dem Heldenschauspieler Adalbert Matkowsky und dem Väterdarsteller Arthur Kraußneck, war es der Komiker Arthur Vollmer, der inmitten eines oft herkömmlichen und nur routinierten Ensembles am Königlichen Schauspielhaus der vor dem Ersten Weltkrieg die Kunst vertrat. Arthur Vollmer war ein Aristokrat des Humors und unterschied sich darin von fast allen großen Komikern der Theatergeschichte. Der Komiker kam vom Kasperle her und war der Prügelknabe der Helden. Er war der Niedere in der Rangstufe der dramatischen Personen, der Narr, über den sich die anderen lustig machten, der Untere, der seine Armut höchstens durch seinen Geist und seinen Witz ausgleichen konnte. Die lustige Person kam vom Volk her. Sie hatte den Ton der Straße, der Barbierstube oder der Fischmärkte. Ihr Spaß war entweder aktiv oder passiv. Passiv, indem die „Höheren" den armseligen Kauz verulkten, seine Unbildung, seine Wortverdrehungen festnagelten oder, wie im „Coriolan“, seinte Wankelmütigkeit verhöhnten. Aktiv, indem der Bursche aus der Gosse wendiger und witziger war als die feinen Damen und Herren. Für beide gibt es in der Literatur der wandernden Komödianten und von Shakespeare bis Beaumarchais viele Beispiele.

Arthur Vollmer war, wenn er spielte, weder volkstümlich noch landschaftlich zu bestimmen. Er war keine Type. Er war keine Volksgestalt. Er kam nicht von unten und begehrte nicht auf mit seinem Spaß, mit seinem Witz. Er war auch nicht der Kasperle, der geschlagen und wegen seiner Dummheit verhöhnt wurde. Er war weder Thersites noch George Dandin. Er war ein Aristokrat. Seine schlanke Figur, sein langes hageres Gesicht, seine feinen Hände gehörten keinem Spaßmacher. Er war ein Herr. Seine Kunst war der Humor eines Herrn.

Literatur