Aschenputtel

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Aschenputtel ist ein deutsches Märchen, das von den Gebrüdern Grimm schriftlich festgehalten wurde. Ludwig Bechstein übernahm es in sein „Deutsches Märchenbuch“ als Aschenbrödel.

Das Geschick des Aschenbrödel hat die Muse der Märchendichtung an sich selbst erfahren. Viele Zeitalter hindurch, namentlich im vorigen Jahrhundert, so lange die „Aufklärung“ und ein prosaisches Gelehrtenthum die Bildung beherrschte, lebte das Märchen in demüthigem Dunkel, von der „alten Schwiegermutter Weisheit“ mißachtet und zurückgesetzt. Erst als mit dem geistigen Umschwung der folgenden Zeit das erstorbne poetische Gefühl zu neuem Leben erwachte, als feinsinnige Geister dem Quell der Dichtung in den Tiefen der Volksseele nachforschten, gelangte auch das bescheidene Märchen wieder zu Ehren. Die poetische Echtheit seines Ursprungs ward nicht mehr bezweifelt, und Dichter und Künstler und die Wissenschaft selbst wetteiferten in seiner Verherrlichung.[1]

Zusammenfassung

Einem Manne stirbt die Frau und er bleibt mit der einzigen Tochter allein zurück. Als der Vater nun erneut heiratet, bringt die neue Frau auch zwei Stiefschwestern in die Familie mit ein. Diese sind nun gänzlich anders, als das Mädchen, das sich daraufhin immer einsamer und unverstandener fühlt. Auf Grund seiner Eigenart wird es gehänselt und gedemütigt, muß niedere Arbeiten verrichten und wird fortan „Aschenputtel“ genannt. Als der Vater nun zu einer Reise aufbricht, wünschen sich die Stiefschwestern als Mitbringsel schöne Kleider und Edelsteine, das Aschenputtel aber möchte das erste Reis, das dem Vater auf dem Heimweg an den Hut stößt. Als der Vater heimkehrt, gab er dem Aschenputtel das Gewünschte und dieses pflanzte den Haselzweig auf dem Grabe der Mutter. Durch dessen Tränen wurde ein Baum daraus, der ihm alle Wünsche erfüllen konnte.
Als nun der König ein Fest veranstaltete, damit sich der Prinz eine Braut aussuchen könne, wurden alle eingeladen. Die Stiefschwestern trachteten danach, das Aschenputtel vom Fest fernzuhalten und trugen ihm auf, Linsen zu lesen. Mit Hilfe der befreundeten Tauben wurde das Aschenputtel dennoch fertig, ihr Wunschbaum verschaffte ihr Kleider und sie ging zum Ball. Dort erkannte sie niemand und der Prinz verliebte sich sofort in sie. Als es nun Mitternacht ward, mußte das Aschenputtel nach Hause zurück. Dies wiederholte sich, bis der Prinz die Treppe mit Pech einstreichen ließ, so daß ein Schuh Aschenputtels klebenblieb. Der Prinz zog mit dem Schuh durch die Lande, denn nur diejenige, der dieser Schuh paßte, sollte seine Frau werden. So kam er auch zum Haus des Aschenputtels und deren Stiefschwestern.
Die Stiefschwestern versuchten nacheinander mit allerlei Tricks, den Prinz zu täuschen und sich selbst als die gesuchte Braut auszugeben. Die Tauben verrieten jedoch jedesmal die bösen Absichten und der Prinz erkannte den Betrug. Nun blieb nur noch das unscheinbare wunderliche Aschenputtel übrig. Doch der Prinz gab auch diesem den Schuh und siehe da: er paßte! Nun hatte er endlich die rechte Braut gefunden und beide lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage.

Das Märchen

Das Märchen nach der Grimmschen Version:[2]
(Zum vergrößern anklicken)

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Künstlerische Umsetzung

Moritz von Schwind schuf seinen berühmten gleichnamigen Bilderzyklus im Jahre 1854 nach den Vorgaben des Märchens. Der Gemäldezyklus gestochen von Julius Thaeter:

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Tondatei

Hörspiel „DDR“ 1978:


Literatur

Moritz von Schwind - Aschenbrödel Einband.jpg
  • Kinder- und Hausmärchen, gesammelt durch die Brüder Grimm, 1853, „Aschenputtel“, S. 97ff. (PDF-Datei)
  • Ludwig Bechstein: „Märchenbuch“, 1879, „Aschenbrödel“, S. 208ff. (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Karl Schmidt, A. Floss: „Germanisches Sagen- und Märchenbuch“, 1891, „Aschenputtel“, S. 46ff. (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Gustav Holting (Hrsg.): „Aschenputtel - Ein altes Märchen neu erzählt“, o.J. (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Hermann Lücke: „Aschenbrödel. Bilder-Cyclus von Moritz von Schwind“, 1873 (PDF-Datei)

Verweise

Filmdatei

Fußnoten

  1. Vorwort in: Hermann Lücke: „Aschenbrödel. Bilder-Cyclus von Moritz von Schwind“, 1873
  2. In: „Deutsche Märchen“, Cigaretten-Bilderdienst Hamburg, 1939