Atrium

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Römisches Atriumhaus (korinthisches Atrium), domus romanus
Ein Atrium, von innen betrachtet. Unten zu sehen das Wasser-Auffangbecken.

Das Atrium (Pl. Atrien; Atria [Pl. in lat.]) ist der wesentlichste Teil des altrömischen Hauses. Auch das altrömische Wohnhaus im gesamten wurde als Atrium (dt. Atriumhaus) bezeichnet, da ursprünglich ein einziger großer Raum die gemeinsame Wohnstätte der Familie bildete; es diente in der Folge zugleich auch als Versammlungsort für die Klienten bei der Aufwartung.

Die in Schränken aufbewahrte Sammlung von Büsten der Vorfahren bildete bei den alten Römern die Hauptzierde des Atriums. Später, als das Haus geräumiger wurde und besondere Zimmer sich dem Atrium anschlossen, blieb dieses doch noch immer der wichtigste Raum des Hauses.

Atrium-Arten

Es gab mehrere Arten von Atrien, deren Verschiedenheit durch die Konstruktion des Daches bedingt war.

Atrium testudinatum

Das Atrium testudinatum, wahrscheinlich die älteste Form, hatte ein geschlossenes Dach und empfing das Licht durch die Tür. Es war zugleich displuviatum, d. h. das Regenwasser wurde nach außen abgeleitet, wodurch das Freistehen des Hauses bedingt wurde. Als später Haus an Haus gebaut wurde, wurde das Wasser nach innen geleitet und in einer Zisterne gesammelt.

Atrium compluviatum

So entstand das Atrium compluviatum, so genannt nach der Öffnung im Dach (dem compluvium), durch die das Wasser aus den Dachrinnen entweder in den unteren Hofraum (Atrium impluviatum) oder nach außen (Atrium displuviatum) floß.

Atrium tuscanicum, Atrium tetrastylon, Atrium corinthium

Je nachdem das Dach durch zwei Querbalken, durch vier oder mehr Säulen gestützt wurde, unterschied man das Atrium tuscanicum, Atrium tetrastylon (Atrium_tetrastylicum), Atrium corinthium (-corinthicum).

Atrium Vestae, Atrium Libertatis

In Rom gab es eine Anzahl von Gebäuden alter Konstruktion, die den Namen Atrium führten; so hatte man das Atrium Vestae, in dem die Vestalinnen wohnten, das Atrium Libertatis und noch weitere. Als sich gegen Ende der Republik infolge der Eroberungen in Asien der Luxus in Rom verbreitete, schmückte man das Atrium mit kostbaren Marmorsäulen und Statuen. Besonders prächtig waren die Atrien des Scaurus, Verres und Crassus. Zahlreiche Beispiele von einfacher ausgestatteten Atrien sind in Pompeji erhalten geblieben. Auch in der alt-christlichen Architektur bildete das Atrium einen wesentlichen Teil der Basiliken. In der neueren Baukunst bezeichnet man unter Atrium meist eine besonders reich geschmückte Vorhalle.

Weitere Bedeutung

In der Anatomie ist das Atrium der Vorhof einer Herzkammer, die zu oberst liegende Abteilung jeder Herzhälfte.

Verweise