Atterseekreis
Der 1971 gegründete Atterseekreis verstand sich als Gesprächskreis der Freisinnigen innerhalb der FPÖ und Gegengewicht gegen die deutschnationalen Strömungen in dieser Bewegung. Die aus dem Ring Freiheitlicher Studenten (RFS) kommende Gruppierung wurde von Parteiführer Friedrich Peter gefördert. Norbert Steger war ihr erster Vorsitzender. Jörg Haider mied den Kreis,[1] weil er hier als Gleicher unter Gleichen auftreten hätte müssen. Etliche Mitglieder des Kreises machten unter der Vizekanzlerschaft Stegers Karriere, beispielhaft seien genannt Friedhelm Frischenschlager, Volker Kier, Helmut Krünes und Norbert Gugerbauer. Nach Haiders Übernahme des Parteivorsitzes der FPÖ im Jahr 1986 wurde der Atterseekreis aufgelöst, seine führenden Mitglieder wanderten in die Wirtschaft ab. Heide Schmidt fungierte allerdings noch eine Zeitlang als „Vorzeigeliberale“ der Partei.
Im Jahre 2012 wurde der Atterseekreis auf Betreiben des oberösterreichischen FPÖ-Landesobmannes Manfred Haimbuchner in Nußdorf am Attersee wiederbelebt. Vorsitzender ist der freiheitliche Budgetsprecher im Nationalrat Alois Gradauer.[2]
Literatur
- Erich Reiter: Der Atterseekreis innerhalb der Freiheitlichen Partei. In: Andreas Khol, Alfred Stirnemann (Hrsg.): Österreichisches Jahrbuch für Politik 1982. München 1983, S. 103ff.
- Friedrich Peter: Wurzeln und Entwicklungslinien der Freiheitlichen Partei Österreichs. In: Robert Kriechbaumer (Hrsg.): Österreichische Nationalgeschichte nach 1945. Band 1: Die Spiegel der Erinnerung: die Sicht von innen. Böhlau, Wien 1998, ISBN 3-205-98909-0, S. 144ff.
Verweise
- „Von meinem politischen Leben bleibt die Affäre Reder“. Interview mit Friedhelm Frischenschlager.
- Datum: Die Freiheit, die sie meint. Unterredung mit Heide Schmidt.
- Lukas Kapeller: Die Einsamkeit der Liberalen. In: derStandard.at. 13. Gilbhart 2009.