Azoulay, Audrey

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Audrey Azoulay (Lebensrune.png 4. August 1972 in Paris) ist eine französische Politikerin; Generaldirektorin der UNESCO.

Werdegang

Audrey Azoulay wurde am 4. August 1972 in La Celle-Saint-Cloud (Region Île-de-France) geboren und wuchs mit zwei älteren Schwestern, Judith und Sabrina, im Pariser Stadtteil Beaugrenelle auf. Ihre Eltern, die Schriftstellerin Katia Brami und der jüdische Bankmanager André Azoulay, zogen 1991 nach Rabat, als der Vater zum Berater des marokkanischen Königshauses berufen wurde. Als arabischer Marokkaner jüdischen Glaubens setzte er sich seit den 1970er Jahren für den interkulturellen Dialog und für eine Zwei-Staaten-Lösung im israelisch-palästinensischen Nahostkonflikt ein (u. a. als Gründer der Stiftung „Identité et Dialogue“). Dieser politische Hintergrund prägte Azoulay nach eigenem Bekunden in ihrer Jugend.

Audrey Azoulay studierte bis 1994 Betriebswirtschaftslehre an der Universität Paris-Dauphin und an der britischen Lancaster University, wo sie den MBA-Grad (Master of Business Administration) erlangte. Zwischenzeitlich arbeitete sie an einer Bank, schlug dann jedoch eine andere Richtung ein und erwarb weitere Abschlüsse an den Eliteschmieden der französischen Politik und Verwaltung: 1996 am Institut d'études politiques und 2000 an der École nationale d'administration (ENA).

Wirken

Danach war sie als Beamtin in der Medien-Direktion des französischen Kulturministeriums für den öffentlichen Rundfunk zuständig und kümmerte sich u. a. um die Einführung des digitalen terrestrischen Fernsehens. Nach weiteren Berufsstationen am französischen Rechnungshof und als Kulturexpertin bei der EU-Kommission wechselte sie 2006 zur nationalen Filmförderungsgesellschaft CNC (Centre national du cinéma) und stieg zu deren Vizedirektorin auf.

2014 wurde Azoulay, die sich politisch eher links verortet, ohne Mitglied einer Partei zu sein, vom französischen Staatspräsidenten François Hollande (Parti socialiste) zur Kulturberaterin berufen. In diese Zeit fielen die islamistischen Anschläge auf die Redaktion des Satiremagazins „Charlie Hebdo“ in Paris (→ Anschlag auf die Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ am 7. Januar 2015) und die Zerstörung antiker Kulturdenkmäler durch die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in den Bürgerkriegsländern Irak (Museum in Mossul, Nimrud, Hatra) und Syrien (Palmyra). Frankreich war seit September 2014 an der VS-geführten Militärkoalition gegen den IS in Irak und Syrien beteiligt und wurde im November 2015 Ziel einer verheerenden Anschlagsserie des IS in Paris (u. a. auf ein Rockkonzert).

Von Februar 2016 bis Mai 2017 war sie Ministerin für Kultur und Kommunikation. Am 13. Oktober 2017 wurde sie zur Generaldirektorin der UNESCO gewählt, sie trat damit die Nachfolge von Irina Bokowa an.

Familie

Audrey Azoulay ist mit dem Lehrer und Berater François-Xavier Labarraque verheiratet. Das Paar hat einen Sohn und eine Tochter. Neben französisch spricht Azoulay fließend englisch und spanisch.

Auszeichnungen

  • Commandeur de l'Ordre des Arts et des Lettres