August II. (Braunschweig-Wolfenbüttel)
August II. von Braunschweig-Wolfenbüttel, auch bekannt als August der Jüngere ( 10. April 1579 in Dannenberg; 17. September 1666 in Wolfenbüttel) war von 1635 bis zu zu seinem Tode regierender Fürst von Braunschweig-Wolfenbüttel und Herzog von Braunschweig-Lüneburg.
Inhaltsverzeichnis
Leben
August, Sohn des Herzogs Heinrich von Braunschweig-Dannenberg, studierte in Rostock und Tübingen und lebte dann in Hitzacker 30 Jahre hindurch seinen gelehrten Neigungen. Unter dem Namen Gustavus Selenus schrieb er hier das lange Zeit berühmte Werk „Das Schach- oder Königsspiel“ (Leipzig 1616) und „Cryptomenyticae et Cryptographiae libri IX“ (Lüneburg 1624). Nachdem 1634 das mittlere Haus Braunschweig-Wolfenbüttel erloschen war, erhielt August 1635 das Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel, dann nach dem Tode eines älteren Bruders das väterliche Erbe Dannenberg und 1651 die Grafschaft Blankenburg. Als Regent erwarb er sich große Verdienste um sein durch den Dreißigjährigen Krieg tief heruntergekommenes Land. Er erließ 1651 eine Schulordnung, 1657 eine Kirchenordnung und sorgte für die Verbesserung des Rechts- sowie Steuerwesens. Er ist der Begründer der berühmten Wolfenbütteler Herzog August Bibliothek. Auch setzte er als Herzog seine Studien fort und veröffentlichte 1640 eine „Geschichte des Herrn Jesu“ und 1644 eine „Evangelische Kirchenharmonie“.
Familie
Erste Ehe am 13. Dezember 1607: Clara Maria von Pommern ( 10. Juli 1574; 19. Februar 1623), Tochter von Herzog Bogislaw XIII. von Pommern ( 9. August 1544; 7. März 1606)
Zweite Ehe am 26. Oktober 1623: Dorothea von Anhalt-Zerbst ( 25. September 1607; 26. September 1634), Tochter von Rudolf von Anhalt-Zerbst ( 28. Oktober 1576; 20. August 1621)
- Heinrich August ( 28. April 1625; 30. September 1627)
- Rudolf August ( 16. Mai 1627; 26. Januar 1704)
- Sibylle Ursula ( 4. Februar 1629; 12. Dezember 1671) ⚭ am 13. September 1663 Christian Herzog von Holstein-Glücksburg ( 19. Juni 1627; 17. November 1698)
- Clara Augusta ( 25. Juni 1632; 6. Oktober 1700) ⚭ am 7. Juni 1653 Herzog Friedrich von Württemberg-Neuenstadt ( 19. Dezember 1615; 24. März 1682)
- Anton Ulrich ( 4. Oktober 1633; 27. März 1714)
Dritte Ehe 1635: Sophie Elisabeth von Mecklenburg ( 20. August 1613; 2. Juli 1676), Tochter von Johann Albert II. von Mecklenburg ( 5. Mai 1590; 23. April 1636)
- Ferdinand Albrecht I. ( 22. Mai 1636; 23. April 1687)
- Marie Elisabeth ( 7. Januar 1638; 15. Februar 1687) ⚭ 1663 Adolf Wilhelm II. ( 15. Mai 1632; 21. November 1668), Herzog von Sachsen-Eisenach; in zweiter Ehe 1676 Albrecht von Sachsen-Coburg ( 24. Mai 1648; 6. August 1699)
- Christian Franz ( 1. August 1639; 8. Dezember 1639)
Literatur
- Bethmann: Herzog August der Jüngere (Wolfenbüttel 1863)
- Koldewey: Die Schulgesetzgebung des Herzogs August des Jüngern (Braunschweig 1887)